Beim 5:2 gegen Tschechien am Samstagabend spielten die Schweizer grandios. Sie zeigten eine Gala. 24 Stunden später spielten die Schweizer wiederum sehr gut. Die Intensität war erneut hoch. Aber die Spielfreude konnten die Schweizer gegen die Dänen, die alles in die Waagschale warfen, um den Gegner aus dem Rhythmus zu werfen, nicht mehr so gut ausleben wie gegen Tschechien.
Unsere Jungs gewinnen auch das zweite Spiel an den #2021iihfworlds 🏆 gegen Dänemark.
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) May 23, 2021
Victoire dans le deuxième match de la CM contre le Danemark 💪
🚨: Meier pic.twitter.com/mdx85ZMpkF
Am Ende entschied die individuelle Klasse von Einzelspielern zugunsten der Schweiz. Nico Hischier, der Captain der New Jersey Devils, bereitete mit einem Traumpass in der 14. Minute das 1:0 von Timo Meier vor. Meier, der Goalgetter der San Jose Sharks, öffnete sich mit einer Körpertäuschung eine Schussbahn und schlenzte den Puck millimetergenau ins Lattenkreuz. Herrlich!
Aber dann? Dann begann das grosse Warten. Das Warten auf das nächste Schweizer Tor, das die Gemüter zweifellos beruhigt hätte. Oder das Warten auf den dänischen Sturmlauf, um die Partie aus ihrer Sicht doch noch in eine andere Bahn zu lenken. Aber lange geschah nicht mehr viel.
Die Schweizer kamen zu Torchancen - aber nicht annähernd zu so vielen wie gegen Tschechien. Die stärkste Phase gelang den Schweizern zu Beginn des Schlussabschnitts, als die Dänen schwindlig gespielt wurden. Die Schweizer suchten die Entscheidung. Sie intensivierten nochmals die Offensive. Zweimal lag in der 46. und der 48. Minute der Puck auf der dänischen Torlinie. Aber ein zweites Goal blieb den Schweizern versagt – primär, weil Torhüter Sebastian Dahm einfach alles hielt, was nach der 14. Minute auf sein Gehäuse zuflog.
Dass das 2:0 nicht fiel, spielte am Ende keine Rolle. Denn die Dänen konnten sich überhaupt nicht in Szene setzen. Sie warteten 60 Minuten lang vergebens auf ihre Chance, auf die Schweizer Konzentrationslücke oder auf den defensiven Aussetzer.
Dänemark schoss nur 4 Mal (!) auf das Schweizer Gehäuse, vor dem am Sonntag Reto Berra und nicht Leonardo Genoni stand. Vier Schüsse aufs Tor! Noch nie liess eine Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft so wenig zu. Die bisherige Bestmarke lag bei neun zugelassenen Torschüssen – am 3. April 2011 in Ambri ebenfalls gegen Dänemark. Bizarr: Damals siegten die Dänen trotz der wenigen Torschüsse mit 3:2 nach Penaltyschiessen.
Die einzige Chance, auch ein Tor zu erzielen, bot sich den Dänen im ersten Abschnitt. Plötzlich lag der Puck sogar hinter Berra im Netz. Aber der dänische Weitschuss, von einem Schweizer Stock unhaltbar abgefälscht, verdiente kein Tor, weil ein dänischer Stürmer im Torraum Reto Berra behinderte.
Zum vierten Mal hintereinander nach 2017, 2018 und 2019 startet die Schweiz mit zwei Siegen in eine Weltmeisterschaft. Die Basis für eine erfolgreiche Kampagne ist gelegt. 2019 in der Slowakei gewannen die Schweizer nach einem 9:0 gegen Italien und einem 3:1 gegen Lettland sogar die ersten vier Spiele. Für die Schweizer geht es am Dienstag gegen Schweden weiter. Den Schweden steht nach Niederlagen gegen Dänemark (3:4) und Belarus (0:1) das Wasser schon zum Hals.
Dänemark - Schweiz 0:1 (0:1, 0:0, 0:0)
Riga, Olympic Sports Centre. SR Sir/Stano (CZE/SVK), Ondracek/Synek (CZE/SVK).
Tor: 14. Meier (Hischier, Müller) 0:1.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Dänemark, 2-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Dänemark: Dahm; Lassen, Lauridsen; Larsen, Jesper Jensen Aabo; Kristensen, Lauridsen; Krogsgaard; Nicklas Jensen, Jakobsen, Bödker; Hardt, Jesper Jensen, Andersen; Meyer, True, Bau; Olesen, Madsen, Poulsen; From.
Schweiz: Berra; Müller, Siegenthaler; Untersander, Moser; Diaz, Geisser; Heldner, Alatalo; Scherwey, Bertschy, Praplan; Meier, Hischier, Andrighetto; Simion, Corvi, Hofmann; Vermin, Kuraschew, Ambühl.
Bemerkungen: Schweiz ohne Nyffeler (Ersatzgoalie), Genoni, Loeffel, Herzog (alle überzählig), Frick, Mottet und Rod (alle noch nicht gemeldet).
Schüsse: Dänemark 4 (2-1-1); Schweiz 30 (10-9-11).
Powerplay-Ausbeute: Dänemark 0/2; Schweiz 0/1.
(nih/sda)
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