Sport
Eishockey

Wird ZSC-Stürmer Yannick Zehnder zum 4. Mal in 5 Jahren Meister?

Yannick Zehnder (ZSC), left, vies for the puck with Benjamin Bougro (LHC), right, during the first leg of the National League Swiss Championship final playoff game between Lausanne HC, LHC, and ZSC Li ...
Yannick Zehnder im Einsatz gegen Lausanne.Bild: keystone

Trotz souveränem Sieg warnt ZSC-Zehnder: «Wir dürfen uns nicht zu sicher sein»

ZSC-Stürmer Yannick Zehnder kann zum vierten Mal innert fünf Jahren Schweizer Meister werden. Jedenfalls ist der 3:0-Sieg der Lions in Lausanne am Dienstag ein Statement.
17.04.2025, 13:5217.04.2025, 13:52
sascha fey / keystone-sda
Mehr «Sport»

Yannick Zehnder ist beim EV Zug gross geworden. Schon sein Vater Hardy spielte für die Zentralschweizer, und Grossvater Robert war von 1969 bis 1975 Präsident des Vereins. 2021 und 2022 gewann Yannick Zehnder mit dem EVZ den Meistertitel. Trotz der tiefen Verwurzelung wechselte er 2023 zum ZSC, einem der grössten Konkurrenten. Damit verliess er sozusagen die Komfortzone – umso mehr als die Zürcher schon damals über eine enorme Breite im Team verfügten.

«Die Serie gegen Davos hat uns nochmals gezeigt, dass es richtig harte Arbeit braucht, um einen Sieg zu holen.»
Yannick Zehnder

Nach oben gekämpft

In der ersten Saison bei den Lions musste sich Zehnder mit einer durchschnittlichen Eiszeit von etwas mehr als zehn Minuten begnügen. «Ich wusste, dass es nicht einfach wird», sagt der 27-jährige Stürmer. «Aus diesem Grund ging ich nach Zürich. Ich wollte den nächsten Schritt machen und mich durchkämpfen.» Das ist ihm gelungen. Er spielt nun in der zweiten Linie, bildet normalerweise mit dem Schweden Jesper Frödén und dem Finnen Juho Lammikko ein Sturmtrio – letzterer fehlte im ersten Finalspiel krankheitshalber. In der Qualifikation gelangen Zehnder acht Tore und 14 Assists, in den Playoffs steht er bei drei Assists.

EV Zugs Yannick Zehnder bejubelt das Tor zum 1:0 im Eishockey Qualifikationsspiel der National League zwischen dem EV Zug und dem HC Ambri-Piotta am Samstag, 26. Februar 2022 in der Bossard Arena in Z ...
Mit Zug wurde Zehnder auch schon Meister.Bild: keystone

Mit dem 3:0 in Lausanne machten die Lions einen grossen Schritt in Richtung erfolgreicher Titelverteidigung. Denn es war gefühlt mehr als ein Sieg. Die Zürcher liessen dem Heimteam nicht den Hauch einer Chance; sie traten äusserst abgeklärt auf. «Wir räumten vor unserem Tor gut auf und spielten konzentriert», so Zehnder. «Die Serie gegen Davos (4:2 im Halbfinal) hat uns nochmals gezeigt, dass es richtig harte Arbeit braucht, um einen Sieg zu holen.»

«Haben viel Erfahrung in der Mannschaft»

Wie gefestigt die Zürcher sind, zeigt auch, dass der unfreiwillige Trainerwechsel Ende Dezember nur zu Beginn Spuren hinterlassen hat. Marc Crawford erklärte aus gesundheitlichen Gründen den Rücktritt. Ersetzt wurde er durch den zuvor im Farmteam GCK Lions tätigen Marco Bayer, der erstmals in der höchsten Schweizer Liga als Headcoach amtet.

«Wir haben viel Erfahrung in der Mannschaft, sind alle hungrig und wissen, was es braucht, um erfolgreich zu sein», sagt Zehnder. Zudem habe sich in ihrem System nicht viel geändert. Allerdings spiele es ohnehin keine grosse Rolle, welches System angewendet werde. Entscheidend sei, es hinzubekommen, dass alle das Gleiche spielen würden. Wichtiger als die Taktik ist für Zehnder bei einem Coach, «dem Team zu geben, was es braucht. Das kann auch Marco sehr gut. Wir merken keinen grossen Unterschied.»

«Wenn wir etwas gelernt haben, ist es, dass das Momentum in den Playoffs rasch kippen kann.»
Yannick Zehnder

Zupass kommt Bayer, dass die Lions neben viel Talent auch über viele Spieler mit Führungsqualitäten verfügen. Einer von ihnen ist Sven Andrighetto, der in den Playoffs unglaubliche Leistungen zeigt und bereits 21 Skorerpunkte (acht Tore) gesammelt hat. «Es ist ein Genuss, ihm zuzuschauen», lobt Zehnder. «Er ist in den wichtigsten Partien immer da. Mit seiner Energie zieht er jeden mit.»

Zehnder warnt

Gab der Triumph in der Champions Hockey League im Februar einen Extra-Boost? «Ich glaube schon. Es war von Anfang an unser Ziel, zwei Titel zu holen in dieser Saison», sagt Zehnder. «Diesbezüglich sind wir auf einem guten Weg. Doch wenn wir etwas gelernt haben, ist es, dass das Momentum in den Playoffs rasch kippen kann. Sobald du etwas vom Gas gehst oder nicht zu hundert Prozent konzentriert bist, rächt sich das. Wir dürfen uns nicht zu sicher sein. Es kann auch noch länger dauern als drei Partien.»

KEYPIX - Zurich's players celebrate with the trophy after winning the Champions Hockey League final game between Switzerland's ZSC Zurich and Sweden's Farjestad Karlstad, at the Swiss L ...
Einen Titel haben Zehnder und die Lions diese Saison schon geholt.Bild: keystone

Das zweite Finalspiel findet am Donnerstag in Zürich-Altstetten statt. In der heimischen Arena sind die Lions seit 14 Playoff-Begegnungen ungeschlagen. Bleibt es dabei, jubelt Zehnder schon bald über seinen vierten Meistertitel in den letzten fünf Jahren. Es wäre ein perfekter Abschluss seiner Zeit beim ZSC, denn ab nächster Saison spielt er für … Lausanne. (abu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
1 / 21
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
Bislang 18 Eishockeyspieler (Stand: 16.4.2025) schafften es auf 1000 oder mehr Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse. Das sind sie:
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Österreich gelingt an der Eishockey-WM das Unmögliche – Kommentatoren flippen aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Jalen Williams überstrahlt gar SGA – Thunder gehen in NBA-Finals in Führung
    Im Playoff-Final der NBA gewinnt Oklahoma City das fünfte Spiel gegen die Indiana Pacers mit 120:109. Oklahoma führt erstmals in der Serie mit 3:2.

    Oklahoma City Thunder dominierte am Montag und benötigt bloss noch einen Sieg, um den Titel zu gewinnen. Shai Gilgeous-Alexander (31 Punkte, 10 Assists) und Jalen Williams (40 Punkte, 6 Rebounds und 4 Assists) führten das Heimteam zum Sieg.

    Zur Story