Der EV Zug zeigt den ZSC Lions in deren Stadion einmal mehr den Meister. Der Titelverteidiger startet mit einem 5:2-Sieg im Spitzenspiel in die entscheidende Phase der Meisterschaft.
Das Spiel im Zürcher Hallenstadion war nicht nur das erste nach einer fast einmonatiger Olympia-Pause, es war auch das erste ohne Corona-Restriktionen seit zwei Jahren – und es wurde dem Ruf eines Spitzenspiels gerecht. Beide Teams spielten mit offenem Visier, lange zur Freude der 8044 Zuschauer, bis der EVZ mit vier Toren innert acht Minute bis zur 48. Minute auf 5:1 davonziehen konnte. Der Schwede Niklas Hansson traf dabei doppelt.
Lange bot das Spiel zwar viel Spektakel, aber nur wenig Tore. Zwar dauerte es nur 76 Sekunden bis zum Zuger Führungstor durch Yannick Zehnder. Und als gut sechs Minuten später Chris Baltisberger mit seinem 100. Treffer in der National League das 1:1 markierte, war die Partie so richtig lanciert. Es gab Chancen hüben wie drüben, zwei Pfostenschüsse für Zug und einen für den ZSC, und starke Goalies auf beiden Seiten.
ZSC-Keeper Jakub Kovar hielt bis zum vorentscheidenden zweiten Zuger Treffer durch Hanssen 43 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels 30 von 31 Schüssen, auch sein Gegenüber Leonardo Genoni zeigte starke Paraden. Erst im Schlussdrittel gelang es den Zugern, die noch ohne die schwedischen Olympia-Teilnehmer Carl Klingberg und Anton Lander antraten, aus den Unzulänglichkeiten in der Lions-Defensive Profit zu schlagen.
So gesehen war die fünfte ZSC-Heimniederlage in Folge gegen den EVZ logisch. Letztmals war es dem «Zett» am 29. Februar 2020 gelungen, die Zentralschweizer im eigenen Stadion zu bezwingen. Das 4:1 damals war das erste Geisterspiel, bevor wenig später – mit dem ZSC als Qualifikationssieger – die Saison 2019/20 abgebrochen wurde.
ZSC Lions - Zug 2:5 (1:1, 0:1, 1:3)
8044 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Borga, Fuchs/Wolf.
Tore: 2. Zehnder (Kreis, Senteler) 0:1. 8. Chris Baltisberger (Noreau) 1:1. 40. (39:17) Hansson (Bachofner, Jan Kovar) 1:2. 44. (43:47) Suri (Unterzahltor!) 1:3. 45. (44:51) Hansson (Jan Kovar) 1:4. 48. Hofmann (Jan Kovar) 1:5. 53. Bodenmann 2:5.
Strafen: 4mal 2 plus 5 Minuten (Denis Hollenstein) plus Spieldauer (Denis Hollenstein) gegen ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Malgin; Jan Kovar.
ZSC Lions: Jakub Kovar (48. Waeber); Weber, Geering; Noreau, Marti; Trutmann, Phil Baltisberger; Guebey; Pedretti, Malgin, Denis Hollenstein; Azevedo, Roe, Quenneville; Sopa, Diem, Bodenmann; Chris Baltisberger, Schäppi, Riedi.
Zug: Genoni; Schlumpf, Kreis; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Gross; Simion, Jan Kovar, Hofmann; Suri, Senteler, Zehnder; Allenspach, Müller, Herzog; De Nisco, Leuenberger, Bachofner.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Flüeler, Krüger, Morant (alle verletzt) und Sigrist (krank), Zug ohne Martschini (verletzt), Luca Hollenstein (krank), Klingberg und Lander (beide überzählige Ausländer).
39 Minuten lang drohte dem Lausanne Hockey Club ein fataler Fehlstart in die letzten dreieinhalb Wochen der Qualifikation. Dank zwei Goals von Joel Genazzi und dem Führungstreffer von Jiri Sekac gelang den Waadtländern aber gegen den HC Ambri-Piotta die späte Wende vom 0:2 zum 3:2.
Lausannes sechster Vollerfolg aus den letzten acht Partien (mit 19:5 Punkten in dieser Spanne) war hochverdient. Goalie Benjamin Conz hielt Ambri bis zuletzt im Spiel. Er parierte die ersten 29 Schüsse auf sein Gehäuse, musste danach aber drei der nächsten neun passieren lassen.
Lausannes Chancen auf die direkte Viertelfinalqualifikation sind trotz neun Punkten Rückstand auf Platz 6 intakt, weil die direkten Gegner Davos (6.) und Servette (7.) bislang drei Partien mehr ausgetragen haben.
Lausanne - Ambri-Piotta 3:2 (0:1, 1:1, 2:0)
6006 Zuschauer. - SR Hebeisen/Fluri, Progin/Duarte.
Tore: 15. Bürgler (Heim) 0:1. 37. Zwerger (Pezzullo) 0:2. 39. Genazzi (Paré, Glauser) 1:2. 45. Genazzi (Sekac) 2:2. 50. Sekac (Bozon) 3:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lausanne, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Sekac; Pestoni.
Lausanne: Stephan; Glauser, Genazzi; Marti, Frick; Heldner, Holdener; Krueger, Douay; Riat, Fuchs, Sekac; Bozon, Paré, Emmerton; Almond, Bertschy, Kenins; Baumgartner, Jäger, Frolik.
Ambri-Piotta: Conz (50. Ciaccio); Fischer, Isacco Dotti; Fora, Zaccheo Dotti; Fohrler, Pezzullo; Trisconi, Terraneo; Moses, Regin, McMillan; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Kostner, Zwerger; Grassi, D'Agostini, Bianchi.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Hächler (verletzt). Ambri-Piotta ab 58:30 ohne Torhüter.
Die Olympia-Pause konnte Servettes Formstärke nichts anhaben. Die Genfer setzten sich im Strich-Duell gegen Davos 2:1 durch, obwohl sie noch ohne ihre finnischen Olympiasieger Sami Vatanen und Valtteri Filppula und bloss mit zwei Ausländern antraten.
Die Söldner übernahmen dennoch bei den Genfern die Hauptrollen. Josh Jooris (17.) und Henrik Tömmernes (24.) schossen Servette 2:0 in Führung. Julian Schmutz konnte in Überzahl für Davos lediglich verkürzen.
Vor dem Break wegen der Winterspiele in Peking verlor Servette im neuen Jahr bloss drei von elf Partien. Und auch beim HC Davos setzte in den vergangenen dreieinhalb Wochen noch keine Trendwende ein. Seit Mitte Dezember feierte der HCD nur vier Siege (in 13 Spielen) und verlor fünf der letzten sieben Heimspiele.
Davos - Servette 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
4429 Zuschauer. - SR Wiegand/Hungerbühler, Altmann/Cattaneo.
Tore: 17. Jooris (Tömmernes, Winnik) 0:1. 24. Tömmernes (Rod) 0:2. 30. Schmutz (Prassl, Nygren/Powerplaytor) 1:2.
Strafen: 3mal 2 plus 5 Minuten (Ambühl) plus Spieldauer (Ambühl) gegen Davos, 2mal 2 plus 5 Minuten (Richard) plus Spieldauer (Richard) gegen Servette.
PostFinance-Topskorer: Bromé; Tömmernes.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Heinen; Dominik Egli, Zgraggen; Barandun, Jung; Minder; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Schmutz, Chris Egli, Frehner; Simic, Prassl, Knak; Canova.
Servette: Descloux; Karrer, Tömmernes; Jacquemet, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Chanton; Rod, Jooris, Winnik; Antonietti, Richard, Vermin; Moy, Smirnovs, Patry; Riat, Berthon, Vouillamoz; Cavalleri.
Bemerkungen: Davos ohne Nussbaumer, Stoop und Wellinger (alle verletzt), Servette ohne Miranda, Tanner (beide verletzt) und Pouliot (gesperrt). Davos ab 58:07 ohne Torhüter.
(ram/sda)