Die Schweizer Junioren feierten im dritten Spiel an der U20-WM in Tschechien den zweiten Sieg. Das Team von Trainer Thierry Paterlini bezwang die Slowakei 7:2.
30.12.2019, 21:0930.12.2019, 22:21
Vor der Partie war die Bilanz zwischen den beiden Teams mit je fünf Siegen und einem Unentschieden ausgeglichen gewesen. Gross Spannung kam jedoch nicht auf, da die Schweizer mit drei Toren in den ersten 15 Minuten schon früh einen beruhigenden Vorsprung herausarbeiteten.
Die ersten beiden Treffer (8./11.) erzielte Gilian Kohler – den zweiten im Powerplay. Der Bieler Stürmer hatte schon zwei Tage zuvor bei der 2:5-Niederlage gegen Schweden in Baseball-Manier getroffen. Für das 3:0 zeichnete Valentin Nussbaumer verantwortlich, der bei weiteren drei Toren den Stock im Spiel hatte.
Kurz vor dem 0:1 waren die Slowaken am Pfosten gescheitert. Der Gegentreffer schien die Osteuropäer dann aus dem Konzept zu bringen. Das nutzten die bereits vor dem Spiel für die Viertelfinals qualifizierten Schweizer, um Selbstvertrauen zu tanken. Sie lieferten die klar beste Leistung an diesem Turnier ab.
Das gilt auch für Goalie Luca Hollenstein, der einige starke Paraden (total 27) zeigte. In der 26. Minute beispielsweise rettete er in Überzahl mirakulös gegen Kristian Kovacik. Es wäre das 1:3 gewesen, das den Slowaken wohl nochmals Auftrieb gegeben hätte. Ein grober Schnitzer unterlief Hollenstein allerdings, als er den Puck vor dem 1:4 (39.) vertändelte und Martin Fasko-Rudas davon profitierte. Die Schweizer spielten zu diesem Zeitpunkt Powerplay. 81 Sekunden später betrug die Differenz wieder vier Tore, nachdem Sandro Schmid den Puck nach einem genialen Pass von David Aebischer ohne Mühe im Tor untergebracht hatte.
Am Dienstag treffen die Schweizer zum Abschluss der Vorrunde auf Titelverteidiger Finnland. Mit einem Sieg würden sie die Gruppenphase im 2. Rang beenden. Der 3. Platz ist ihnen auf jeden Fall sicher.
So heizte Thierry Paterlini vor dem Spiel seinen Jungs ein
Slowakei - Schweiz 2:7 (0:3, 1:2, 1:2)
Trinec. - 4915 Zuschauer. - SR Campbell/Pesina (CAN/CZE), Lederer/Merten (CZE/GER).
Tore: 8. Kohler (Berni, Nussbaumer) 0:1. 11. Kohler (Nussbaumer, Moser/Ausschluss Dzugan) 0:2. 15. Nussbaumer (Verboon) 0:3. 34. Knak (Jobin) 0:4. 39. Fasko-Rudas (Okuliar/Ausschluss Jendek!) 1:4. 40. (39:55) Schmid (Aebischer, Verboon/Strafe angezeigt) 1:5. 47. Dzugan (Cajkovic, Mudrak/Ausschluss Jobin) 2:5. 51. Henauer (Nussbaumer, Moser/Ausschluss Minarik) 2:6. 53. Verboon (Kohler) 2:7.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Slowakei, 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz: Hollenstein; Aebischer, Berni; Moser, Guggenheim; Henauer, Pezzullo; Guggenheim; Patry, Schmid, Wetter; Kohler, Nussbaumer, Verboon; Berri, Mettler, Gerber; Knak, Salzgeber, Jobin; Sopa.
Bemerkungen: Schweiz ohne Gross (verletzt). (abu/sda)
Die Tabelle

Bild: screenshot iihf
«Mit dem Resultat sind wir sehr zufrieden. Wir sind sehr gut aus den Startlöchern gekommen, führten schnell 3:0. Wir liessen auch danach nicht locker. Die Strafen sind ein Punkt, den wir die ganze Zeit besprechen. Das müssen wir noch besser machen, denn Strafen sind ein Momentum-Breaker. Wir müssen aber auch den Ball flach behalten. Morgen müssen wir schauen, dass wir die Energie gut verteilen, dass wir im Viertelfinal fit sind.»
Dann ist das Spiel vorbei! Die Schweiz schlägt die Slowakei diskussionslos mit 7:2 und beendet damit ihre Gruppe mindestens auf Rang 3. Morgen (19 Uhr) folgt dann das letzte Gruppenspiel gegen Finnland. Es war ein fast perfektes Spiel. Einzig die erneut extrem vielen Strafen dürften Trainer Thierry Paterlini zu denken geben. Gegen eine bessere Mannschaft hätte sich das definitiv gerächt.
Nussbaumer und Jobin ziehen los. Letzterer schiesst selbst, kann den Goalie aber nicht bezwingen.
Die Slowaken kommen nochmals zu einem gefährlichen Abschluss, aber das Spiel ist hier natürlich gelaufen. Die Schweiz wird hier einen souveränen Sieg einfahren und die Gruppe mindestens auf dem dritten Rang beenden. Ja vielleicht ist morgen beim Spiel gegen Finnland (19 Uhr) gar noch mehr drin.
Und wieder TOOOOOR! Matthew Verboon verpasst der Slowakei den endgültigen Nackenschlag. Der Stürmer beweist Geduld, kurvt durch die slowakische Zone und erwischt dann den gegnerischen Keeper.
TOOOOR! Wow, das ging nun ganz Schnell. Henauer zieht von der blauen Linie ab, Verboon nimmt dem Goalie perfekt die Sicht.
Das Strafenfestival geht weiter. Dieses Mal auf der anderen Seite. Die Schweiz nun selbst wieder einmal im Powerplay.
Und gleich die nächste Strafe gegen die Schweiz. Captain Tim Berni nimmt die nächste Strafe. Wobei das dann schon sehr kleinlich gepfiffen ist. Thierry Paterlini ist sichtlich angesäuert.
Und da fällt prompt das 2:5. Dzugan steht in der Mitte alleine und wird von Cajkovic herrlich bedient.
Kaum ist die Schweiz komplett nimmt Gaetan Jobin die nächste Strafe. Gegen eine Topnation darf man sich das dann definitiv nicht erlauben.
Bereits zum dritten Mal sitzt Sandro Schmid auf der Strafbank. Das wird Coach Paterlini trotz der Führung überhaupt nicht gefallen.
Das Schlussdrittel läuft!
«Es ist mega cool, das erste Tor zu erzielen. Es war ein wichtiges Tor, sie hatten gerade eine Druckphase. Nun müssen wir Scheibenverluste reduzieren und den Sieg sicher heimbringen.»
Mit diesem Paukenschlag ist das zweite Drittel dann auch vorbei.
Aber die Schweiz reagiert perfekt! Sandro Schmid erzielt vier Sekunden vor der Pause das 5:1. Der Traumpass kommt von David Aebischer.
Nein! Da ist der Shorthander für die Slowakei. Aber was um Himmels Willen macht Hollenstein da? Der junge Keeper will den Gegner aussteigen lassen und verliert prompt die Scheibe.
Die nächste Strafe gegen die Slowakei. Kann die Nati auf 5:0 stellen?
Beinahe das 5:0 für die Schweiz. Kohler trifft nach herrlichem Pass von Knak nur den Goalie.
TOOOOR! Die Überzahl ist vorbei, doch die Schweiz setzt sich weiterhin fest. Knak leitet seinen Treffer gleich selbst ein und schliesst dann herrlich ab.
Und die Nati erhält etwas Schützenhilfe. Die Slowakei nimmt die nächste Strafe.
Die Schweiz übersteht diese Unterzahl dank Luca Hollenstein. Nun müssen die Jungs von Thierry Paterlini aber selbst wieder das Spieldiktat übernehmen.
Und nun die nächste Strafe gegen die Schweiz. Sandro Schmid sitzt zum zweiten Mal draussen.
BIG SAVE HOLLENSTEIN! Ein dummer Scheibenverlust der Schweizer im Spielaufbau. Zwei Slowaken ziehen in Unterzahl auf den Nati-Keeper los. Doch der Zuger pariert brillant.
Die Schweiz darf sich nochmals im Powerplay versuchen. Nussbaumer kann von Minarik nur mit einem Haken gestoppt werden.
Gleich nochmals Hollenstein! Er kann Dominik Jendek aufhalten, der alleine auf ihn loszieht. Jetzt dürfen die Schweizer Jungs nicht die Konzentration verlieren.
Hollenstein ist wieder gefordert! Da kam der Slowake etwas gar frei zum Abschluss.
Die Nati macht sofort wieder Druck und zwingt den slowakischen Keeper nach wenigen Sekunden zur nächsten Rettungstat.
Es geht weiter! Das zweite Drittel läuft. Kann die Schweiz gleich wie im ersten Drittel weiterpowern?
Mit einer letzten Chance für die Slowakei geht das erste Drittel zu Ende. Mit der Ausnahme der drei Strafen, war das ein ganz starkes Drittel der U20-Jungs.
Nach einem Fehler von Aebischer in der Verteidigung kommt die Slowakei zur ersten Chance in diesem Powerplay. Hollenstein hat aber alles unter Kontrolle.
Wenn man der Schweiz etwas ankreiden kann, dann ist es Disziplinlosigkeit. Moser nimmt schon die nächste Strafe.
TOOOOR! Die Schweizer Festspiele in Trinec gehen weiter. Nussbaumer profitiert vom starken Forechecking von Verboon. Der Torschütze geht im Slot vergessen und bezwingt Samuel Hlavaj. Der Goalie hat sogleich Feierabend und wird durch Samuel Vyletelka ersetzt.
Die Nati übersteht auch diesen Test. Schmid ist wieder zurück im Spiel.
Nun muss auch die Schweiz wieder in Unterzahl ran. Schmid sitzt wegen eines Hakens draussen.
TOOOOR! Wieder Gilian Kohler! Dieses Mal trifft der Stürmer nach herrlichem Pass von Nussbaumer in Überzahl. Starker Start der Truppe von Thierry Paterlini. Auch noch ein interessantes Detail: Das Tor war eine Bieler Produktion. Kohler und Moser (2. Assist) spielen beide noch bei Biel. Valentin Nussbaumer tat es bis vor einem Jahr auch noch.
Die Schweiz drückt gleich auf den nächsten Treffer und provoziert eine weitere Strafe. Dzugan muss wegen Stockschlags raus.
TOOOOR! Berni mit dem Schuss, Sopa und Kohler stochern nach. Am Ende ist es der Bieler Kohler, der die Scheibe über die Linie drückt. Bitter für die Slowakei, da sie kurz zu vor so nah an der Führung waren.
Die Schweiz übersteht die Unterzahl, braucht aber kurz danach eine Riesenparade von Luca Hollenstein. Der Zuger hält die Schweiz im Spiel.
Nun schenkt Patry den Slowaken ein Powerplay. Er verliert die Scheibe und hängt dann beim Gegner ein.
Die Schweiz hat in Überzahl einige Chancen, doch die Schüsse gehen zu oft neben das Tor. Die Slowakei ist wieder komplett.
Die Schweiz übernimmt gleich die Spielkontrolle. Nach einer Chance, herausgespielt von Nussbaumer, gibt es die erste Strafe gegen die Slowakei.
Los geht's! Der Puck ist im Spiel.
Weil Kasachstan gestern und heute verloren hat, ist die Schweiz bereits vor dem heutigen Spiel gegen die Slowakei für den Viertelfinal qualifiziert. Mit seinem Sieg gegen die Slowaken könnte sich das Team von Thierry Paterlini schon mindestens den dritten Platz in der Gruppe sichern.

Bild: AP
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