
Jogi Löw war gegen Ende seiner Amtszeit nicht mehr erfolgreich.Bild: keystone
Von 2006 bis 2021 war Joachim Löw der deutsche Bundestrainer. Im Nachhinein hätte der Weltmeister seine Amtszeit lieber verkürzt.
18.11.2024, 03:3818.11.2024, 03:38
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Kasan hätte es sein sollen, nicht London: Ex-Bundestrainer Joachim Löw bedauert es heute, nach der WM 2018 nicht zurückgetreten zu sein. Das WM-Aus gegen Südkorea in der russischen Stadt Kasan wäre ein geeigneteres Ende gewesen, erklärte der 64-Jährige in einem Interview mit SWR Sport. Löw aber blieb und verabschiedete sich erst nach dem Ausscheiden im EM-Achtelfinale drei Jahre später im Wembley-Stadion.
«Das war sicherlich ein Fehler», sagte Löw am Sonntagabend bei SWR Sport und ergänzte:
«Nach so einer Geschichte hätte ich sagen müssen, ich mache den Weg frei. Jetzt müssen neue Impulse her, ein paar neue Ideen, ein neuer Trainer. Das wäre sicherlich besser gewesen».
«Wir müssen irgendwie den Karren wieder aus dem Dreck ziehen»
Deutschland war in Russland erstmals in der Ära Löw krachend bei einem Turnier gescheitert. Zuvor hatte die DFB-Auswahl unter seiner Leitung stets mindestens das Halbfinale bei Europa- und Weltmeisterschaften erreicht. Die Krönung war der WM-Titel 2014 in Brasilien.
Nach dem historischen Aus vor sechs Jahren – nie war eine deutsche Nationalmannschaft so früh bei einer Weltmeisterschaft ausgeschieden – hätten er und DFB-Direktor Oliver Bierhoff sich aber «verantwortlich gefühlt. Wir müssen irgendwie den Karren wieder aus dem Dreck ziehen. Dafür sind wir da und das müssen wir jetzt auch nochmal beweisen. Aber das war natürlich nicht richtig», sagte Löw und schob mit Blick auf 2018 nach:
«Spätestens dann wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um aufzuhören.»
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