Der Genève-Servette Hockey Club hat die Champions Hockey League nicht zu ausgiebig gefeiert. Die Genfer schlagen 20 Stunden nach dem SC Bern (5:4 n. P.) auch die Rapperswil-Jona Lakers (4:2).
Und so strahlten die Genfer am Sonntagabend doch noch über beide Backen. Am Samstag reduzierten sie wegen zweier Gegentore innerhalb von 36 Sekunden gegen sechs Berner Feldspieler (vom 4:2 zum 4:4) den Rückstand auf den SCB statt um drei Zähler bloss um einen Punkt.
Auch am Sonntag kassierte Servette wieder einen Doppelschlag. Innerhalb von 76 Sekunden machten die Lakers schon bis zur 5. Minute aus einem 0:1 ein 2:1. Diesem Rückstand liefen die Genfer bis zu Marc-Antoine Pouliots Ausgleichstreffer in der 31. Minute hinterher.
Am Ende entschied das Powerplay zu Gunsten Servettes: 48 Minuten lang gab es keine Strafen. Dann mussten innerhalb von drei Minuten drei Spieler auf die Strafbank. Die Lakers brachten aus ihren zwei Powerplay-Chancen (davon 55 Sekunden 5 gegen 3) nichts zu Stande. Servette hingegen gelang in seinem einzigen Überzahlspiel nach bloss 74 Sekunden durch Sakari Manninen das Siegtor zum 3:2. Das beste Powerplay der National League (Servette) skorte gegen das beste Unterzahlspiel der Liga (Lakers). 40,7 Sekunden vor Schluss machte Alessio Bertaggia mit einem Schuss ins leere Tor zum 4:2 für den GSHC alles klar.
Genève-Servette – Rapperswil-Jona Lakers 4:2 (1:2, 1:0, 2:0)
6930 Zuschauer. – SR Tscherrig/Wiegand, Burgy/Gnemmi.
Tore: 3. (2:31) Le Coultre (Berthon) 1:0. 4. (3:31) Wetter 1:1. 5. (4:47) Gerber (Wick) 1:2. 31. Pouliot 2:2. 53. Manninen (Powerplaytor) 3:2. 60. (59:19) Bertaggia (Manninen, Filppula) 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 2-mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Manninen; Cervenka.
Genève-Servette: Olkinuora; Le Coultre, Chanton; Lennström, Karrer; Jacquemet, Berni; Völlmin; Praplan, Filppula, Pouliot; Miranda, Jooris, Winnik; Hartikainen, Manninen, Bertaggia; Cavalleri, Maillard, Berthon; Guignard.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Aebischer, Djuse; Noreau, Maier; Gerber, Leslie; Baragano; Zangger, Wetter, Cervenka; Moy, Schroeder, Lammer; Wick, Alge, Frk; Forrer, Taibel, Cajka; Hornecker.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Richard, Rod (beide verletzt) und Vatanen (krank), Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Capaul, Connolly, Dünner, Jensen, Rask (alle verletzt), Meyer und Vouardoux (beide krank). Rapperswil-Jona Lakers von 57:35 bis 59:19 ohne Torhüter. (abu/sda)
Der EV Zug findet auch in Langnau nicht aus der Krise heraus. Die Zuger unterliegen den SCL Tigers 0:3.
Sieben Spiele hintereinander verlor Zug mittlerweile. Im Vergleich zu den vorangegangenen Niederlagen gegen Biel (2:3 n.V.), Rapperswil (1:3), Davos (3:6), Fribourg (3:4 n.P.), Lugano (1:5) und Bern (1:4) steigerten sich die Innerschweizer im negativen Sinn nochmals: Im Emmental erzielten sie erstmals in dieser Saison kein Tor.
Dass die Nerven in Zug kurz vor den Playoffs wegen der vielen Niederlagen flach liegen, zeigte sich im zweiten Abschnitt. Der deutsche Stürmer Andreas Eder verprügelte den Langnauer Bastien Guggenheim. Die SCL Tigers konnten daraufhin erstmals im Spiel Powerplay spielen – und trafen nach bloss vier Sekunden durch Verteidiger Vili Saarijärvi zum wegweisenden 2:0.
Überraschend kam der Heimsieg der Tigers gewiss nicht mehr. Zugs Trainer Dan Tangnes hatte am Freitag nach der Heimniederlage gegen Bern von «schrecklichem Hockey» gesprochen, das Zug derzeit zeige. Aus den letzten zehn Runden holten zehn Teams mehr Punkte als der EVZ. Natürlich auch die SCL Tigers, die acht der letzten elf Partien gewannen und so auf Kosten von Biel wieder auf den letzten Play-In-Platz vorrückten.
Zug verlor erstmals seit Oktober 2017 sieben Meisterschaftsspiele hintereinander. Stéphane Charlin, der Torhüter der SCL Tigers, kam mit 37 Paraden zum zweiten Shutout in dieser Saison. (sda)
SCL Tigers - Zug 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
5381 Zuschauer. - SR Borga/Eriksson, Obwegeser/Meusy.
Tore: 8. Pesonen (Malone) 1:0. 33. Saarijärvi (Rohrbach, Malone/Powerplaytor) 2:0. 59. Berger 3:0 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 plus 5 Minuten (Guggenheim) plus Spieldauer (Guggenheim) gegen SCL Tigers, 3mal 2 plus 5 Minuten (Eder) plus Spieldauer (Eder) gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Saarela; Martschini.
SCL Tigers: Charlin; Saarijärvi, Guggenheim; Zryd, Riikola; Cadonau, Zanetti; Meier; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Saarela; Mäenalanen, Malone, Pesonen; Rohrbach, Berger, Lapinskis; Weibel, Petrini, Jenni.
Zug: Genoni; Bengtsson, Muggli; Gross, Nussbaumer; Schlumpf, Riva; Balestra; Simion, Michaelis, Biasca; Eder, Senteler, Wingerli; Martschini, Kovar, Herzog; Allenspach, Leuenberger, Suri; Derungs.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Diem, Erni, Rossi, Schilt (alle verletzt), Salzgeber (krank) und Louis (überzähliger Ausländer), Zug ohne Geisser, Hansson, Hofmann, O'Neill, Sheen und Stadler (alle verletzt). Zug von 57:06 bis 58:13 ohne Torhüter. (abu/sda)