Sport
Bundesliga

Fussball-Partie Duisburg – Osnabrück nach Rassismus-Eklat abgebrochen

Duisburg Osnabrück
Funktionäre, Spieler und Sicherheitskräfte diskutieren.Bild: imago-images.de

Fussballspiel in Deutschland nach Affenlauten gegen Spieler abgebrochen

Skandal in der 3. Liga in Deutschland: Die Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück wurde nach einer rassistischen Attacke unterbrochen. Kurz darauf wurde das Spiel komplett abgebrochen.
20.12.2021, 07:2720.12.2021, 07:27
Mehr «Sport»
Ein Artikel von
t-online

Das Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück ist am Sonntag in der 33. Minute von Schiedsrichter Nicolas Winter beim Stand von 0:0 abgebrochen worden. Grund war eine rassistische Bemerkung von den Rängen.

Der Unparteiische schickte beide Teams zunächst in die Kabine. Wenig später erfolgte die Information, dass die Begegnung nicht mehr fortgeführt wird.

«Er war schockiert und gar nicht richtig aufnahmefähig», erklärte der Schiedsrichter hinterher. «Ich habe ihm gesagt: Wir sind da und schützen ihn!»

Nicolas Winter Duisburg Osnabrück
Ref Winter erklärt die Geschehnisse.Bild: imago-images.de

Zuschauer skandieren «Nazis raus!»

Die Anfeindungen galten offenbar VfL-Angreifer Aaron Opoku. Die Gästemannschaft sah sich aufgrund der Vorkommnisse nicht in der Verfassung, das Spiel fortzusetzen. «Wir haben nicht weitergespielt, damit auch der letzte Hohlkopf begreift, dass so was gesellschaftlich geächtet werden muss», stellte Osnabrücks Sportdirektor Amir Shapourzadeh klar.

«Die Partie ist vollkommen zu Recht unterbrochen worden», sagte Duisburgs Pressesprecher Martin Haltermann zunächst bei «Magenta Sport»: «Der sogenannte Fan ist identifiziert worden und wird jetzt rausgebracht.» Der MSV entschuldige sich für den Vorfall, «das ist ein No-Go».

Wie die «Bild» berichtet, handelt es sich beim mutmasslichen Täter um einen 55-jährigen Mann. Er sei von anderen Zuschauern schnell identifiziert worden.

Während sich die Mannschaften in der Kabine befanden, skandierten viele der Zuschauer «Nazis raus!» in der Arena. Die Stadionregie liess den Antifaschismus-Song «Schrei nach Liebe» von der Band «Die Ärzte» spielen.

Duisburgs Präsident und Osnabrücks Geschäftsführer nach der Partie.Video: YouTube/VfL Osnabrück

(ram/t-online)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sieg Fail! Warum Nazis (sonst noch) Volldeppen sind
1 / 13
Sieg Fail! Warum Nazis (sonst noch) Volldeppen sind
Neonazis fehlt es nicht nur an Herz, Verstand und Sozialkompetenz, sondern offensichtlich auch an Sinn für Rechtschreibung. >> Hier geht's zur ganzen Story.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schweizer Nationalspielerinnen über Rassismus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Holzvermöbler
20.12.2021 08:04registriert November 2020
Ein starkes Zeichen von dwn Verantwortlichen (Schiri, Stadionregie..). Wär schön, es würden auch in den oberen Ligen mehr Zeichen gegen Rassismus gesetzt.
716
Melden
Zum Kommentar
avatar
redeye70
20.12.2021 07:39registriert Mai 2016
Es braucht ein lebenslanges Stadionverbot für solche Typen. Am besten gleich europaweit.
665
Melden
Zum Kommentar
avatar
Cosmopolitikus
20.12.2021 08:24registriert August 2018
Das nenn ich mal Zivilcourage! Grosses Dankeschön an alle Beteiligten und ich würde mich freuen, wenn das in der Gesellschaft mehr gelebt würde. Wegschauen war gestern!
345
Melden
Zum Kommentar
15
Österreichische Olympiahoffnung verpasst Dopingtests – und deshalb die Spiele
Madeleine Egle wird an den Olympischen Spielen 2026 in Mailand/Cortina fehlen. Die österreichische Rodlerin wurde für 20 Monate gesperrt, weil sie gegen die Dopingregeln verstossen hat. Egle hadert mit dem Entscheid.
Die Regeln sind klar. Wer dopt, fliegt raus. Und wer sich den Dopingjägern verweigert, fliegt nach drei Vorfällen ebenfalls raus. Ein bekanntes Beispiel der jüngeren Vergangenheit ist jenes von Skirennfahrerin Breezy Johnson. Die Amerikanerin verpasste drei Tests, wurde gesperrt, kehrte zurück – und wurde wenig später Abfahrts-Weltmeisterin.
Zur Story