Nicht nur der Alltag ist von steigenden Preisen betroffen. Auch Eishockey schauen wird in der am Mittwoch startenden Saison 2023/24 teurer. Sechs von 14 Klubs in der National League haben bei den Saisonkarten zwischen fünf und 18 Prozent aufgeschlagen, wie ein Bericht von «Ktipp» zeigt.
In Ambri, Zug, Ajoie, Lausanne, Kloten und Genf haben die Saisonabonnements dieses Jahr aufgeschlagen. Lausanne erklärt die Preiserhöhung mit der erstmaligen Inklusion der Playoffs in der Saisonkarte. Ambri ist ganz generell zuoberst zu finden, was die Preise angeht. Das günstigste Sitzplatz-Abo kostet bei den Leventinern 1150 Franken (mindestens 26 Heimspiele), womit sie auch ohne den diesjährigen Aufschlag von 100 Franken auf dem Spitzenplatz zu finden gewesen wären. Ein Stehplatz-Abo beim HCAP kostet 590 Franken, was der zweitteuerste Preis nach Zug ist.
Die zweitteuersten Sitzplatz-Abos bietet der EHC Biel an. Und bei den Seeländern ist in der Saisonkarte nur der Playoff-Viertelfinal inbegriffen. Ab dem Halbfinal müssen Abobesitzer zusätzlich zahlen. Gleiches gilt auch für Saisonkartenbesitzer bei den SCL-Tigers. Kein Playoff-Eintritt mit dem Saisonabo gibt es bei Ajoie und Meister Servette. Bei letzteren haben Dauerkartenbesitzer aber ein Vorkaufsrecht für Playoff-Tickets. In Davos sind die Playoffs inbegriffen, nicht aber der Spengler Cup. Beim EVZ erhalten Fanclub-Mitglieder einen Rabatt von 50 Franken auf ein Stehplatzabo.
Am günstigsten ist National-League-Eishockey beim SC Bern und den ZSC Lions. Die zwei Klubs mit den grössten Stadien der Liga (17'031 Fans in Bern, 12'000 in Zürich) bieten beide Stehplatz-Abos für unter 400 Franken an. In Bern kostet eine solche Saisonkarte 350 Franken, beim ZSC 390 Franken. Sitzplatz-Abos gibt es derweil in Genf die günstigsten mit 590 Franken in der billigsten Kategorie.
Auch bei den Einzeltickets ist der HC Ambri-Piotta der Klub, der den Fans das meiste Geld abknöpft. 32 Franken kostet ein Stehplatzticket für Heimfans, gar 55 Franken bezahlt man für einen Sitzplatz. Gästefans müssen 37 Franken für einen Stehplatz berappen, also 5 Franken mehr als die Heimfans. Dagegen regt sich jetzt Widerstand. Die Fanklubs der SCRJ Lakers, Fribourg-Gottéron und des HC Davos haben angekündigt, Auswärtsspiele in Ambri zu boykottieren – als Protest gegen die Preispolitik. Weitere dürften folgen. Ursprünglich hatte Ambri gar noch stärkere Preiserhöhungen geplant, machte aber nach Protesten der eigenen Fans einen Rückzieher.
Stehplätze für 30 Franken oder mehr gibt es sonst nur noch in Davos (CHF 32.10) und in Kloten (CHF 30.-). Bei einem Hockeyspiel zu sitzen, ist in Zug besonders teuer. Das günstigste Sitzplatzticket für die ersten Spiele der Saison beim EVZ kostet 63 Franken. Die Zuger haben allerdings auch dynamische Preise, die je nach Angebot und Nachfrage variieren.
Am billigsten kommt man in Kloten und Lausanne zu einem Sitzplatz – an beiden Orten beträgt der Preis 32 Franken. Spezielle Bedingungen gibt es im Seeland: Bei Derbys verlangt der EHC Biel einen Aufschlag von drei, respektive vier Franken für Steh- und Sitzplätze. Auch in Genf gibt es Premiumspiele (gegen Lausanne und Fribourg). Bei diesen sind die Tickets durchgehend fünf Franken teurer.
Auch wenn du die National League im TV mitverfolgen willst, steigen deine Ausgaben möglicherweise. Der Bezahlsender MySports (Sunrise) hat angekündigt, die Abokosten für Neukunden ab dem 15. September von CHF 25.- auf CHF 29.90 pro Monat anzuheben.
Bestehende Kundinnen und Kunden oder solche, die bis zum 15. September ein neues MySports-Abonnement abschliessen, profitieren weiterhin vom alten Preis. Einzelne Spiele werden ebenfalls teurer. Konnte man diese bislang für CHF 9.- mieten, kosten sie ab der neuen Saison bereits 15 Franken. Die National League gibt es teilweise aber weiterhin gratis zu sehen: TV24 und blick.ch zeigen ausgewählte Spiele live.
Zum Glück werde ich regelmässig in Biel vor Ort sein, so muss ich mir die Spiele nicht am TV kaufen. Die Preise sind zwar nicht nachgeworfen, aber man kriegt was geboten und ich kann gemütlich mit meinen Leuten Hockey schauen. Geht schlimmer.
6x teurer, zu viel für mich. Ich bezweifle auch, dass diese Rechnung aufgeht. Für 5 Stutz würde ich (und wohl auch noch paar andere) ja ein paar einzelne Spiele schauen. Monatsabo lohnt sich nicht, da es nur Auswärtsspiele sind.