«Das System funktioniert nur, wenn man es perfekt umsetzt», hatte Reto Suri nach der 1:4-Niederlage am Mittwoch in Rapperswil-Jona gesagt. Damals hatte nach nur zwei Trainingstagen vieles noch nicht gestimmt. In Arosa zeigten sich die Schweizer deutlich verbessert. Sie spielten aggressiver, setzten die Schweden vor allem im ersten Drittel mit gutem Forechecking immer wieder unter Druck, sodass diese hinten heraus den einen oder anderen Fehler produzierten. Im Penaltyschiessen reüssierte als einziger Reto Suri.
Wie bereits am Mittwoch gerieten die Schweizer in Rückstand. Diesmal gelang den Einheimischen aber die prompte Reaktion. Nur 29 Sekunden später zeichnete Caryl Neuenschwander nach einem guten Forechecking von Etienne Froidevaux für den Ausgleich verantwortlich.
Der Stürmer traf in seinem vierten Länderspiel zum ersten Mal. In der 18. Minute brachte Froidevaux die Schweizer im ersten Überzahlspiel der Gastgeber mit seinem zweiten Tor im Nationaldress nach einer schönen Kombination in Führung. In der 51. Minute gelang Neuenschwander der abermalige Ausgleich, in dem er vor dem schwedischen Gehäuse hartnäckig nachsetzte und den Puck über die Linie drückte. Dem Treffer war ein herrlicher Vorstoss von Verteidiger Dean Kukan vorausgegangen, dem in der Verlängerung beinahe noch das 4:3 gelungen wäre.
Damit wurden sämtliche Tore der SIH-Auswahl durch Spieler erzielt, die in dieser Saison mit Lausanne überrascht hatten.
Der Ausgleich der Skandinavier in der 22. Minute war absolut unnötig. Goalie Lukas Flückiger, der ein solides Debüt gab, hätte den Puck kontrollieren können, wenn ihm nicht Tim Ramholt in die Quere gekommen wäre. Der bei Lausanne engagierte Daniel Bang war in der Folge der Nutzniesser. Die anderen beiden Tore schossen die Schweden mit einem Mann mehr - sowohl Jonas Ahnelöv zum 1:0 (10.) als auch Linus Klasen zum 3:2 (43.) waren mit Weitschüssen erfolgreich. Klasen, der in der nächsten Saison für Lugano spielt, hatte bereits beim ersten Test getroffen.
Für die Schweizer geht die Vorbereitung in der nächsten Woche mit zwei Länderspielen in Grodno gegen den WM-Gastgeber Weissrussland weiter. Die Partien finden am Gründonnerstag und Karfreitag statt. Zumindest die verletzten Alessandro Chiesa und Eric Walsky dürfte Simpson mit Spielern der im Halbfinal ausgeschiedenen Fribourg und Genève-Servette ergänzen – es werden aber wohl mehr zum Team stossen. Sicher dazu kommt der Davoser Keeper Leonardo Genoni, der aus privaten Gründen auf die erste Woche verzichtet hat. (dux/si)