In den Playoff-Viertelfinals der National League kämpft der HC Davos gegen das Ausscheiden. Nach drei Spielen der Best-of-Seven-Serie lagen die Bündner gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers mit 0:3 Niederlagen zurück. Am Donnerstag verkürzten sie dank einem 2:0-Sieg auf 1:3.
Im Spiel der vielleicht letzten Chance führten die Davoser zu Beginn des Mitteldrittels mit 1:0, als sich eine hässliche Szene ereignete. Der Schwede Magnus Nygren checkte Sandro Forrer hart gegen den Kopf. Eine Fünf-Minuten-Strafe und eine Spieldauerdisziplinarstrafe waren die Folge für den HCD-Verteidiger.
Auch für Forrer ging es nicht mehr weiter. Er konnte sich zwar auf eigenen Beinen in Richtung Kabine begeben, wenig später zeigten Fernsehbilder, wie der Mannschaftsarzt des HC Davos schnellen Schrittes dorthin eilte. Später wurde bekannt, dass Forrer in Davos ins Spital gebracht werden musste.
Rapperswil-Sportchef Janick Steinmann sagte nach der Partie im Interview mit MySports: «Der eine oder andere Check ist über der Grenze, aber dementsprechend haben auch die Schiedsrichter die Strafen gepfiffen. Sandro Forrer geht es nicht ganz so gut. Er ist noch im Spital. Aber so sind die Playoffs, das ist normal. Es wird am Limit gespielt. Wir müssen mit dem umgehen können und das Ganze verkraften.»
Auch Rapperswil-Stürmer Nico Dünner wollte den Check von Nygren nicht überbewerten: «Es ist Playoff. Es sind viele Zweikämpfe etwas an der Grenze, von beiden Teams. Wir schenken uns nichts, jeder will viel. Das kann passieren, aber klar ist es hart, wenn man Spieler verliert. Dass ein Check mal etwas überhart ist, das gehört dazu.»
Eine etwas andere Ansicht hat Ex-Schiedsrichter Tobias Wehrli, er hielt als Experte bei MySports unmissverständlich fest: «Solche Checks will niemand sehen, auch nicht in Playoffs. Er geht voll auf den Kopf, das wird nicht nur gesundheitliche Folgen für Forrer haben, sondern auch für Nygren.» Der Schwede wird für das fünfte Spiel am Samstag vorsorglich von der Liga gesperrt.
Schon im letzten Spiel der beiden Mannschaften sorgte der von Christian Wohlwend trainierte HC Davos mit einem hässlichen Foul für Aufsehen. Jannik Canova, der nur für einen Einsatz aufs Eis beordert wurde, nahm Rappis Topskorer Gian-Marco Wetter mit einem üblen Check aus dem Spiel. Wetter konnte die vierte Partie nicht spielen. Lakers-Sportchef Steinmann sagte jedoch, dass es Wetter «ganz ok» gehe und man die nächsten Tage beobachten müsse.
Wie Rapperswil-Jona haben auch zwei weitere Teams am Samstag die Chance, sich für die Halbfinals zu qualifizieren. Fribourg-Gottéron führt in der Serie gegen Lausanne nach einem 4:1-Auswärtssieg wie die Lakers mit 3:1 Siegen. Der EHC Biel gewann auswärts im Zürcher Hallenstadion 3:1 und liegt nun gegen die ZSC Lions mit 3:2 Siegen in Front.
Als erstes Team in den Halbfinals ist der EV Zug. Der Titelverteidiger kam gegen Lugano glatt mit 4:0 Siegen durch, zum Abschluss gewannen die Zentralschweizer im Tessin mit 5:3. (ram/zap)