Die Enttäuschung über Rang 15 hielt sich bei Dario Cologna unmittelbar nach dem Rennen in Grenzen. «Vieles ist von vornherein nicht für mich gelaufen», so der Bündner im Ziel. «Ich hatte nicht die Beine, um um eine Medaille kämpfen zu können. Es war nicht mein Tag, nichts hat gepasst.»
Wie schon bei den Frauen am Vortag spielten die Verhältnisse eine grosse Rolle. Diesmal versagten aber nicht Nationen en gros, sondern es galt, den perfekten Ski zu finden. Der weiche Schnee machte es für die Favoriten mit den hohen Startnummern zudem deutlich schwieriger.
Das wusste auch Cologna, der sich mit Kritik nicht zurückhielt: «Wenn es so weich ist, sollte man eigentlich die Startaufstellung ändern. Das ist eigentlich eine ganz klare Regel. Aber es war nicht nur das. Manificat lief ja trotzdem vorne rein.» Der Franzose war nur vier Minuten vor Cologna gestartet.
Der Olympiasieger hatte sich bereits im Vorfeld verstimmt gezeigt, dass die Top-Läufer nicht früher ins Rennen geschickt wurden. «Bei einem Massenstart-Rennen haben alle die gleichen Bedingungen. Das war heute nicht der Fall», sagte er.
Cologna ging auf der zweiten Runde über 7,5 km vom Gaspedal, weil er nach Halbzeit als Elfter bereits 23 Sekunden hatte. «Ich muss das jetzt abhaken und in der Staffel und im 50er nochmals angreifen und dort nochmals das Beste herausholen.»
Gold gewann der Schwede Johan Olsson mit der tiefen Startnummer 17. Zweiter wurde der Franzose Maurice Manificat mit 17 Sekunden Rückstand. Er bewies als Einziger, dass mit einer hohen Nummer noch etwas zu holen ist. Bronze ging an den Norweger Andreas Glöersen.
Der bereits 34-jährige Olsson ist bei Titelkämpfen immer bereit. In bester Erinnerung ist sein Solo-Vorstoss nach wenigen Kilometern im Fünfziger vor zwei Jahren in Val di Fiemme, der mit Gold beloht würde. In Sotschi hatte Olsson über 15 km hinter Cologna Silber gewonnen, auch vor zwei Jahren war er an den Weltmeisterschaften über diese Distanz Zweiter geworden.
Toni Livers profitierte vom Umstand, dass er sich auf der zweiten Runde an Glöersen festbeissen konnte. Nach Halbzeit war er noch hinter Cologna klassiert gewesen. Jonas Baumann war mit Rang 36 nicht zufrieden. (pre/si)