Die neue NHL-Saison läuft seit sechs Wochen. Zeit für eine erste kleine Zwischenbilanz, wie sich die Schweizer Profis in der besten Liga der Welt schlagen. Die Erkenntnis ist verblüffend: Weit über den Erwartungen schneidet der Jüngste der zehn «Eisgenossen» ab. Der 19-jährige Teenager Denis Malgin hat sich aus dem Nichts einen Stammplatz bei den Florida Panthers erobert und zeigt keinerlei Anzeichen von Schwäche.
Ebenso spannend: Oldie Mark Streit (39) erlebt bei den Philadelphia seinen zweiten Frühling, nachdem er sich in der letzten Saison bereits eher in Richtung Abstellgleis bewegte. Eher Mühe hat dafür überraschenderweise der zurzeit beste Schweizer Eishockeyspieler, Roman Josi, der den Abgang seines langjährigen Verteidigungspartners Shea Weber noch nicht verkraftet hat.
Center, Florida, 17 Spiele, 4 Tore, 4 Assists, +4, Eiszeit pro Spiel: 11:28.
Für den Oltner gibt es ohne Zweifel die Höchstnote. Ein eher mühsames Jahr im Farmteam der Florida Panthers mit langer Angewöhnungszeit an die kleinen Eisflächen in Nordamerika hätte man erwartet. Jetzt spielt der smarte Mittelstürmer seit Wochen in der NHL, als ob er vorher nie etwas anderes gemacht hätte. Seit Neustem beginnt er auch noch, regelmässig Tore zu schiessen. Mal ein Siegtreffer in der Verlängerung, mal den Führungstreffer gegen den zurzeit besten Goalie der Welt, Carey Price von den Montreal Canadiens.
Bereits viermal hat Malgin ins Schwarze getroffen. Zum Vergleich: Erstrundendraft Nino Niederreiter brauchte drei Jahre Anlauf und einen Klubwechsel, ehe er vier NHL-Tore erzielt hatte. Denis Malgin hat bisher alle verblüfft. Und es gibt keine Anzeichen, dass sich an seiner Situation vorderhand etwas ändern wird. Selbst wenn nach und nach die verletzten Stammspieler, die Malgins steilen Aufstieg erst ermöglichten, zurückkehren, wird der 19-Jährige seinen Platz im Team nicht verlieren. Er war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Und will den nicht mehr verlassen.
Verteidiger, Philadelphia, 18 Spiele, 4 Tore, 7 Assists, -5, Eiszeit pro Spiel: 20:20.
Vom Abstellgleis wieder auf die Showbühne. Mark Streit ist mit seinen 39 Jahren wieder einer der Leistungsträger der Flyers – besonders im Powerplay.
Rechter Flügel, Minnesota, 16 Spiele, 4 Tore, 4 Assists, +8, Eiszeit pro Spiel: 14:08.
Der Start in die Saison war eher mühsam. Doch der 24-Jährige erkämpft sich von Spiel zu Spiel mehr Verantwortung und somit auch mehr Eiszeit.
Verteidiger, Nashville, 14 Spiele, 2 Tore, 6 Assists, -4, Eiszeit pro Spiel: 24:52.
Der 26-Jährige hat sich nach dem Abgang von Shea Weber noch nicht ans Leben mit seinem neuen Defensiv-Mitstreiter P.K. Subban gewöhnt. Seine Minus-4-Bilanz ist eher ungewöhnlich.
Verteidiger, Nashville, 15 Spiele, 0 Tore, 3 Assists, +7, Eiszeit pro Spiel: 11:27.
Der zähe Berner kämpft auch in Nashville um einen NHL-Stammplatz. Bis jetzt erstaunlich erfolgreich. Seine Plus-7-Bilanz spricht für sich. Er macht seinen Job.
Verteidiger, Vancouver, 18 Spiele, 0 Tore, 3 Assists, +/- 0, Eiszeit pro Spiel: 16:25.
Er hat bei einem der schwächsten NHL-Teams sowieso einen schweren Stand. Aber immerhin versucht er, das führungslose Schiff auf Kurs zu halten.
Rechter Flügel, Nashville, 10 Spiele, 2 Tore, 0 Assists, -1, Eiszeit pro Spiel: 11:56.
Der Saisonstart war verheissungsvoll für den talentierten Ostschweizer. Doch nach ein paar schwächeren Vorstellungen ist er im Farmteam gelandet.
Linker Flügel, Vancouver, 18 Spiele, 1 Tor, 4 Assists, -4, Eiszeit pro Spiel: 14:31.
Dem Oberaargauer böte sich die grosse Chance, in einem desolaten Team ohne Druck eine Leaderrolle zu übernehmen. Bis jetzt ist er kläglich gescheitert.
Rechter Flügel, Montreal, 4 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 0, Eiszeit pro Spiel: 11:15.
Der flinke Flügelstürmer muss sich jeden Einsatz in der NHL erdulden. Daran wird sich vorderhand kaum etwas ändern.
Center, Minnesota, 5 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 0, Eiszeit pro Spiel: 8:08.
Der ehemalige Berner ist der fleissigste «Liftfahrer» seines Teams. Kein anderer Spieler muss häufiger zwischen NHL- und Farmteam pendeln.