Sport
Analyse

National League: So stehen die Playoff-Chancen der 13 Teams

Berns PostFinance Top Scorer Dominik Karhun, links, im Duell mit Ambri-Piottas Inti Pestoni im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem SC Bern und dem HC Ambri Piotta am Samstag ...
Bern und Ambri duellieren sich um den letzten Platz in den Pre-Playoffs.Bild: keystone
Analyse

Endspurt in der National League: So stehen die Playoff-Chancen der 13 Teams

Heute beginnt in der National League der Endspurt im Kampf um die Playoffs. So präsentiert sich die Ausgangslage.
22.02.2022, 13:2022.02.2022, 15:16
Mehr «Sport»

Nach den Olympischen Spielen ist vor den National-League-Playoffs. Noch rund zehn Runden sind zu spielen, bis die heisseste Phase des Jahres beginnt. Das ist die Ausgangslage im Kampf um die Playoff-Plätze.

Zur Erinnerung: Weil nicht sicher ist, dass nach Abschluss der Regular Season alle Mannschaften gleich viele Spiele ausgetragen haben werden, ist in der Tabelle nicht das Punktetotal, sondern der Punkteschnitt pro Spiel massgebend. Die Teams auf den Plätzen 1 bis 6 sind sicher im Playoff-Viertelfinal. Die Plätze 7 bis 10 machen die restlichen Viertelfinalisten in kurzen Pre-Playoff-Serien aus. Für die Mannschaften auf den Plätzen 11 bis 13 ist nach der Regular Season Schluss, weil es erneut keinen Absteiger gibt.

Fribourg

Restprogramm:
Lausanne (h), Genf (h), Langnau (a), Zug (h), Zug (a), Lugano (a), Ambri (a), Lausanne (a), Ambri (h), Davos (a).

Fribourg-Gottéron geht als Leader in den Schlussspurt der Regular Season. Mit etwas Vorsprung auf den ersten Verfolger Zug haben die Drachen die Playoff-Qualifikation praktisch auf sicher. Die Pre-Playoffs hätten sie jetzt schon garantiert, doch dort werden sie nicht spielen.

Links: Je mehr blau desto weniger Chancen lässt die Mannschaft im Vergleich mit dem Ligadurchschnitt zu. Fribourg ist in der Verteidigung also 14 Prozent besser als der Ligadurchschnitt.
Links: Je mehr blau desto weniger Chancen lässt die Mannschaft im Vergleich mit dem Ligadurchschnitt zu. Fribourg ist in der Verteidigung also 14 Prozent besser als der Ligadurchschnitt.Bild: nlicedata.com

Fribourg überzeugt in dieser Saison insbesondere mit einer bombensicheren Defensive – der zweitbesten hinter Zug. Die zwei bestklassierten Mannschaften sind die einzigen, die in der laufenden Spielzeit noch weniger als 100 Gegentore kassiert haben. Nach einem kurzen Tief Mitte Januar haben sich die Drachen direkt vor der Olympia-Pause wieder gefangen. Für das Team von Christian Dubé geht es in den letzten Spielen nur noch darum, ob es auch zum Quali-Sieg reicht – und da dürften die beiden Direktduelle mit dem EVZ entscheidend sein.

Playoff-Chancen: 100 Prozent

Zug

Restprogramm:
Zürich (a), Lugano (a), Ambri (h), Fribourg (a), Fribourg (h), Davos (h), Genf (a), Lausanne (a), Lausanne (h), Biel (a), Zürich (h).

Für den Titelverteidiger gilt gleiches wie für Gottéron: Die definitive Playoff-Qualifikation ist nur noch eine Frage der Zeit. Es geht in den zwei Direktduellen mit den Freiburgern um den Gewinn der Regular Season. Die restlichen Spiele sind für die Zentralschweizer vor allem Playoff-Vorbereitung – und eine Möglichkeit, um Stürmer Grégory Hofmann nach den missglückten Olympischen Spielen wieder aufzubauen.

Gregory Hofmann von Zug beim Eishockey Qualifikationsspiel der National League zwischen dem EV Zug und dem HC Lugano am Dienstag, 25. Januar 2022 in Zug. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Findet Grégory Hofmann den Tritt wieder – und wo liegt seine Zukunft?Bild: keystone

Der Flügelstürmer dürfte denn auch das grösste Ablenkungs-Potenzial in der Zuger Mannschaft haben. Hofmann will sich noch vor den Playoffs entscheiden, wo er ab 2023 spielt. Und Berichten zufolge soll Lugano der heisseste Kandidat sein.

Playoff-Chancen: 100 Prozent

Rapperswil-Jona

Restprogramm:
Lugano (h), Lausanne (a), Zürich (h), Biel (h), Bern (a), Zürich (a), Lugano (a), Ajoie (h), Ambri (a).

Die Lakers sind das grosse Überraschungsteam der Saison. Wir haben bereits letzten Dezember über die Gründe für den Höhenflug berichtet und seither hat sich nicht viel verändert. Der offensive Output ist in den Spielen vor der Olympia-Pause etwas zurückgegangen, doch die Defensive ist stabil wie schon die ganze Zeit in dieser Saison.

Zudem dürfte es den Lakers im Schlussspurt zugute kommen, dass Melvin Nyffeler nicht für die Olympischen Spiele nominiert wurde. So ist der wichtigste Rapperswiler Einzelspieler für den Endspurt und die folgenden Playoffs ausgeruht.

Playoff-Chancen: 100 Prozent

ZSC Lions

Restprogramm:
Zug (h), Davos (h), Ajoie (a), Rapperswil (a), Langnau (a), Rapperswil (h), Bern (a), Lugano (h), Zug (a).

Mit den ZSC Lions ist wieder zu rechnen. Nachdem die Zürcher ab Mitte Dezember in eine tiefe Krise fielen und zeitweise gar über die Entlassung von Trainer Rikard Grönborg diskutiert wurde, haben sie nun längst wieder den Tritt gefunden. Im neuen Jahr haben die Löwen von zehn Spielen nur zwei verloren – gegen Zug und direkt vor der Olympia-Pause gegen Genf.

Zuerichs Cheftrainer Rikard Groenborg im Eishockeyspiel der National League zwischen den ZSC Lions und dem Lausanne HC, im Zuercher Hallenstadion, am Donnerstag, 27. Januar 2022 in Zuerich. (KEYSTONE/ ...
Rikard Grönborg hat seine Mannschaft wieder in Schwung gebracht.Bild: keystone

Im neuen Jahr hat sich der ZSC wieder mehr und bessere Chancen erarbeitet. Noch wichtiger ist allerdings, dass auch im eigenen Drittel eine Steigerung erfolgt ist. Man lässt weniger Chancen zu als noch im Dezember. Die Zürcher haben auf dem Papier die beste Mannschaft der Liga – und dank der aufsteigenden Form beste Chancen auf Heimrecht in den Playoffs.

Direkte Playoff-Chancen: 97 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 3 Prozent

Biel

Restprogramm:
Ajoie (h), Bern (a), Davos (a), Lausanne (h), Rapperswil (a), Davos (h), Ambri (a), Zug (h), Lugano (h).

Der EHC Biel ist die Mannschaft, die den Lions das Heimrecht in den Playoffs noch am ehesten streitig machen kann. Die Seeländer sind diese Saison ein Muster der Konstanz, hatten nie ein echtes Tief zu beklagen. Das ist insofern erstaunlich, als Biel gemäss den Analysen von nlicedata.com diejenige Mannschaft ist, die am schwersten durch Verletzungen und Krankheiten ausgebremst wurde. Dafür hat sich Biel für den Rest der Saison mit dem Letten Miks Indrasis verstärkt.

Der Vorsprung auf den siebten Platz ist gross genug, sodass die direkte Playoff-Qualifikation nicht mehr in Gefahr geraten sollte – sofern nichts aussergewöhnliches passiert. Mit Siegen gegen die tiefer klassierten Ajoie, Ambri und Bern sollte der EHCB im Teletext bald grün leuchten.

Direkte Playoff-Chancen: 96 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 4 Prozent

Davos

Restprogramm:
Genf (h), Zürich (a), Lugano (h), Biel (h), Zug (a), Ajoie (h), Biel (a), Langnau (a), Fribourg (h).

Obwohl der Spengler Cup in der Altjahreswoche nicht stattfinden konnte, fiel der HC Davos im Januar in ein Loch. In acht ausgetragenen Spielen konnten die Bündner nur drei Siege feiern. Das grösste Problem war, dass die sonst so starke Offensiv-Maschinerie des HCD plötzlich deutlich weniger Chancen und Tore produzierte, als dies in der restlichen Saison der Fall war. Und weil die Verteidigung schon länger eine Problemzone ist, wurden aus Siegen plötzlich Niederlagen.

So muss der HCD plötzlich noch um die direkte Playoff-Qualifikation zittern. Vom siebten Platz aus macht das zuletzt formstarke Servette Druck. Entscheidend dürfte das Direktduell der beiden Mannschaften heute Abend sein. Und für Davos sind Siege gegen die Kellerkinder Ajoie und Langnau Pflicht.

Direkte Playoff-Chancen: 60 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 40 Prozent

Servette Genf

Restprogramm:
Davos (a), Fribourg (a), Bern (h), Ambri (a), Ajoie (a), Zug (h), Lugano (h), Ajoie (h), Lausanne (h), Langnau (a).

Nach einem schwachen Start in die Saison wurde Trainer Patrick Émond bei Genf-Servette Mitte November entlassen. Seither ging es mit der Mannschaft stetig nach oben und sogar die direkte Playoff-Qualifikation ist noch möglich. Dafür braucht es heute Abend auch einen Sieg gegen den HC Davos im Direktduell.

Finland's Harri Pesonen celebrates his goal on an empty net with teammate Valtteri Filppula, left, during a men's semifinal hockey game against Slovakia at the 2022 Winter Olympics, Friday,  ...
Nimmt Valtteri Filppula den Olympia-Schwung in die National League mit?Bild: keystone

Für Genf spricht einerseits die Form vor der Olympia-Pause. Im Januar gewannen die Servettiens in elf Spielen acht Mal. Zudem haben sie das etwas leichtere Restprogramm als Davos, treffen sie doch noch zwei Mal auf Ajoie, und je ein Mal auf Langnau und Ambri. Mit Valtteri Filppula und Sami Vatanen sind zwei Teamstützen mit Olympiagold aus Peking zurückgekehrt – nehmen sie die Euphorie gleich mit?

Direkte Playoff-Chancen: 35 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 65 Prozent

Lausanne

Restprogramm:
Ambri (h), Fribourg (a), Ambri (a), Rapperswil (h), Langnau (h), Lugano (h), Biel (a), Zug (h), Zug (a), Fribourg (h), Genf (a), Bern (a).

Lausanne ist die Mannschaft der Liga, die bislang noch die wenigsten Partien absolviert hat. Doch der Vorteil der noch vielen machbaren Punkte entfällt, weil die Tabelle wegen der Covid-19-Pandemie nach Punkten pro Spiel geführt wird.

Die Saison ist für die Waadtländer bislang ein Auf und Ab. Direkt vor der Olympia-Pause gab es einen Dämpfer in Form einer deutlichen 1:5-Klatsche bei den ZSC Lions. Oft wechseln sich in Lausanne Sieg und Niederlage ab, doch für eine Chance auf die direkte Playoff-Qualifikation wäre endlich Konstanz vonnöten. Das Restprogramm meint es zudem nicht gut mit den Westschweizern: Es stehen noch je zwei Duelle gegen Leader Fribourg und das zweitplatzierte Zug an.

Direkte Playoff-Chancen: 5 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 94 Prozent

Lugano

Restprogramm:
Rapperswil (a), Zug (h), Davos (a), Ajoie (h), Lausanne (a), Fribourg (h), Genf (a), Rapperswil (h), Zürich (a), Biel (a).

Es läuft immer etwas in den Spielen beim HC Lugano. Kein Spiel zeigt die Problemzone der Tessiner besser auf, als der letzte Auftritt vor den Olympischen Spielen. Beim Auswärtssieg gegen die SCL Tigers erzielte die Mannschaft von Chris McSorley zwar sieben Tore, kassierte aber eben auch deren vier gegen die zweitschwächste Mannschaft der Liga.

Ajoies Jordane Hauert, links, gegen Luganos Giovanni Morini, rechts, beim Eishockey-Qualifikationsspiel der National League zwischen dem HC Ajoie und dem HC Lugano in der Raiffeisen Arena in Porrentru ...
Der HC Lugano darf unter anderem noch gegen Ajoie ran.Bild: keystone

Der Rückstand auf das sechstplatzierte Davos ist allerdings schon einigermassen gross. Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen und des leichteren Restprogramms trauen wir Lugano die direkte Playoff-Qualifikation aber etwas eher zu als Lausanne.

Direkte Playoff-Chancen: 6 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 93 Prozent

Bern

Restprogramm:
Langnau (h), Genf (a), Ajoie (h), Biel (h), Ambri (a), Rapperswil (h), Ajoie (a), Ambri (h), Zürich (h), Lausanne (h).

Um tatsächlich noch die direkte Playoff-Qualifikation zu schaffen, müsste der SCB von den verbleibenden zehn Spielen alle gewinnen. Da dies kaum realistisch ist, bleibt der Fokus, Ambri möglichst auf Abstand zu halten und nicht gar die Pre-Playoffs noch zu verspielen.

Am wichtigsten sind dabei die zwei Direktduelle (5. März und 9. März) mit den Leventinern. Dort kann der SCB die nötige Distanz schaffen – oder sich in Schwierigkeiten bringen. Cody Goloubef soll mithelfen, dass es nicht so weit kommt – der Verteidiger mit NHL-Erfahrung verstärkt die «Mutzen» bis Ende Saison. Es ist auch eine Reaktion darauf, dass Ramon Untersander auszufallen droht.

Direkte Playoff-Chancen: 1 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 70 Prozent

Ambri

Restprogramm:
Lausanne (a), Lausanne (h), Zug (a), Genf (h), Bern (h), Fribourg (h), Bern (a), Biel (h), Fribourg (a), Rapperswil (h).

Da auch dieses Jahr kein Abstieg droht, hat Ambri nur noch ein Ziel: Irgendwie den SCB zu überholen und somit das vorzeitige Saisonende zu verhindern. Wie bereits oben erwähnt, sind die beiden Direktduelle von höchster Wichtigkeit.

Der Trend beim Expected-Torverhältnis sprach zuletzt eher für Ambri als für Bern.
Der Trend beim Expected-Torverhältnis sprach zuletzt eher für Ambri als für Bern.Bild: 49ing.ch

Gibt es in diesen Spielen keine Siege, hat Ambri wohl schlechte Karten. Auch weil das Restprogramm mit Gegnern wie Zug, Rapperswil und zwei Mal Fribourg einiges härter ist als jenes der Berner, die auch noch zwei Mal gegen Ajoie spielen.

Direkte Playoff-Chancen: 0 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 30 Prozent

Langnau

Restprogramm:
Bern (a), Fribourg (h), Lausanne (a), Zürich (h), Ajoie (a), Davos (h), Genf (h).

Der Abstand von den SCL Tigers auf Bern ist zu gross, als dass sie noch eine realistische Chance auf die Pre-Playoffs hätten. Auch wenn dies mathematisch theoretisch noch möglich wäre, endet die Saison in Langnau Mitte März mit der Qualifikation.

Die Tigers Spieler nach der 4:7 Niederlage, waehrend dem Qualifikationsspiel der National League zwischen den SCL Tigers und dem HC Lugano, am Freitag, 28. Januar 2022, im Ilfisstadion in Langnau. (KE ...
Die SCL Tigers können bereits die Party zum Saisonabschluss planen.Bild: keystone

Direkte Playoff-Chancen: 0 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 1 Prozent

Ajoie

Restprogramm:
Biel (a), Zürich (h), Bern (a), Lugano (a), Genf (h), Davos (a), Bern (h), Genf (a), Langnau (h), Rapperswil (a).

Ajoie ist eines der schwächsten Teams, das die National League je gesehen hat. Mit nur sechs Siegen aus 41 Spielen ist für die Jurassier nur schon eine Qualifikation für die Pre-Playoffs längst in weite Ferne gerückt.

Direkte Playoff-Chancen: 0 Prozent

Chancen Pre-Playoffs: 0 Prozent

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
1 / 148
NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
HC Davos: 5 - Marc Gianola.
quelle: keystone / fabrice coffrini
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Du bist ein echter Eishockey-Fan? So kriegst du das Stadion-Feeling zuhause hin.
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Das sagt Odermatt zum Hirscher-Comeback
Marco Odermatt erhält kommende Saison einen neuen alten Konkurrenten: Marcel Hirscher, einer der besten Skifahrer der Geschichte. Nun hat sich Odermatt zum Comeback des Österreichers geäussert.

Nicht selten wurde in den vergangenen drei Wintern aufgrund der erdrückenden Dominanz von Marco Odermatt im Ski-Weltcup darüber sinniert und diskutiert, ob der Nidwaldner auch zu Zeiten Marcel Hirschers so erfolgreich hätte sein können.

Zur Story