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NHL: Das steckt hinter dem Niedergang der Pittsburgh Penguins

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Zwei der wenigen Penguins, die noch Leistung bringen: Sidney Crosby und Evgeni Malkin.Bild: IMAGO/Imagn Images

6 Gegentore in einem Drittel – der Niedergang der Pittsburgh Penguins schreitet voran

Seit zwei Jahren keine Playoffs mehr, eine löchrige Verteidigung und noch löchrigere Goalies. Bei den Pittsburgh Penguins passt wenig zusammen und die Zukunft sieht noch düsterer aus.
12.11.2024, 15:5012.11.2024, 16:46
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Von 2007 bis Mitte der Zehnerjahre waren die Pittsburgh Penguins das Mass aller Dinge in der NHL. Drei Stanley Cups (2009, 2016 und 2017) gewinnen die «Pens» angeführt von Sidney Crosby, Evgeni Malkin und Kris Letang.

Diese drei sind auch heute noch wichtige und gute Spieler in Pittsburgh. Beide Stürmer produzieren mit 38 (Malkin) respektive 37 Jahren (Crosby) noch einen Punkt pro Spiel. Und trotzdem reicht das nicht mehr. Seit ihren letzten Titeln sind die Penguins nur noch einmal über die erste Playoff-Runde hinausgekommen und haben zuletzt gar zweimal in Folge die Playoff-Qualifikation verpasst.

Wenig deutet darauf hin, dass es diese Saison besser wird. Zwar liegt Pittsburgh derzeit nur einen Punkt hinter einem Playoff-Platz, es hat aber auch schon einige Spiele mehr absolviert als die meisten Konkurrenten. Und es ist schlicht die Art und Weise, wie die Penguins auftreten, die nur Pessimismus zulässt. Das 1:7 vergangene Nacht gegen die Dallas Stars war ein neuerlicher Tiefpunkt. Die Mannschaft von Trainer Mike Sullivan kassierte schon im ersten Drittel sechs Tore.

Das zeigt auch auf, wo die grossen Probleme bestehen: hinten. Verteidigung und Torhüter der aktuellen Ausgabe der Pittsburgh Penguins sind ungenügend. Chancen für ziemlich genau drei Gegentore pro 60 Minuten 5-gegen-5-Eishockey müssen die Pens ihren Gegnern zugestehen. Nur Anaheim, Montreal und San Jose – drei Teams, von denen wenig erwartet wurde – lassen noch mehr zu.

Die Penguins könnten dieses Manko grundsätzlich einigermassen kompensieren. Sie erspielen sich selbst auch sehr viele Chancen, was allerdings auch daran liegen dürfte, dass sie sehr viel Zeit damit verbringen, einen Rückstand aufzuholen zu versuchen. Allerdings lässt die Effizienz bislang zu wünschen übrig und schwache Goalieleistungen sorgen hinter einer löchrigen Abwehr für zusätzliche Probleme.

Der Verursacher dieser Probleme: Kyle Dubas. Der Kanadier übernahm im Sommer 2023 das Amt als President of Hockey Operations in Pittsburgh. Und nachdem er zuerst angegeben hatte, einen General Manager für die direkte Teamzusammenstellung einstellen zu wollen, übernahm er diese Rolle am Ende doch selbst. Das Team, das er zusammengestellt hat, überzeugt aber nicht.

Im gleichen Sommer holte Dubas Verteidiger Erik Karlsson in einem Trade mit San Jose nach Pittsburgh. Er verpflichtete Verteidiger Ryan Graves und Goalie Tristan Jarry langfristig. Damit sollte dem Kern um Crosby, Malkin und Letang ein letztes Hurra ermöglicht werden, ein letzter Angriff auf die Playoffs, vielleicht sogar den Cup, zum Abschluss dreier grossartiger Karrieren.

Doch wie wir nun wissen, ging dieser Plan schief. Erik Karlsson punktet immer noch regelmässig, ist in der eigenen Zone aber ein extremes Risiko. Ryan Graves richtet in der Verteidigung mehr Schaden als Nutzen an. Und Tristan Jarry ist dieses Jahr so schlecht in die Saison gestartet (5,47 Gegentore pro Spiel und 83,6 Prozent Fangquote), dass er zwischenzeitlich in die AHL abgeschoben wurde. Die drei Spieler verdienen rund 20 Millionen jährlich und das noch über mehrere Jahre.

Jake Guentzel verscherbelte Dubas im Tausch für seinen Liebling Michael Bunting. Und weil auch die Verpflichtungen von Anthony Beauvillier, Noel Acciari oder Matt Grzelcyk nicht die gewünschte Wirkung zeigen, sind die Penguins im sportlichen Niemandsland gefangen. Das Kader ist überaltert (zehn Spieler sind 30 oder älter, nur zwei sind 25 oder jünger) und viele Draft-Picks oder junge Talente sind nicht vorhanden.

Eine Playoff-Qualifikation scheint auch aufgrund der starken Konkurrenz in der eigenen Division (Carolina, New Jersey, New York Rangers und Washington) unrealistisch. Trotzdem dürfte Pittsburgh wohl nicht abgeschlagen genug sein, um einen kompletten Abriss der aktuellen Mannschaft zu rechtfertigen.

Obwohl Dubas gemäss Medienberichten angedeutet haben soll, dass er sich ausser bei Crosby bei allen Spielern auf Trade-Verhandlungen einlassen würde, wäre ein solcher Umbau eine sehr schwierige Aufgabe. Abnehmer für die teilweise sehr schlecht gealterten Verträge zu finden, ist praktisch unmöglich.

Pittsburgh Penguins defenseman Erik Karlsson (65) celebrates his goal during the first period of an NHL hockey game against the Washington Capitals, Friday, Nov. 8, 2024, in Washington. (AP Photo/Nick ...
Wer hat Interesse an einem schwächelnden Erik Karlsson, der noch mehr als zwei Jahre fast zehn Millionen pro Saison verdient?Bild: keystone

Die einzigen Spieler, die auf dem Trade-Markt tatsächlich noch etwas hergeben würden, wären Crosby und Malkin. Mit «Sid the Kid» hat Dubas diesen Sommer erst gerade verlängert. Er ist das Gesicht dieser Mannschaft und hat wohl auch kein Interesse, woanders zu spielen. Falls aber für Malkin ein lukratives Angebot eintrudeln sollte, würde der GM wohl kaum zögern. Es wäre das nächste Kapitel im sportlichen Niedergang der Pittsburgh Penguins.

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