Im Viertelfinal war England gemeinsam mit Schweden an einem denkwürdigen Penaltyschiessen beteiligt. Damals gingen nur fünf von 14 Versuchen ins Tor.
Auch der Final gegen Spanien ging in die Entscheidung aus elf Metern. Und das Penaltyschiessen hätte für England nicht schlechter beginnen können.
Zwar traf Beth Mead, die als erste Schützin antrat. Doch weil sie ausgerutscht war und den Ball deshalb zwei Mal berührt hatte, wurde der Versuch wiederholt. Und nun scheiterte Mead mit einem schwach platzierten Schuss an Spaniens Torhüterin Cata Coll.
Vorteil Spanien also – und Patri Guijarro sorgte mit ihrem erfolgreichen Schuss dafür, dass es dabei blieb. Was noch niemand wusste: Sie sollte bis zum Ende die einzige Spanierin bleiben, die traf.
Alex Greenwood brachte England in Führung, danach war die Reihe an Torhüterin Hannah Hampton. Sie wehrte den schwachen Versuch von Mariona Caldentey, in der regulären Spielzeit Torschützin zum 1:0 für Spanien, ab.
England baute seine Führung auf 2:1 aus, weil Niamh Charles vom Punkt souverän blieb. Ganz im Gegenteil zu ihr: Aitana Bonmati. Die spanische Weltfussballerin sah ihren Versuch von der stark reagierenden Hampton abgewehrt.
Auch Coll konnte sich noch einmal auszeichnen. Mit schnellem Reflex riss sie im Hechten ihren Arm in die Höhe, um den Versuch von Leah Williamson zu parieren.
Salma Paralluelo bot sich daher die Chance, im Penaltyschiessen wieder auf 2:2 auszugleichen. Doch die junge Spanierin, die schon in der Verlängerung unglücklich agierte, zielte am rechten Pfosten vorbei.
So hatte Chloe Kelly einen Matchball, als sie als fünfte Spielerin ihres Teams Anlauf holte. Die Angreiferin, deren Treffer in der Verlängerung England 2022 gegen Deutschland zum Europameister machte, blieb cool und verwandelte souverän. Schon wieder schoss Kelly die «Lionesses» zum Pokal – mit 110 km/h, dem schärfsten Torschuss des gesamten Turniers. (ram)