Davos schlägt den Meister und baut den Startrekord aus ++ Fribourg geht im Emmental unter
Davos – ZSC Lions 3:1
Mit 3:1 gewannen die Davoser gegen den Meister das Heimspiel. In Zürich hatten sich die Bündner vor drei Wochen mit 5:2 durchgesetzt. Mittlerweile totalisiert der HC Davos 15 Siege bei nur einer Niederlage. Und selbst bei der einten Niederlage - dem 3:4 nach Penaltyschiessen Ende September bei den Lakers - holten die Davoser noch einen Punkt. 44 Punkte (von 48 möglichen) holte in der National League oder vorher in der Nationalliga A in der Playoff-Ära noch nie ein Team aus den ersten 16 Runden.
Natürlich ziehen die Davoser in der Tabelle der Konkurrenz auf und davon. Die Rapperswil-Jona Lakers, die am Sonntag Ajoie empfangen, liegen trotz Höhenflug schon neun Punkte zurück.
Krise beim Meister
In den vergangenen Tagen sprach Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, seinem 53-jährigen Trainer Marco Bayer das Vertrauen aus. Es sei im Moment nicht der richtige Zeitpunkt, um über den Trainer zu diskutieren. Dennoch: Gut zwei Wochen vor der ersten Nationalmannschafts-Pause wird die Luft für den Trainer langsam dünn. Die ZSC Lions kassierten in Davos mit 1:3 die sechste Niederlage hintereinander. In vier dieser sechs Partien skorte der hochdekorierte Zürcher Angriff bloss ein Tor.
In Davos traf der Kanadier Andy Andreoff (34) zum ersten Mal in dieser Saison. Fünf Minuten vor Schluss verkürzte er für den ZSC auf 1:2; kurz vor Schluss setzte Rasmus Asplund mit einem Schuss ins leere Tor für den Schlusspunkt. Matej Stransky brachte mit dem elften Saisontor den HCD 1:0 in Führung. Stransky ist der erste Goalgetter in der National League mit elf Toren in dieser Saison.
Davos - ZSC Lions 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)
6547 Zuschauer (ausverkauft). - SR Borga/Hyvärinen, Nater/Saarimäki.
Tore: 8. Stransky (Frick, Corvi/Powerplaytor) 1:0. 42. Tambellini (Ryfors/Powerplaytor) 2:0. 55. Andreoff (Bader) 2:1. 60. (59:55) Asplund (Corvi) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Stransky; Malgin.
Davos: Aeschlimann; Minder, Frick; Guebey, Dahlbeck; Barandun, Jung; Stransky, Corvi, Nussbaumer; Zadina, Asplund, Knak; Kessler, Ryfors, Tambellini; Frehner, Waidacher, Gredig; Parrée.
ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Trutmann, Schwendeler; Weber, Marti; Ustinkov; Frödén, Malgin, Andrighetto; Aberg, Andreoff, Denis Hollenstein; Rohrer, Baechler, Riedi; Baltisberger, Sigrist, Bader; Olsson.
Bemerkungen: Davos ohne Andersson, Egli, Fora, Gross, Müller (alle verletzt) und Lemieux (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Balcers, Grant, Gruber (alle verletzt) und Lehtonen (krank). ZSC Lions von 58:01 bis 59:55 ohne Torhüter.
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Kloten – Ambri 1:3
Der HC Ambri-Piotta bestätigte mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen Kloten die Aufwärtstendenz. Die Leventiner gestalteten drei der letzten vier Spiele siegreich. Manix Landry (1:0) und Lukas Landry (2:0 in Unterzahl!) erzielten erstmals je ein Tor im gleichen Spiel. Für beide war es der zweite Saisontreffer. Eric Landry, der Vater von Manix (seit 2023 bei Ambri) und Lukas (stiess im Sommer zu Ambri), spielte von 2010 bis 2012 für Ambri-Piotta. Seit dem Rücktritt von Luca Cereda führt Eric Landry den HCAP als Trainer an. Seine Söhne verfügen über eine Schweizer Lizenz.
Ambri siegte verdientermassen: Nur 96 Sekunden nach dem Klotener Anschlusstreffer durch Keanu Derungs erhöhte Dominic Zwerger mit seinem achten Saisontor auf 3:1. Ambri-Piotta gewann in dieser Saison auswärts mehr Spiele (3) als daheim (2).
Kloten - Ambri-Piotta 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)
5474 Zuschauer. - SR Stricker/Ströbel, Gnemmi/Bichsel.
Tore: 18. Manix Landry (Virtanen) 0:1. 46. Lukas Landry (Kostner/Unterzahltor!) 0:2. 49. (48:08) Derungs (Smirnovs) 1:2. 50. (49:44) Zwerger (Virtanen) 1:3.
Strafen: keine gegen Kloten, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Puhakka; Heed.
Kloten: Huet; Wolf, Lindroth; Profico, Klok; Steiner, Kellenberger; Hausheer, Delémont; Weibel, Leino, Puhakka; Ramel, Palve, Schreiber; Derungs, Morley, Smirnovs; Meyer, Schäppi, Rafael Meier.
Ambri-Piotta: Senn; Virtanen, Zaccheo Dotti; Heed, Bachmann; Dario Wüthrich, Zgraggen; Isacco Dotti; Pestoni, Heim, Müller; De Luca, Petan, Manix Landry; DiDomenico, Tierney, Zwerger; Bürgler, Kostner, Lukas Landry; Hedlund.
Bemerkungen: Kloten ohne Diem, Gignac, Körbler, Simon Meier, Simic und Waeber (alle verletzt), Ambri-Piotta ohne Formenton, Grassi und Joly (alle verletzt). Kloten ab 56:33 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Fribourg 6:0
Zum ersten Mal diese Saison war die Arena in Langnau ausverkauft. Und die Tigers liessen sich inspirieren: Nik Lehmann, Andre Petersson und Oskars Lapinskis brachten innerhalb von 202 Sekunden den SC Langnau mit 3:0 in Führung. In den ersten sechs Minuten des zweiten Abschnitts erhöhten Hannes Björninen und Santtu Kinnunen auf 5:0. Loic Galley, der für Reto Berra das Freiburger Goal hütete, wurde nach dem 0:5 ausgewechselt.
Björninen und Pettersson standen beide bei vier Langnauer Goals auf dem Eis. Robin Meyer kam mit 25 Paraden für die SCL Tigers zum Shutout. Immer wieder gelingen den Langnauern im goldenen Herbst goldene Spiele: Da gab es zuletzt ein 9:3 gegen Ajoie (2021), ein 6:1 über Lugano (2022) und vor einem Jahr ein 7:0 gegen Davos. Den Langnauern gelang gegen Fribourg der höchste Sieg seit mehr als 20 Jahren (7:1 im Oktober 2004).
SCL Tigers - Fribourg-Gottéron 6:0 (3:0, 2:0, 1:0)
6000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Staudenmann, Schlegel/Muggli.
Tore: 2. Lehmann (Rohrbach) 1:0. 3. (3:00) Petersson 2:0. 5. (4:26) Lapinskis (Felcman, Julian Schmutz) 3:0. 22. Björninen (Julian Schmutz) 4:0. 27. Kinnunen (Mäenalanen) 5:0. 46. Mäenalanen 6:0.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 5mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Rohrbach; Schmid.
SCL Tigers: Meyer; Kinnunen, Erni; Lehmann, Baltisberger; Meier, Guggenheim; Paschoud; Petersson, Björninen, Mäenalanen; Rohrbach, O'Reilly, Pesonen; Julian Schmutz, Felcman, Bachofner; Jenni, Salzgeber, Lapinskis; Wagner.
Fribourg-Gottéron: Galley (27. Berra); Rathgeb, Kapla; Johnson, Nemeth; Streule, Jecker; Seiler; Bertschy, Schmid, Biasca; Sörensen, De la Rose, Borgström; Sprunger, Walser, Marchon; Rod, Nicolet, Dorthe; Gerber.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Allenspach, Fahrni, Mathys, Petrini, Riikola und Flavio Schmutz (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Etter, Glauser und Wallmark (alle verletzt).
Lausanne – Lugano 1:5
Der Lausanne Hockey Club ist nach zwei Siegen unter der Woche (im Europacup gegen Mountfield und auswärts gegen Bern) noch nicht über den Berg. Die Waadtländer, die vor dieser Woche fünf Partien de suite verloren, kassierten im Heimspiel gegen Lugano (1:5) die dritte Heimniederlage hintereinander und die vierte insgesamt in dieser Saison.
Gegen Lugano wies ein kapitaler Fehlpass in Überzahl den Weg in die Niederlage. Erik Brännström leistete sich den Fehlpass als hinterster Mann an Aleksi Peltonen, der den Puck ohne grössere Probleme über die Linie bugsierte. Als die Waadtländer zwischen der 39. und der 44. Minute auch noch eine Fünfminutenstrafe (gegen David Aebischer) nicht nutzen konnten, schwand der Glaube an eine späte Wende.
Lausanne - Lugano 1:5 (1:2, 0:1, 0:2)
9600 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stolc/Dipietro, Francey/Bürgy.
Tore: 5. (4:22) Sanford 0:1. 6. (5:58) Aleksi Peltonen (Unterzahltor!) 0:2. 8. Riat (Jäger, Kahun/Powerplaytor) 1:2. 25. Sanford (Perlini) 1:3. 46. Morini (Aleksi Peltonen, Marco Zanetti) 1:4. 52. Sanford (Aebischer) 1:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lausanne, 2mal 2 plus 5 Minuten (Aebischer) gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Czarnik; Thürkauf.
Lausanne: Pasche; Brännström, Marti; Niku, Fiedler; Vouardoux, Sansonnens; Haas; Rochette, Czarnik, Oksanen; Riat, Kahun, Fuchs; Hügli, Jäger, Zehnder; Holdener, Bougro, Barry.
Lugano: Schlegel; Carrick, Jesper Peltonen; Alatalo, Müller; Aebischer, Dahlström; Brian Zanetti; Simion, Thürkauf, Omark; Fazzini, Sanford, Perlini; Henry, Tanner, Canonica; Marco Zanetti, Morini, Aleksi Peltonen.
Bemerkungen: Lausanne ohne Prassl (krank), Baragano, Caggiula, Douay, Heldner und Suomela (alle verletzt), Lugano ohne Bertaggia, Kupari, Sgarbossa (alle verletzt) und Sekac (gesperrt).
Servette – Bern 2:1 n.V.
Bis 65 Sekunden vor Schluss ging die Beton-Taktik des SC Bern bei Servette auf. Marco Lehmann brachte die Berner mit seinem ersten Saisontor in der 49. Minute in Überzahl in Führung.
Im Finish entglitt dem SCB die Partie aber: Josh Jooris gelang nach 58:55 Minuten mit sechs gegen fünf Feldspieler der 1:1-Ausgleich. Und in der Overtime schoss Jesse Puljujärvi mit der spektakulärsten Aktion des Abends das 2:1 für die Genfer. Puljujärvi stürmte in horrendem Tempo an Hardy Häman Aktell und Victor Ejdsell vorbei und überwand Berns Goalie Sandro Zurkirchen via die Latte. Der Genève-Servette Hockey Club feierte am Samstagabend den 120. Geburtstag. Die Arena war zum zweiten Mal diese Saison ausverkauft.
Genève-Servette - Bern 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 1:0) n.V.
7135 Zuschauer (ausverkauft). - SR Kaukokari/Hungerbühler, Stalder/Gurtner.
Tore: 49. Lehmann (Häman Aktell/Powerplaytor) 0:1. 59. Jooris (Granlund, Saarijärvi) 1:1 (ohne Torhüter). 62. Puljujärvi 2:1.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 3mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Manninen; Merelä.
Genève-Servette: Charlin; Sutter, Chanton; Saarijärvi, Berni; Schneller, Le Coultre; Karrer; Puljujärvi, Manninen, Granlund; Praplan, Jooris, Vesey; Ignatavicius, Pouliot, Miranda; Pugin, Verboon, Rod.
Bern: Zurkirchen; Iakovenko, Häman Aktell; Kreis, Lindholm; Untersander, Füllemann; Kindschi; Merelä, Müller, Marchon; Bemström, Graf, Ejdsell; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Vermin, Ritzmann, Simon Moser; Levin Moser.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Beck, Bozon, Hischier, Richard, Rutta (alle verletzt) und Akeson (überzähliger Ausländer), Bern ohne Aaltonen, Alge, Loeffel (alle verletzt), Schild (gesperrt) und Reideborn (überzähliger Ausländer). Genève-Servette von 58:16 bis 58:33 und 58:41 bis 58:55 ohne Torhüter. (sda)