Zu Beginn des letzten Jahres der grosse Schock für die Fechterin Ysaora Thibus. Vor einem Wettkampf wurde die Französin positiv auf die verbotene Substanz Ostarine getestet. Nach über einem Jahr des Wartens wurde Thibus nun vom internationalen Sportgerichtshof CAS freigesprochen.
Das Mittel, durch das Muskel- und Knochenwachstum gefördert wird, soll durch Küssen auf Thibus übertragen worden sein. Ihr damaliger Partner, der US-Amerikaner Race Imboden, habe regelmässig Ostarine zu sich genommen und soll die Französin dabei kontaminiert haben. Imboden war selbst Fechter und gewann zweimal Olympia-Bronze. Das Gericht teilte den Entscheid wie folgt mit: «Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Einnahme einer Ostarine-Dosis, die der von Frau Thibus’ damaligem Partner entspricht, ausreichende Mengen Ostarine im Speichel hinterlassen hätte, um eine Person durch Küssen zu kontaminieren.»
Dieser Fall erinnert an Richard Gasquet. Der ehemalige Tennisspieler wurde 2009 positiv auf Kokain getestet, damals soll auch ein Kuss dafür verantwortlich gewesen sein.
Der Fall der französischen Fechterin, welche 2021 die Silbermedaille an den Olympischen Spielen im Teamflorett gewinnen konnte, kam aufgrund der Welt-Antidopingagentur (WADA) vor das CAS. Die WADA forderte eine vierjährige Sperre für die 33-Jährige, welche bereits zuvor vom Welt-Fechtverband freigesprochen wurde und auch an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen durfte.
Neben der Silbermedaille vor vier Jahren in Tokio wurde Thibus im Jahr 2022 noch Weltmeisterin im Einzel. Mittlerweile ist Thibus nicht mehr mit ihrem ehemaligen Verlobten Imboden zusammen. (riz)