Das hatte so niemand erwarten können. Schliesslich verlor der EHC Kloten unter Sportchef und Trainer Larry Mitchell vorher acht Spiele hintereinander und tat sich dabei vor allem in der Offensive extrem schwer. Am Derby-Weekend gelang aber den ZSC Lions im Abschluss nichts. Denis Malgin am Samstag und Verteidiger Patrick Geering am Sonntag erzielten jeweils spät den 1:2-Anschlusstreffer. Im Finish konnte zweimal Kloten mit einem Schuss ins leere Tor alles klar machen.
Juha Metsola, der finnische Goalie Klotens, entpuppte sich so als doppelter Matchwinner. Nach 36 Paraden am Samstag zeigte Metsola am Sonntag 31 weitere Saves. Er parierte 67 von 69 Schüssen, was einer phänomenal guten Fangquote von 97,10 Prozent entspricht.
Neben Keeper Metsola brillierte der 32-jährige Kanadier Tyler Morley. Am Samstag gelangen ihm zwei Tore; am Sonntag brachte er Kloten mit einem Shorthander in der 19. Minute in Führung. Morley gelangen in dieser Saison bislang neun Tore – ein Drittel davon an diesem Wochenende gegen die ZSC Lions.
Die ZSC Lions mögen immer noch Leader nach Verlustpunkten sein: ein Punkt Rückstand auf Fribourg-Gottéron mit einem Spiel in der Hinterhand. Dennoch müssen die Zürcher nach der dritten Derby-Niederlage in dieser Saison gegen Kloten über die Bücher. Seit der Phase Ende Jahr, als sie fast unbesiegbar wirkten und achtmal in Folge gewannen, gewannen die Lions bloss noch drei von neun Spielen. Goalie Simon Hrubec kassierte in Kloten die vierte Niederlage hintereinander. Und im Angriff kommt der ZSC trotz grossem Aufwand kaum zu guten Torchancen.
Kloten - ZSC Lions 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)
6812 Zuschauer. SR Dipietro/Kaukokari, Gurtner/Duc.
Tore: 19. Morley (Ang/Unterzahltor!) 1:0. 29. Loosli (Ojamäki) 2:0. 56. Geering (Andrighetto) 2:1. 59. Simic (Morley) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kloten, 1mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Simic; Malgin.
Kloten: Metsola; Reinbacher, Steve Kellenberger; Sidler, Profico; Nodari, Steiner; Matthew Kellenberger, Sataric; Simic, Diem, Derungs; Meyer, Aaltonen, Marc Marchon; Ang, Morley, Schreiber; Ojamäki, Obrist, Loosli.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Lehtonen; Kukan, Geering; Trutmann, Marti; Schwendeler; Sigrist, Malgin, Balcers; Frödén, Lammikko, Riedi; Andrighetto, Grant, Hollenstein; Baltisberger, Schäppi, Zehnder; Rohrer.
Bemerkungen: Kloten ohne Beaulieu, Meier, Ramel und Riesen (alle verletzt), ZSC Lions ohne Harrington (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 58:10 bis 58:18 und ab 59:26 ohne Torhüter.
Alles sprach für die Lakers, die sich am Freitag in Langnau 5:2 durchgesetzt hatten. Sie führten nach 32 Minuten nach Toren von Nicklas Jensen und Roman Cervenka mit 2:1, sie dominierten das Spiel (36:24 Schüsse) und profitierten lange von Undiszipliniertheiten der Tigers.
Cervenkas 2:1 gelang den Rapperswil-Jona Lakers im Powerplay. Aber schliesslich gaben die Lakers mit einem Mann mehr auf dem Eis das Spiel aus der Hand. Zuerst Harri Pesonen (35.), später Saku Mäenalanen (42.) realisierten in Unterzahl die Wende für die SCL Tigers. Pesonen erzielte zwei Tore. Nach drei Goals durch Finnen stellte Julian Schmutz mit einem Schuss ins leere Tor und mit seinem 16. Saisontreffer den Langnauer Sieg sicher.
Die SCL Tigers kamen erst zum zweiten Sieg in den letzten zwölf Runden. Beide Siege errangen die Emmentaler auswärts (in Kloten und Rapperswil). In Heimspielen warten die Tigers seit dem 9. Dezember auf einen Sieg.
In der Tabelle setzten sich die SCL Tigers (11.) wieder um fünf Punkte von den Rapperswil-Jona Lakers (12.) ab.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Rapperswil - SCL Tigers 2:4 (0:1, 2:1, 0:2)
5676 Zuschauer. SR Kohlmüller/Hebeisen, Gnemmi/Huguet.
Tore: 4. Pesonen 0:1. 25. Jensen (Capaul) 1:1. 32. Cervenka (Moy/Powerplaytor) 2:1. 35. Pesonen (Saarijärvi, Guggenheim/Unterzahltor!) 2:2. 42. Mäenalanen (Unterzahltor!) 2:3. 59. Julian Schmutz (Saarela, Riikola) 2:4 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 plus 10 Minuten (Mäenalanen) gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Cervenka; Saarela.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Aebischer, Djuse; Noreau, Leslie; Baragano, Maier; Capaul; Lammer, Albrecht, Jensen; Moy, Schroeder, Wetter; Zangger, Cajka, Cervenka; Wick, Dünner, Taibel; Forrer.
SCL Tigers: Charlin; Saarijärvi, Guggenheim; Riikola, Zryd; Cadonau, Baltisberger; Meier; Julian Schmutz, Tanner, Saarela; Mäenalanen, Malone, Pesonen; Rohrbach, Salzgeber, Lapinskis; Petrini, Berger, Weibel; Jenni.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Connolly, Rask (beide verletzt) und Frk (überzähliger Ausländer), SCL Tigers ohne Diem, Rossi, Schilt, Zanetti (alle verletzt), Flavio Schmutz (krank) und Louis (überzähliger Ausländer). Rapperswil-Jona Lakers von 58:08 bis 58:17 ohne Torhüter. (nih/lst/sda)