Die Vorzeichen standen für die Pittsburgh Penguins im Heimspiel am Dienstag Abend gegen die Washington Capitals auch schon besser: Schliesslich hat Washington in den zwei Spielen zuvor den Mannen um Superstar Sidney Crosby zweimal eine empfindliche Niederlage zugefügt, jeweils ohne Gegentreffer (0:3, 0:4).
Auf welchen Gäste-Spieler sie ein besonderes Augenmerk legen, wird schnell ersichtlich: Alexander Owetschkin. Die russische Skorermaschine hat in den letzten 13 Spielen schlappe 13 Tore erzielt. Die Teams schenken sich nichts. Ganze 40 (!) Checks zählen die Statistiker alleine im 1. Drittel.
Der Plan, Owetschkin nicht skoren zu lassen, wird nach gut 18 Minuten zur Makulatur. Dank einem Wechselfehler kann der schnelle Flügel alleine auf Goalie Marc-Andre Fleury losziehen und schiebt den Puck cool zur Führung ein.
Zu Beginn des 2. Drittels gelingt Pittsburghs Steve Downie der Ausgleich und somit endlich der erste Treffer der Penguins in dieser Saison gegen Washington.
Das 3. Drittel beginnt dann wieder so aggressiv wie das Startdrittel. Nach 23 Sekunden trifft Owetschkin bei einem Zweikampf Kris Letang mit dem Stock an der Ferse. Sein Kommentar nach der Partie: «Es war ein Kampf, der Puck war bei seinen Füssen und ich wollte ein Schuss auf das Tor anbringen.»
Der Penguins-Verteidiger fällt nach dem Stockschlag um und rasselt in die Bande. Letang muss schliesslich vom Eis geführt werden. Der Schiedsrichter gibt keine Strafe.
Letangs Teamkollegen wollen die Aktion des Russen aber nicht so einfach hinnehmen und markieren beim nächsten Bully Präsenz. Speziell Owetschkin darf sich nun den Zärtlichkeiten der Gäste sicher sein.
Der 1,88 Meter grosse und 105 Kilogramm schwere Captain der Hauptstädter nimmt die Provokationen scheinbar lächelnd zur Kenntnis. Doch von Sanftmut und Passivität hält die Nummer 8 dennoch nichts. Bei nächster Gelegenheit knallt er Gegenspieler Chris Kunitz – der ihn zuvor angerempelt hatte – mit voller Wucht in die Bande.
Seine Aktion zeigt den Teamkollegen schön einprägsam, dass sie sich nicht einschüchtern lassen sollen. Viereinhalb Minuten vor Schluss macht dann Joel Ward im Powerplay den entscheidenen Treffer für das Auswärtsteam. Einen weiteren Assistpunkt darf sich dabei Owetschkin gutschreiben lassen. Sein Beitrag zum Tor hält sich für einmal allerdings in Grenzen.
Owetschkin führt dank seinem Gala-Auftritt die NHL-Torliste mit 37 Treffern vor Ex-Davoser Rick Nash (35) an. Die Washington Capitols und die Pittsburgh Penguins, welche beide in der gleichen Division spielen, haben gute Karten, es in die Playoffs zu schaffen. Dort könnten sie auch aufeinander treffen. Es wäre sicher ein Duell, dass für Spannung sorgen würde. Mit Owetschkin stünde auch ein würdiger Kandidat für die Hauptrolle bereit ...