Der ehemalige Ambri-Stürmer Alex Formenton wird von einem Gericht in Kanada wie seine vier mitangeklagten Ex-Eishockeyspieler vom Vorwurf des sexuellen Übergriffs freigesprochen.
Der Gerichtsprozess gegen Alex Formenton und vier weitere Angeklagte in London, Ontario, endet mit einem Freispruch. Den fünf ehemaligen Spielern der kanadischen Junioren-Weltmeisterteams wurden «sexuelle Übergriffe» gegen eine zum Zeitpunkt des Vorfalls 20-jährige Frau vorgeworfen, die sich 2018 in einem Hotelzimmer zugetragen haben sollen. Alle hatten sie ihre Unschuld beteuert.
Die Richterin Maria Carroccia kam in ihrem Urteil nun zum Schluss, dass die Vorwürfe der Klägerin «nicht glaubhaft und nicht vertrauenswürdig» seien.
Breaking: Judge Maria Carrocia tells court she does not find evidence of EM credible or reliable.
— 𝚂𝚎á𝚗 𝙾’𝚂𝚑𝚎𝚊 Global News (@ConsumerSOS) July 24, 2025
“Crown cannot meet onus on any counts” against the five defendants.
Carciotta führt aus:
In diesem Prozess sei Consent, also die explizite Einwilligung zu sexuellen Handlungen, ein Schwerpunkt gewesen, erklärt Carciotta. Die Staatsanwaltschaft habe argumentiert, dass E.M. keiner der sexuellen Handlungen freiwillig zugestimmt habe und sie sich in einer «angsteinflössenden Situation» befunden habe. Die Richterin findet jedoch: «In diesem Fall habe ich festgestellt, dass die tatsächliche Einwilligung nicht durch Angst beeinträchtigt war.»
Es habe Widersprüche in den Aussagen von E.M. gegeben – unter anderem falsch identifizierte Spieler. Zudem akzeptierte die Richterin einige von der Staatsanwalt vorgelegte Nachrichten unter den Spielern nicht als Beweise.
Der Fall hat in Kanada hohe Wellen geschlagen, weil der kanadische Verband die Beschwerde der Frau mit einer Millionen-Zahlung unter den Teppich gekehrt hatte. Er löste eine intensive Diskussion über die Kultur im kanadischen Nationalsport aus, führte zu einer parlamentarischen Untersuchung und dem Verlust einiger hochkarätiger Sponsorenverträge des Verbandes.
Der heute 25-jährige Formenton erhielt nach den Vorwürfen in der NHL keinen Vertrag mehr und absolvierte 2022 und 2023 in 46 Partien für Ambri-Piotta (20 Tore, 9 Assists) und war einer der Schlüsselspieler beim Gewinn des Spengler Cups. Nach der Anklageröffnung lösten Formenton und Ambri den Vertrag auf, und er stellte sich der Polizei in London.
Die weiteren Angeklagten waren Michael McLeod, Carter Hart, Dillon Dubé und Cal Foote, die alle in der NHL spielten. Den angeklagten Spielern wurde vorgeworfen, E.M bei einem Gala-Event des kanadischen Eishockeyverbands im Sommer von 2018 auf einem Hotelzimmer mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Alle fünf haben zu Beginn des Prozesses auf unschuldig plädiert. Ob die fünf Spieler nach dem Prozess eine Zukunft in der NHL haben, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. (abu/hkl/sda/afp)
Wenn das Urteil korrekt ist und sie unschuldig sind, wurden die Karrieren von fünf Spielern zerstört.
Wenn das Urteil nicht korrekt ist, gibt es keine richtige Gerechtigkeit für das Opfer.