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Real Madrid droht das Aus in der Copa Del Rey. Schuld ist der Einsatz von Denis Cheryshev, welcher eigentlich gesperrt gewesen wäre. Drittligist Cadiz hat Einsprache gegen die 1:3-Niederlage eingelegt. Ein Entscheid steht noch aus.
Ganz Fussball-Deutschland lachte im September 1998 über Otto Rehhagel und den 1.FC Kaiserslautern. Grund dafür war die Einwechslung des nigerianischen Fussballers Pascal Ojigwe nach dem Schienbeinbruch von Michael Schjönberg in der Partie gegen Bochum. Zu diesem Zeitpunkt führte der FCK mit 1:0. Rehhagel verstiess mit dem Wechsel aber gegen die damalige Regel, dass nicht mehr als drei Nicht-Europäer auf dem Feld stehen dürfen.
Rehhagel selber wurde erst wenige Sekunden danach von jemanden aus dem Vorstand auf den Fauxpas aufmerksam gemacht. Rehhagel musste reagieren und rief den Spieler Hany Ramzy zu sich. Er erklärte ihm die Umstände und befahl, dass der Ägypter eine Verletzung vortäuschen soll, damit er ihn auswechseln könne – für Harry Koch (Deutscher geht es kaum). Kurz darauf humpelte Ramzy über das Feld, liess sich auswechseln und lachte sich auf der Ersatzbank mit Michael Ballack ins Fäustchen.
Doch der Fehler von Rehhagel war begangen, die Partie schon kurz vor der Pause verloren. Bochum gewann am Ende mit 3:2 und verzichtete deswegen auf einen Protest. Rehhagel selbst wird sich aber noch ewig an sein Missgeschick erinnern.
Einen ähnlichen Fehler machte auch Winnie Schäfer in der Saison 95/96, Der heutige Nationaltrainer von Jamaika sorgte in seiner Zeit als Coach von Karlsruhe mit der Einwechslung des Russen Sergej Kirjakow für lachende Gesichter. Damals durfte man nicht mehr als drei Ausländer auf dem Platz haben und weil Schäfer bereits drei Spieler mit einer fremden Nationalität auf dem Feld hatte, verstiess der Wechsel gegen die Regel. Der Stadionsprecher versuchte den Trainer noch mit den Worten «Winnie, zähl deine Ausländer» auf den Fehler aufmerksam zu machen, doch es war zu spät. Winnie wechselte zwar darauf den Schweizer Adrian Knup für den Deutschen Edgar Schmitt aus, doch am Ende war die Massnahme egal. Der KSC verlor gegen Leverkusen mit 1:4. Auf einen Protest wurde verzichtet.
Einer der teuersten Wechselfehler unterlief Christoph Daum. Der damalige Stuttgart-Trainer wechselte im Jahr 1992 in der Champions-League-Quali bei Leeds United beim Stand von 1:4 einen vierten Ausländer ein, um kein fünftes Tor zu bekommen. Dank dem 3:0 Heimsieg im Hinspiel wären die Stuttgarter nämlich beim Stand von 1:4 eine Runde weiter gewesen. Leeds schoss darauf kein Tor mehr, legte aber Protest ein und es kam zu einem entscheidenden Wiederholungsspiel, das die Engländer für sich entscheiden konnten. Stuttgart verpasste damit die Champions League und ein paar Millionen, die das Budget der Schwaben bereichert hätten.
In der Saison 1994/95 kannte Bayern-Trainer-Legende Giovanni Trapattoni offenbar die wichtige DFB-Regel nicht, dass er nur drei Amateur-Spieler auf dem Feld haben darf. Der Italiener wechselte im Spiel gegen Frankfurt mit Dietmar Hamann einen weiteren Amateur ein und verstiess damit gegen diese Regel. Die Bayern siegten klar mit 5:2, doch die Punkte bekam nach dem Protest darauf die Eintracht. Am Ende der Saison wurden die Münchner nur Sechster und Trapattoni wurde durch Rehhagel ersetzt.
Es ging um Nichts mehr im letzten Spiel der Saison 1995/96 zwischen Bayern und Düsseldorf. Der erschöpfte Trainer Beckenbauer gönnte sich eine Pause und überliess das Coaching seinem Co-Trainer Klaus Augenthaler. Dieser wechselte in der Pause einfach mal vier Spieler aus, als wäre die Angelegenheit ein Freundschaftsspiel. Am Ende trennten sich die Teams mit einem 2:2-Unentschieden. Düsseldorf verzichtete auf Protest und somit geht die Partie als einziges Bundesliga-Spiel mit sieben Auswechslungen in die Geschichte ein.
In der Saison 2000/01 erwischte es auch den FC Sion. Der damalige Trainer Laurent Roussey wechselte im Spiel gegen den FC St.Gallen mit Samuel Ojong einen sechsten Ausländer ein. Das war einer zuviel. Die Sittener gewannen die Partie mit 1:0. Im Nachhinein wurde jedoch vom Verband eine 0:3-Forfait-Niederlage ausgesprochen. Einen Protest der St.Galler brauchte es gar nicht, der Verband handelte von Amtes wegen. Trainer Roussey bot für den Lapsus seinen Rücktritt an, wurde jedoch vom damaligen Sion-Präsidenten Gilbert Kadji verschont.
Es war nicht das erste Mal, dass Benitez ein fataler Wechselfehler unterlief. Als Trainer beim FC Valencia wechselte Benitez in der Saison 2001/02 im Cup gegen Novelda in der 91. Minute einen vierten Nicht-EU-Ausländer ein. Valencia gewann die Partie zwar mit 1:0, doch Novelda legte darauf Protest ein und bekam Recht. Das Spiel wurde mit 0:3 gegen Valencia gewertet.
Im Mai 2014 wurde ein WM-Testspiel zwischen Belgien und Luxemburg von der FIFA nicht anerkannt. Grund dafür: Trainer Marc Wilmots wechselte beim 5:1-Sieg der «Roten Teufel» siebenmal einen Spieler aus. Erlaubt sind jedoch nur sechs Wechsel. Geärgert ab dem Fauxpas wird sich vor allem der Belgier Romelu Lukaku haben, sein Hattrick gegen den Nachbarn wurde nicht in die Statistik aufgenommen.
Eine bittere Wechselfehler-Geschichte kann Legia Warschau erzählen. Vor einem Jahr qualifizierten sich die Polen gegen Celtic Glasgow für die Champions-League-Playoffs. Warschau gewann das Heim- sowie das Rückspiel (4:1, 2:0). Celtic legte jedoch aufgrund eines Wechselfehlers Protest ein, weil Warschau den nicht spielberechtigten Bartosz Bereszynski eingewechselt hat. Die UEFA-Disziplinarkommission wertete das Rückspiel anschliessend mit 3:0 für Celtic. Die Schotten schafften so die Qualifikation dank der Auswärtstorregel.
Für einmal ist nicht der Trainer, sondern der Spieler der Schuldige. In der ukrainischen Liga spielte sich 2011 zwischen Dnipro und Karapty folgende Szene ab: Der ehemalige Basler Samuel Inkoom von Dnipropetrowsk sollte in der 70. Minute durch Evgeniy Shakhov ersetzt werden. Inkoom lief darauf Richtung Spielerbank und zog sich dabei das Trikot aus. Ziemlich unklug vom Ghanaer, denn dafür holte er sich seine zweite Gelbe Karte ab und flog vom Platz. Immerhin: Sein Team gewann am Schluss trotzdem mit 2:0.