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Der SCB geht als Leader in die Weihnachtsferien – für Sean Simpsons Kloten setzt es wieder eine Pleite ab

NLA, 33. Runde
Genf – Biel 5:6
Zug – Freiburg 6:2
Ambri – Davos 2:3 n.V.
Lugano – Lakers 2:1
Kloten – Lausanne 0:2
Bern – ZSC Lions 3:1
Jubel in der Hauptstadt: Bern gewinnt den Spitzenkampf gegen die ZSC Lions.
Jubel in der Hauptstadt: Bern gewinnt den Spitzenkampf gegen die ZSC Lions.Bild: Urs Lindt/freshfocus
NLA, 33. Runde 

Der SCB geht als Leader in die Weihnachtsferien – für Sean Simpsons Kloten setzt es wieder eine Pleite ab

Da Davos in Ambri erst in der Overtime gewinnt, rückt Bern mit einem Sieg im Spitzenkampf gegen die ZSC Lions an die Tabellenspitze. Die Kloten Flyers rutschen derweil immer tiefer ins Elend: Auch die zweite Partie unter Sean Simpson geht verloren.
23.12.2014, 22:3724.12.2014, 09:35
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Bern – ZSC 3:1

>>> Hier geht es zum Liveticker der Partie

- Bern hat ein weiteres Signal der Stärke ausgesandt. Im hochklassigen Spitzenspiel der 33. Runde rang der nun topklassierte SCB den Titelhalter ZSC 3:1 nieder. Matchwinner Plüss überragte alle.

- Die Fans auf der mächtigen Berner Stehrampe wussten natürlich, wen sie im lauten Chorus zu würdigen hatten: Martin Plüss. Die seit Jahren wichtigste Figur des SCB steht mit 37 Jahren (wieder einmal) auf der Höhe ihrer Schaffenskraft. Der Topskorer führte seine Equipe mit dem 1:0 (16.) und der wunderbaren Vorarbeit zum 2:0 Scherweys (25.) als technisch brillanter Solist zum siebten Sieg in Serie.

- Beim neuen Leader überzeugte aber nicht nur der Hauptdarsteller. Im Team von Guy Boucher war die Energie gut verteilt. Praktisch jede Linie erzeugte Druck. Den Lions fehlte zu viel gutes Personal, um den von über 17'000 Anhängern aufgeputschten Heimklub zu stoppen. Das lange knappe Ergebnis trügte. Fritsches 1:2 (40.) war vor allem ein Geschenk des Kanada-Schweizers Nolan Schaefer.

Der SCB war den Lions heute stets einen Schritt voraus.
Der SCB war den Lions heute stets einen Schritt voraus.Bild: Urs Lindt/freshfocus

Kloten – Lausanne 0:2

- Kloten rutscht immer tiefer in die Krise. Sean Simpson ist so ohnmächtig wie sein Vorgänger. Die 0:2-Niederlage gegen Lausanne wiegt in der Endabrechnung der Qualifikation womöglich schwer.

- Nachdem der US-Stürmer Peter Mueller nach 35 Sekunden eine Penalty-Offerte ausgeschlagen hatte, schloss Juha-Pekka Hytönen den ersten Angriff der Waadtländer mit der Präzision des souveränen Skorers ab. Die Szenen in der Startphase verdeutlichten die Schwierigkeiten der Zürcher. In der Offensive fehlt das Selbstvertrauen, in der Abwehr leisten sich zu viele Akteure immer wieder kleine, aber folgenschwere Nachlässigkeiten – wie beispielsweise Jonas Müller in der 36. Minute. Dem mässigen Statthalter des seit Wochen angeschlagenen Ex-NHL-Keepers Martin Gerber unterlief ein fataler Abpraller.

- Neuenschwander profitierte vom Lapsus Müllers und verschaffte dem LHC am Tag nach dem vermeidbaren Fehltritt gegen Zug (3:4 n.P. nach einer 3:0-Führung) den entscheidenden Vorteil. Eine Reaktion des Tabellen-Neunten blieb nahezu aus. Paralysiert und konsterniert liess das teure Ensemble einen direkten Playoff-Konkurrenten gewähren. Selbst in doppelter Überzahl war zweimal keine Ergebniskorrektur mehr möglich, das dritte negative Resultat gegen die Romands war nicht einmal ansatzweise abzuwenden.

Frohe Festtage gibt's bei den Flyers wohl eher nicht.
Frohe Festtage gibt's bei den Flyers wohl eher nicht.Bild: KEYSTONE

Ambri – Davos 2:3 n.V.

- Der HC Davos kam bei der Generalprobe für den Spengler-Cup zu einem hart erkämpften 3:2-Sieg nach Verlängerung bei Ambri-Piotta. Dick Axelsson erzielte nach 62 Minuten nach einem Konter mit einem Handgelenkschuss den Gamewinner.

- Davos gelang es damit zum dritten Mal in dieser Saison, eine Mini-Negativserie von zwei Niederlagen in Folge zu stoppen. Gleichzeitig büssten die Bündner die Leaderposition wegen des Punktverlusts aber ein. Für Ambri hatte Alexandre Giroux, am Vorabend beim 5:3-Sieg in Rapperswil-Jona mit einem Hattrick Matchwinner der Leventiner, in der 54. Minute mit dem verdienten 2:2-Ausgleich das Nachsitzen erzwungen.

- Bei den Tessinern hinterliess der aus der zweiten finnischen Liga engagierte Goalie Denis Saikkonen bei den ersten beiden Gegentoren von Davos keinen unwiderstehlichen Eindruck. Im neuen Jahr dürfte der finnisch-schweizerische Doppelbürger als Nummer-1-Keeper bei den Leventinern wieder abgelöst werden. Sandro Zurkirchen, die etatmässige Nummer 1 bei Ambri-Piotta, wird nach einer mehrwöchigen Verletzungspause zurückerwartet. 

Die Hauptprobe für den Spenglercup ist geglückt: Der HCD gewinnt gegen Ambri in der Overtime.
Die Hauptprobe für den Spenglercup ist geglückt: Der HCD gewinnt gegen Ambri in der Overtime.Bild: TI-PRESS

Genf – Biel 5:6

- Servette hievte sich mit der 5:6-Heimniederlage gegen Biel in die Favoritenrolle für den Spengler Cup. Schon vor einem Jahr waren die Genfer im letzten Heimspiel vor Weihnachten mit dem Kopf schon in Davos, anschliessend gewannen sie das Traditionsturnier.

- Der Genève-Servette HC wirkte trotz über 7000 Zuschauer in der Les-Vernets-Halle lustlos und wenig motiviert, zumindest 40 Minuten lang. Die Zeche für die uninspirierte Leistung hatte für einmal Goalie Janick Schwendener zu zahlen. In seinen ersten sieben Spielen mit Servette war die Leihgabe des HC Davos auf eine beeindruckende Fangquote von fast 96 Prozent gekommen. 

- Biel führte nach 17 Minuten 2:0, nach 28 Minuten 5:2 und bis zur 42. Minute mit 6:3. Dennoch geriet das Team von Kevin Schläpfer noch ins Zittern. Roland Gerber und Alexandre Picard brachten die Servettiens im Schlussabschnitt innerhalb von 129 Sekunden bis auf 5:6 heran. Zu mehr reichte es Servette aber nicht mehr. Die beste Ausgleichsmöglichkeit vergab Kevin Romy in der 53. Minute.

Janick Schwendener war heute definitiv nicht zu beneiden.
Janick Schwendener war heute definitiv nicht zu beneiden.Bild: KEYSTONE

Zug – Fribourg 6:2

- Der EV Zug realisierte gegen ein erschreckend harmloses Fribourg-Gottéron einen ungefährdeten 6:2-Sieg. Der Zuger Wirbelwind Lino Martschini ragte als Doppeltorschütze und mit total vier Skorerpunkten heraus. Martschini buchte damit seine NLA-Skorerpunkte Nummer 100 bis 103. Ebenfalls zweimal traf Josh Holden für das Heimteam.

- Die Zentralschweizer kamen fast widerstandslos zu einem 3:0-Vorsprung nach 10 Minuten. Robbie Earl, Fabian Sutter und Martschini stellten mit ihren Treffern die Weichen früh auf Sieg für den EVZ. Vom 1:4 nach den ersten 20 Minuten vermochten sich die Gäste nicht mehr zu erholen. Gottéron kassierte damit die vierte Niederlage in Folge. Für Gerd Zenhäusern ist es gar schon die zwölfte Niederlage, seit er als Headcoach die Verantwortung bei den Romands übernommen hat.

- Zenhäusern hatte seinem Team im Rahmen der Spielnachbearbeitung vom Vorabend (0:4 gegen Bern) beziehungsweise Vorbereitung auf das Spiel von heute in Zug noch ein Videostudium verordnet. In diesem führte Zenhäusern 30 Sequenzen von Fehlverhalten seiner Spieler aus der Partie gegen den SCB von Gottéron in der Partie vom Montag vor, wie er gegenüber einem TV-Sender vortrug. Die erhoffte Wirkung auf dem Eis blieb am Dienstag aus. Die Spieler wirkten zu Beginn so sehr verunsichert, dass sie aus Angst vor weiteren Fehlern resolutes Eingreifen vernachlässigten. 

Martschini schoss die Fribourger quasi im Alleingang ab. 
Martschini schoss die Fribourger quasi im Alleingang ab. Bild: Patrick Straub/freshfocus

Lugano – Rapperswil 2:1

- Der HC Lugano lag gegen Rapperswil-Jona bis zur 45. Minute mit 0:1 in Rückstand, kämpfte die Lakers aber dank einer Leistungssteigerung noch mit 2:1 nieder. Linus Klasen skorte in der 53. Minute das Siegtor.

- 6257 Zuschauer kamen für die Partie gegen das Schlusslicht in die Resega. Sie wollten primär das Heim-Debüt von Damien Brunner sehen. Zu sehen bekamen sie von der teuren Neuverpflichtung noch nicht viel. Damien Brunner wirkt noch nicht in Vollbesitz der Kräfte, was erstaunt für einen Spieler, der für sich noch vor gut zwei Wochen bei den New Jersey Devils einen Platz in der NHL beanspruchte. Brunner erlief sich mehr Szenen als noch am Vortag beim Auswärtssieg in Davos, er stand auch beim Ausgleichstor zum 1:1 auf dem Eis, ein Skorerpunkt gelang ihm aber auch im zweiten Spiel noch nicht. 

- Die Rapperswil-Jona Lakers führten durch ein Powerplay-Tor von Niklas Persson bis zur 45. Minute mit 1:0. Für die Wende machten sich schliesslich jene Akteure stark, die bei Lugano seit September glänzten. Ilari Filppula bereitete den Ausgleich vor, den Alessandro Chiesa per Abpraller erzielte. Und das 2:1 neun Minuten später entsprang wieder einmal einer Co-Produktion der spektakulären Schweden Linus Klasen (Torschütze) und Fredrik Pettersson (Vorbereiter). (si/cma)

«Natürlich kann ich hoffentlich Lugano noch viel mehr bringen.» Damien Brunner ist bei den Tessinern noch ohne Skorerpunkt.
«Natürlich kann ich hoffentlich Lugano noch viel mehr bringen.» Damien Brunner ist bei den Tessinern noch ohne Skorerpunkt.Bild: TI-PRESS
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