Drohnen sind in Mode: Seit 2015 schnellen die Verkäufe in der Schweiz regelrecht in die Höhe. Aber es ist bereits weit mehr als nur eine lustige Freizeitbeschäftigung. Inzwischen gibt es Wettkämpfe – ja gar Europa- und Weltmeisterschaften.
«Drone Racing» nennt sich die Sportart, die sich langsam aber sicher auch in der Schweiz zur Trendsportart mausert.
Die Piloten jagen ihre Drohnen über einen Parcours, an den ferngesteuerten Flugobjekten ist eine Action-Kamera montiert, die die Bilder direkt auf ihre Brillen überträgt. First Person View Racing, kurz FPV Racing, also Rennen aus der Ego-Perspektive, nennt man das.
Wie ein wildgewordenes Insekt sausen die Drohnen mit bis zu 120 Stundenkilometer durch die Luft, machen Loopings und spektakuläre Manöver.
Am Pfingstwochenende waren die Champs-Elysées in Paris in der Hand der Drohen – respektive die Luft über (und unter) der Avenue.
Die 2016 gegründete «Drone Champions League» startete in ihre zweite Saison – unter den acht Teams mit 40 Piloten war auch eine Schweizer Vertretung: das «FPVracing.ch-Team» aus Spreitenbach.
Zwei der vier Piloten im Sponsor-Team stammen aus der Nordwestschweiz: Der 32-jährige Basler Kay Stutz und der 27-jährige Oftringer Raphael Gion Strähl.
Stutz arbeitet als Digital-Forensiker (Cybercop) und ist in der Drohnen-Szene unter dem Pseudonym «Arkon» bekannt. Strähl alias «Raphino-FPV» indes hat Medizin an der Uni Bern studiert und bildet sich derzeit zum Physiotherapeuten aus.
Beide Drohnen-Piloten gehören zu den Besten – so haben sie beide im Oktober 2016 an der «Drone Racing»-Weltmeisterschaft in Haiwaii teilgenommen (Sieger-Preisgeld 100'000 US-Dollar).
Der Aargauer Raphino-FPV ist nicht nur «Swiss Race Champion 2016» (nationales Qualifikationsturnier), sondern holte sich letztes Jahr auf Ibiza auch den Europameistertitel im Freestyle-Fliegen.
Schweiz, die Drohnenrennen-Nation?
Nun haben sie im Vierer-Team vor über 100'000 Zuschauern eine weitere Spitzenplatzierung erreicht: Beim ersten Rennen der diesjährigen Drone Champions League (DCL) in Paris belegten sie den zweiten Rang hinter dem deutschen Team «Flyduino Kiss Racing».
Ein guter Start in die zweite Saison der DCL, die 2017 bereits sechs statt nur drei Rennen umfasst.