Dem HC Davos (6.) gelingt im Strichkampf gegen Lugano (9.) mit einem 3:1-Erfolg ein wichtiger Schritt in Richtung direkte Viertelfinal-Qualifikation. Die vorentscheidenden Szenen spielten sich schon im ersten Abschnitt ab. Lugano schnürte die verunsicherten Davoser (nach sechs Niederlagen in den letzten acht Partien) ein. Die Tessiner gingen durch das 19. Saisontor von Mark Arcobello verdientermassen in Führung. Dann bot sich in Überzahl die Chance auf das 2:0. Stattdessen gelang Dennis Rasmussen für Davos in Unterzahl der Ausgleich.
In der Folge konnte Lugano nicht mehr dominieren. Beide Teams konzentrierten sich auf die Defensive. Chancen wurden zur Mangelware; dem Heimteam boten sich indessen fortan die besseren Möglichkeiten. Raphael Prassl brachte die Davoser in der 30. Minute in Führung.
Und Lugano ärgerte sich am Ende grün und blau. Diese kapitale Partie versiebte das Team von Chris McSorley im Powerplay. Aus drei Überzahlchancen skorten die Luganesi kein Tor, kassierten aber zwei Gegentreffer (!). Auch das siegsichernde 3:1 durch Andres Ambühl erzielte der HCD mit einem Mann weniger auf dem Eis. Luganos Rückstand auf Platz 6 (direkte Viertelfinal-Qualifikation) beträgt nun acht Punkte.
Davos - Lugano 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)
5236 Zuschauer. - SR Stricker/Dipietro, Fuchs/Wolf.
Tore: 6. Arcobello (Morini, Fazzini) 0:1. 13. Rasmussen (Bromé/Unterzahltor!) 1:1. 30. Prassl 2:1. 53. Ambühl (Prassl/Unterzahltor!) 3:1.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 5mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Bromé; Arcobello.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Heinen; Dominik Egli, Wellinger; Barandun, Zgraggen; Minder; Stransky, Rasmussen, Bromé; Ambühl, Corvi, Chris Egli; Schmutz, Prassl, Frehner; Wieser, Canova, Knak; Simic.
Lugano: Fatton; Loeffel, Müller; Alatalo, Guerra; Chiesa, Wolf; Näser; Fazzini, Arcobello, Morini; Carr, Thürkauf, Josephs; Bertaggia, Herburger, Boedker; Traber, Walker, Stoffel; Vedova.
Bemerkungen: Davos ohne Stoop (krank), Jung (gesperrt), Nussbaumer (verletzt) und Pospisil (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Fadani, Herren, Schlegel (alle verletzt), Riva (krank) und Irving (überzähliger Ausländer). Lugano von 57:27 bis 58:22 und ab 58:30 ohne Torhüter.
Bis zur 45. Minute führte Bern in Genf gegen Servette 1:0. Tanner Richard und Joël Vermin (56.) realisierten für Servette indessen die späte Wende zum 2:1-Sieg.
Ein Matchwinner für Servette war der Goalie: Dominic Nyffeler parierte 31 Schüsse und verhinderte einen Berner Auswärtssieg, der aufgrund des Spielverlaufs verdient gewesen wäre. Nyffeler spielte schon im Januar zehn Partien für Servette und wurde nun erneut von Kloten an Genf ausgeliehen, obwohl Genfs Keeper Gauthier Descloux und Stéphane Charlin (an Langenthal ausgeliehen) wieder fit sind.
Bei der späten Wende bekundete Servette auch Glück. Beim 1:1-Ausgleich fälschte Berns Verteidiger Mika Henauer den Querpass von Tanner Richard unglückhaft ins eigene Tor ab.
Genève-Servette - Bern 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)
5622 Zuschauer. - SR Tscherrig/Wiegand, Schlegel/Stalder.
Tore: 28. Kahun (Praplan, Thiry) 0:1. 45. Richard 1:1. 56. Vermin (Rod) 2:1.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 7mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Tömmernes; Kahun.
Genève-Servette: Nyffeler; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Jooris, Filppula, Winnik; Rod, Richard, Vermin; Moy, Smirnovs, Vouillamoz; Antonietti, Berthon, Riat; Cavalleri.
Bern: Wüthrich; Goloubef, Henauer; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Pinana; Praplan, Kahun, Moser; Jeremi Gerber, Jeffrey, Kast; Fahrni, Varone, Bader; Sciaroni, Neuenschwander, Berger; Ruefenacht.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Miranda, Patry, Tanner (alle verletzt) und Pouliot (gesperrt), Bern ohne Scherwey, Thomas, Untersander (alle verletzt) und Daugavins (überzähliger Ausländer). Bern ab 58:29 ohne Torhüter.
Yannick Zehnder legte mit einem Doppelpack zum 2:0 (29.) die Basis zum 8:2-Heimsieg von Zug gegen Ambri-Piotta. Dem 24-jährigen Eigengewächs des Titelverteidigers gelangen zum vierten Mal in der National League zwei Tore in einem Spiel.
Nach dem Anschlusstreffer Ambris durch Brandon McMillan (32.) dauerte es bloss 204 Sekunden, bis Marco Müller den Zweitore-Vorsprung wiederherstellte. Im letzten Abschnitt folge die Kür der Zentralschweizer: Zweimal Sven Senteler (43./47.), Gregory Hofmann (49.) und Jan Kovar (58.) schossen vier weitere Tore.
Die Zuger feierten den 18. Sieg im 22. Heimspiel in dieser Saison und den elften in den letzten zwölf Partien. Derweil verloren die Nordtessiner zum fünften Mal in Folge. Vielleicht wurde die Partie auch deshalb in den Schlussminuten noch ziemlich gehässig.
Zug - Ambri-Piotta 8:2 (1:0, 3:1, 4:1)
6842 Zuschauer. - SR Lemelin/Borga, Obwegeser/Kehrli.
Tore: 9. Zehnder (Marco Müller/Powerplaytor) 1:0. 29. Zehnder (Hansson, Klingberg) 2:0. 32. McMillan 2:1. 35. Marco Müller (Herzog) 3:1. 40. (39:59) Herzog (Powerplaytor) 4:1. 43. Senteler (Klingberg/Powerplaytor) 5:1. 47. Senteler 6:1. 49. Hofmann (Kovar, Simion) 7:1. 51. Trisconi (Bianchi, Fischer) 7:2. 58. Kovar 8:2.
Strafen: 7mal 2 plus 10 Minuten (Kovar) gegen Zug, 8mal 2 Minuten plus Spieldauer (Fohrler) gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Kovar; Pestoni.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Schlumpf, Kreis; Hansson, Stadler; Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Zehnder; Allenspach, Marco Müller, Herzog; Suri, Leuenberger, Bachofner.
Ambri-Piotta: Ciaccio (50. Stefan Müller); Hietanen, Isacco Dotti; Fora, Zaccheo Dotti; Burren, Fischer; Fohrler; Moses, McMillan, Zwerger; Pestoni, Grassi, Conacher; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Trisconi, Kostner, Bianchi; Neuenschwander.
Bemerkungen: Zug ohne Martschini (verletzt) und Lander (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Incir (verletzt).
Lausanne kann in der laufenden Meisterschaft als Lieblingsgegner der Rapperswil-Jona Lakers bezeichnet werden. Die St. Galler gewannen mit 5:2 auch das vierte Saisonduell; nach den ersten drei hatte das Torverhältnis 17:3 zu ihren Gunsten gelautet.
Matchwinner der drittplatzierten Gäste, die zuvor zweimal hintereinander verloren hatten, war einmal mehr Roman Cervenka. Der Tscheche erzielte das 1:0 (6.) und 4:1 (51.). Damit hält er nun bei 18 Saisontoren, dazu kommen 40 Assists. Bei Lausanne traf Jiri Sekac zum 1:2 (25.), womit er in der zwölften Partie in Folge punktete. Das war letztendlich ein schwacher Trost. Die Waadtländer hatten zuvor sämtliche fünf Heimspiele im Jahr 2022 siegreich gestaltet.
Lausanne - Rapperswil-Jona Lakers 2:5 (0:2, 1:1, 1:2)
6215 Zuschauer. - SR Stolc (SVK)/Hürlimann, Steenstra (CAN)/Gnemmi.
Tore: 6. Cervenka (Albrecht) 0:1. 9. Rowe (Lehmann, Eggenberger) 0:2. 25. Sekac (Fuchs) 1:2. 40. (39:41) Dünner (Jelovac, Sataric) 1:3. 51. (50:33) Cervenka (Zangger) 1:4. 52. (51:47) Riat (Holdener) 2:4. 59. Forrer 2:5 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lausanne, 6mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Sekac; Cervenka.
Lausanne: Stephan; Glauser, Genazzi; Heldner, Frick; Holdener, Gernat; Krueger, Marti; Riat, Fuchs, Sekac; Almond, Bertschy, Kenins; Bozon, Paré, Frolik; Douay, Jäger, Baumgartner.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Baragano, Djuse; Sataric, Jelovac; Aebischer, Bircher; Neukom; Lammer, Albrecht, Cervenka; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Wick, Dünner, Forrer; Zangger, Mitchell, Brüschweiler.
Bemerkungen: Lausanne ohne Emmerton (überzähliger Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Maier, Vouardoux und Wetter (alle verletzt). Lausanne von 57:27 bis 58:08 ohne Torhüter.
Die längste Niederlagenserie im Schweizer Eishockey nahm ein Ende. Nach 19 Niederlagen de suite kam Ajoie vor fast 4000 Fans zu einem 3:1-Heimsieg über die ZSC Lions. Ajoie gewann zum zweiten Mal diese Saison ein Heimspiel gegen die Zürcher.
Den zuvor letzten Sieg feierte Ajoie am 19. November ebenfalls mit 3:1 gegen den HC Davos. Danach folgten 19 Niederlagen ohne einen einzigen Punktgewinn. Zuletzt erzielte Ajoie gegen Zug (0:11) und Biel (0:3) nicht einmal mehr Tore. Die Zürcher dagegen kassierten seit Mitte Dezember in 15 Partien nur noch Niederlagen gegen Zug (2) und Servette.
In der Ajoie fielen die ZSC Lions aber in die Muster des Herbsts zurück. Die ZSC Lions erspielten sich zwar eine optische Überlegenheit, aber kaum Torchancen. Ausserdem agierten die Lions zu wenig diszipliniert (sechs Strafen) und in der Abwehrarbeit äusserst nonchalant.
Ajoie nützte diese Zürcher Schwächen zu drei Powerplay-Toren durch Jérôme Gauthier-Leduc (1:0), Sebastian Wannström (2:1) und Reto Schmutz (3:1/ins leere Tor). Für Zürich traf Maxim Noreau in der 38. Minute zum 1:1.
Ajoie - ZSC Lions 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)
Pruntrut. - 3821 Zuschauer. - SR Hebeisen/Fluri, Huguet/Burgy.
Tore: 29. Gauthier-Leduc (Powerplaytor) 1:0. 38. Noreau (Diem, Pedretti) 1:1. 46. Wannström (Devos/Powerplaytor) 2:1. 60. (59:23) Schmutz (Powerplaytor) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ajoie, 6mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Devos; Malgin.
Ajoie: Wolf; Gauthier-Leduc, Pouilly; Rouiller, Hauert; Birbaum, Eigenmann; Bartholet; Huber, Devos, Schmutz; Asselin, Frossard, Schweri; Frei, Romanenghi, Wannström; Bogdanoff, Macquat, Schnegg.
ZSC Lions: Waeber; Weber, Geering; Noreau, Marti; Trutmann, Phil Baltisberger; Guebey; Bodenmann, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Roe, Quenneville; Sopa, Diem, Pedretti; Chris Baltisberger, Schäppi, Riedi; Aeschlimann.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Flüeler, Krüger, Morant (alle verletzt) und Sigrist (krank). ZSC Lions von 58:46 bis 59:23 ohne Torhüter.
Den SCL Tigers gelang beim 4:2-Erfolg über Fribourg-Gottéron ein veritabler Exploit. Langnau feierte den ersten Sieg seit dem 7. Dezember und nach 14 Niederlagen hintereinander. Freiburg dagegen hatte die letzten sechs Partien alle gewonnen.
Die Emmentaler konnten die längste Negativserie der Klubgeschichte beenden, weil der HC Fribourg-Gottéron etwas gar überheblich auftrat - und nicht nur, weil Connor Hughes statt Reto Berra das Tor hütete.
Die Vorentscheidung gelang Langnau in der Schlussphase des zweiten Abschnitts. Olympiasieger Harri Pesonen und das Eigengewächs Keijo Weibel brachten die Tigers innerhalb von 105 Sekunden 3:1 in Führung. Gottéron gelang zwar durch Killian Mottet noch der Anschlusstreffer, 40 Sekunden vor Schluss machte Aleksi Saarela für die Tigers mit einem Schuss ins leere Tor aber alles klar.
Für Erstaunen sorgte nicht nur das Schlussergebnis, sondern auch die Zuschauerzahl. Trotz des himmeltraurigen Saisonverlaufs kamen 5117 Zuschauer in die Ilfishalle.
SCL Tigers - Fribourg-Gottéron 4:2 (1:1, 2:1, 1:0)
5117 Zuschauer. - SR Piechaczek/Urban, Altmann/Cattaneo.
Tore: 13. Grossniklaus (Weibel, Schmutz/Powerplaytor) 1:0. 16. Rossi (Haussener, Jörg) 1:1. 36. Pesonen (Loosli) 2:1. 38. Weibel (Diem, Grenier) 3:1. 40. (39:57) Mottet (Desharnais, DiDomenico) 3:2. 60. (59:20) Saarela 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Olofsson; DiDomenico.
SCL Tigers: Punnenovs; Schilt, Elsener; Blaser, Grossniklaus; Zryd, Leeger; Guggenheim; Sturny, Saarela, Pesonen; Rohrbach, Schmutz, Olofsson; Diem, Grenier, Weibel; Berger, Salzgeber, Petrini; Loosli.
Fribourg-Gottéron: Hughes; Sutter, Furrer; Gunderson, Jecker; Kamerzin, Chavaillaz; Dufner; Marchon, Desharnais, Mottet; Rossi, Walser, Jörg; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Brodin, Haussener, Bykow; Bougro.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erni, Huguenin, Mayer, Stettler und Zaetta (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Jobin (verletzt). Fribourg-Gottéron von 57:32 bis 59:20 ohne Torhüter. (pre/sda)