An den «Credit Suisse Sports Awards» sind die besten Schweizer Sportlerinnen und Sportler geehrt worden. Je zehn Finalistinnen und Finalisten aus zwölf Sportarten waren für die Nachfolge von Dario Cologna und Giulia Steingruber nominiert. Hier sind die Gewinner:
Roger Federer kehrte 2014 nach einem Durchhänger und dem Absturz in der Weltrangliste bis auf Platz 8 Ende Januar beinahe wieder zu alter Stärke zurück. Dies brachte dem 33-jährigen Basler zum sechsten Mal seit 2003 die Auszeichnung als Sportler des Jahres ein – etwas, was vor ihm noch nie einem Schweizer Sportler oder einer Sportlerin gelungen war. Fünfmal ausgezeichnet worden war nebst Federer bisher erst Skirennfahrerin Vreni Schneider.
Federer setzte sich bei der Wahl mit 31,7 Prozent aller Stimmen durch. Zweiter wurde Doppel-Olympiasieger Dario Cologna (24,6 Prozent), Dritter Federers Tennis-Kollege Stan Wawrinka (21,1).
Federer ist im eigenen Land schon für mehr nicht gewählt worden. 2005 und 2009 musste er sich an den Sports Awards trotz zweier gewonnener Major-Turniere mit dem Ehrenplatz begnügen. Heuer gewann Federer zum zweiten Mal hintereinander kein Grand-Slam-Turnier, verdiente sich die Wahl aber trotzdem mit überragenden Leistungen.
2014 gewann Federer fünf Turniere, unter ihnen die Events der obersten Kategorie von Cincinnati und Schanghai. Er triumphierte am Heimturnier in Basel. Und er stand in sieben seiner letzten neun Turniere mindestens im Final. Am Ende des Jahres folgte mit dem Team der historische Triumph im Davis Cup.
Dominique Gisin, die Sportlerin des Jahres, hat mit ihrem Olympiasieg in der Abfahrt eine ganz besondere Geschichte geschrieben. Die Engelbergerin darf das Gold als Entschädigung für das Verletzungspech betrachten, das sie durch ihre gesamte Karriere begleitet hat.
Die Olympiasiegerin setzt sich vor Selina Gasparin und Mujinga Kambundji durch. Gisin gewann an den Olympischen Spielen im Februar in Sotschi Gold in der Abfahrt – und dies nach einer beinahe unendlich langen Krankheitsgeschichte. Die Nachfolgerin von Kunstturnerin Giulia Steingruber ist die erste Skirennfahrerin seit 13 Jahren (Sonja Nef), die den Award entgegennehmen durfte.
Die Wahl war letztlich eine klare Angelegenheit. Mit 40,9 Prozent der Stimmen wählten Medien, Spitzensportler und das TV-Publikum Gisin zur Sportlerin des Jahres. Gasparin als Zweitklassierte kam auf 19,6 Prozent der Stimmen.
Nominiert für die Auszeichnung «Team des Jahres» wurde die Davis-Cup-Equipe nur für das Erreichen des Finals. Auch weil dieser Ende November in Lille auf dramatische Weise gewonnen wurde, führte kein Weg an Roger Federer, Stan Wawrinka und Co. mehr vorbei.
Dass der Davis Cup erst nach der eigentlichen Wertungsperiode errungen worden war, spielte keine Rolle mehr. Historische Erfolge schreien nach aussergewöhnlichen Massnahmen. Und der erstmalige Gewinn des Davis Cups durch die Schweiz, als 14. und kleinste Nation, war fraglos ein Ereignis sporthistorischer Bedeutung.
Im letzten Winter wurde der jüngeren Schweizer Langlauf-Geschichte ein besonders emotionales Kapitel hinzugefügt. Dies war nicht zuletzt ein Verdienst von Guri Hetland. Die Norwegerin coachte Dario Cologna nach dessen Fussoperation zu zwei Olympia-Goldmedaillen.
Hetland setzte sich an den «Sports Awards» gegen den ehemaligen Nati-Coach Ottmar Hitzfeld und Flavio Zberg, Coach von Leichtathletik-Europameister Kariem Hussein, durch.
2014 bestätigte der Rollstuhl-Leichtathlet Marcel Hug seine grandiose Saison aus dem Vorjahr. Dank den drei Goldmedaillen an der Leichtathletik-EM gewann der 28-Jährige nach 2011 und 2013 zum dritten Mal die Auszeichnung als Behindertensportler des Jahres.
Eigentlich wollte Kariem Hussein Fussballprofi werden. Nun studiert der 25-jährige Medizin und macht in der Leichtathletik Schlagzeilen. Als Europameister über 400m Hürden verdiente er sich die Auszeichnung als Newcomer des Jahres 2014.