Partien gegen den Erzrivalen Deutschland sind immer speziell. An Grossanlässen setzte es für die Schweizer zuletzt zwei bittere Niederlagen ab. Der Achtelfinal an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang ging 1:2 nach Verlängerung verloren, an der WM vor einem Jahr in Riga unterlag die Mannschaft von Trainer Patrick Fischer im Viertelfinal 2:3 nach Penaltyschiessen, nachdem die Schweizer bis 44 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit 2:1 geführt hatten.
«Zuvor war es spielerisch unser bestes Turnier», blickt Fischer im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Riga zurück. Noch schmerzhafter machte das Ganze, dass die Schweizer die Deutschen singen und Sprüche machen hörten – die Garderoben befanden sich in einer Turnhalle. «Das haben wir nicht vergessen», sagt Fischer.
Nicht mehr zählen kann er auf Tristan Scherwey, der sich am Sonntag gegen Frankreich in der 5. Minute den Knöchel am rechten Fuss gebrochen hat. Der 31-jährige Stürmer ist mit seiner Energie nicht nur auf dem Eis wichtig, sondern dank seiner aufgestellten Art auch daneben. Deshalb soll er als Motivation und Inspiration beim Team bleiben, falls dies möglich ist.
Wir gewinnen zwar das Spiel, verlieren aber Tristan Scherwey. Der Stürmer bricht sich im 1. Drittel den Knöchel am rechten Fuss. Für ihn ist die WM zu Ende. 😢
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) May 22, 2022
Merci für Deinen Einsatz, Trischä, und gute Besserung! Mier gäbe für Di witer Vollgas! 💪
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Die Ausgangslage gegen Deutschland ist folgende: Gewinnen die Schweizer einen Punkt, gehen sie als Gruppenerster in die Viertelfinals. Im Optimalfall reicht gar eine Niederlage mit zwei Toren Unterschied. Die Deutschen überzeugten bislang ebenfalls in Helsinki und feierten nach der 3:5-Auftaktniederlage gegen Kanada fünf Siege in Folge. Dies, obwohl Tim Stützle, der Stürmer der Ottawa Senators, wegen einer Knieverletzung seit dem ersten Drittel im dritten Vorrundenspiel (gegen Frankreich) nicht mehr zur Verfügung steht.
Derweil sind die Schweizer das einzige noch verlustpunktlose Team an diesem Turnier. Vor allem der 6:3-Sieg am Samstag gegen Titelverteidiger Kanada war ein Statement. Trotz der sechs Siege mussten die Eisgenossen jedoch einige schwierige Phasen überwinden, zuletzt gegen Frankreich, als sie nach einem 0:2-Rückstand mit 5:2 gewannen. «Das macht uns stark», führt Fischer aus. «Eine Mannschaft wächst durch Hindernisse.»
Diese mentale Robustheit strebten Fischer und Co. in der Vorbereitung an, in dem sie von den Spielern auf und neben dem Eis enorm viel forderten. «Wir haben noch nie so hart trainiert», sagt Fischer. «Es ist schön zu sehen, dass wir ruhig bleiben und unerschütterlich sind. Dennoch sind wir nach wie vor am wachsen.» (pre/sda)
Es ist vieles möglich in diesem Jahr, aber das gilt für die Gegner auch. Trotzdem hoffe ich auf ein spektakuläres Spiel mit dem besseren Ende für die Schweizer.
Hopp Schwitz 🇨🇭