Lausanne, Geheimfavorit in der Eishockeysaison, setzt schon im zweiten Meisterschaftsspiel ein starkes Zeichen. Die Waadtländer gewinnen das Spitzenspiel in Zug mit 6:5.
Das Goalie-Duell zwischen Tobias Stephan und Leonardo Genoni ging an Stephan, obwohl der am Ende ein Gegentor mehr kassierte als Genoni. Tobias Stephan, der Zug im Sommer hatte verlassen müssen, weil Genoni von Bern zu Zug stiess, führte sein Team zum zweiten Auswärtssieg nach dem 5:2 letzten Freitag in Lugano. Für Leonardo Genoni endete der Abend vorzeitig: Nach vier Gegentoren und nur 14 Minuten musste er beim Stand von 0:4 (!) der Nummer 2 Luca Hollenstein Platz machen.
Der HCD zeigt wie schon beim Saisonauftakt gegen die ZSC Lions eine gute Leistung. Im Gegensatz zum Spiel im Hallenstadion holen sich die Bündner im Tessin den ersten Sieg in der Ära von Christian Wohlwend.
Davos hätte schon im ersten Drittel in Führung gehen müssen. Der erste National-League-Treffer von Mattias Tedenby wird aber zu Unrecht wegen eines hohen Stocks aberkannt. So ist es dann doch Lugano, das zuerst trifft (32. Chiesa).
Doch der HCD dreht die Partie dann in der Form von Marc Wieser. Der Flügel markiert in der 36. und 38. Minute einen Doppelschlag. Und nach der zweiten Pause ist es doch noch Tedenby der trifft, und die Weichen für Davos auf Sieg stellt. Daran ändert auch der 2:3-Anschlusstreffer von Luca Fazzini kurz vor Schluss nichts.
Meister Bern demütigte Ambri-Piotta mit einem Shorthander-Doppelpack in Rekordtempo und feierte einen standesgemässen 4:1-Heimsieg. Die unterlegenen Leventiner sind damit nach drei Meisterschaftsspielen immer noch ohne Punktgewinn. Immerhin beendete Brian Flynn mit dem Ehrentreffer Ambris Torflaute von 136 Minuten.
Der SCB machte mit zwei Unterzahltreffern zum 3:0 innerhalb von 28 Sekunden und der gleichen Strafe schon früh im Mitteldrittel alles klar. Mit den 28 Sekunden unterbot der SCB die bisherige Bestmarke von 53 Sekunden aus dem Jahre 2008, als der EHC Kloten den EHC Biel entsprechend düpiert hatte.
Ambris Headcoach Luca Cereda nahm nach den Unterzahl-Gegentoren von Andrew Ebbett und Jan Mursak nach bedenklichen Fehlern ein Timeout. Allerdings zeigte dies wenig Wirkung. Vincent Praplan erhöhte kurz darauf auf 4:0. Der Rückkehrer aus Nordamerika hatte davor schon das 3:0 von Mursak vorbereitet.
Genève-Servette bleibt für die ZSC Lions weiterhin ein Angstgegner. Mit dem 3:0-Heimsieg feierten die Genfer den fünften Sieg in Serie gegen die Zürcher.
Gauthier Descloux benötigte 32 Paraden für den Shutout. Die Entscheidung führte Genève-Servette mit dem 2:0 von Daniel Winnik (49.) herbei, als Roman Wick - ähnlich wie schon zuletzt bei der Wende von Zug gegen die ZSC Lions - wegen eines hohen Stockes auf der Strafbank sass. Wick kassierte dafür zwei plus zwei Minuten.
Schon kurz davor war Wick in der 42. Minute wegen Beinstellens mit einer Zweiminuten-Strafe belegt worden. Beim 3:0 von Tommy Wingels (59.) war ein Puckverlust des Zürcher Stürmers Raphael Prassl vorausgegangen. Für die mit Fortdauer der Partie immer besser werdenden Genfer hatte Guillaume Maillard zu Beginn des Mitteldrittels mit dem 1:0 sein erst viertes Tor insgesamt in der National League realisiert.
Der EHC Biel kassiert nach Siegen gegen Freiburg und Servette im Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 0:1 nach Verlängerung die erste Saisonniederlage. Nicht Toni Rajala, der in den ersten beiden Partien fünfmal für Biel getroffen hatte, sondern Melvin Nyffeler mit 28 Paraden und Roman Cervenka mit dem einzigen Goal des Abends in der 63. Minute waren die grossen Figuren.
Cervenka glänzte nicht nur wegen seines Siegtors, bei dem er Verteidiger Yannick Rathgeb ganz schlecht aussehen liess. Der Tscheche erwies sich als der mit Abstand auffälligste Feldspieler. Schon vor der Overtime war er mehrmals nahe dran, die Lakers in Führung zu bringen. Die Seeländer waren mit dem 0:0 nach 60 Minuten, das ihnen immerhin einen Punkt (und damit die Tabellenführung) bescherte, gut bedient.
Obwohl die Lakers überzeugten und sich den Sieg verdienten - der wertvollste Akteur der Rapperswil-Jona Lakers in der ersten Meisterschaftswoche ist Torhüter Melvin Nyffeler. In Biel gelang ihm nach dem 3:0 gegen Ambri-Piotta bereits der zweite Shutout in Folge; seit 130 Minuten und 25 Sekunden kassierte er kein Gegentor mehr.
Die SCL Tigers kamen gegen Fribourg-Gottéron nach einer zwiespältigen Leistung und einem 1:2-Rückstand mit 3:2 zum ersten Saisonsieg. Ben Maxwell erzielte das Siegtor in der 53. Minute in Unterzahl.
Langezeit spielten die SCL Tigers nicht wie ein Sieger. Sie verloren noch eher den Faden als am Freitag beim 1:3 gegen Servette, nämlich diesmal schon nach einer Viertelstunde. 38 Sekunden vor der zweiten Pause gelang indes Harry Pesonen der 2:2-Ausgleich. Und im Finish bezwang Ben Maxwell in Unterzahl aus spitzestem Winkel Gottérons Goalie Reto Berra.
Langnaus Söldner machten den Unterschied aus. Schon das erste Goal hatte ein Söldner erzielt, nämlich Aaron Gagnon, der am Freitag noch überzählig war, diesmal aber den Vorzug gegenüber Chris DiDomenico erhielt. Von den ausländischen Stürmern der Emmentaler traf bloss Robbie Earl nur den Pfosten.
Lugano - Davos 2:3 (0:0, 1:2, 1:1)
5434 Zuschauer. - SR Wiegand/Ströbel, Bürgi/Wolf.
Tore: 32. Chiesa (Jecker) 1:0. 36. Marc Wieser (Eggenberger, Baumgartner) 1:1. 38. Marc Wieser 1:2. 47. Tedenby (Ambühl) 1:3. 59. Fazzini (Loeffel/Ausschluss Corvi) 2:3 (Lugano ohne Torhüter).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 2mal 2 Minuten gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Bertaggia und Lindgren.
Lugano: Zurkirchen; Ohtamaa, Chorney; Löffel, Vauclair; Chiesa, Jecker; Riva; Zangger, Lajunen, Jörg; Fazzini, Spooner, Suri; Bürgler, Sannitz, Bertaggia; Walker, Romanenghi, Lammer; Haussener.
Davos: van Pottelberghe; Rantakari, Paschoud; Du Bois, Jung; Künzle, Stoop; Ambühl, Corvi, Herzog; Marc Wieser, Lindgren, Baumgartner; Frehner, Aeschlimann, Dino Wieser; Eggenberger, Bader, Tendenby; Egli.
Bemerkungen: Lugano ohne Morini (verletzt), Klasen (überzähliger Ausländer), Davos ohne Nygren, Palushaj, Hischier und Buchli( alle verletzt). - Pfosten: 11. Walker, 29. Chiesa. - Lugano von 58:22 bis 58:40 sowie von 59:10 bis 59:30 ohne Torhüter.
Bern - Ambri-Piotta 4:1 (1:0, 3:0, 0:1)
15'222 Zuschauer. - SR Dipietro/Tscherrig, Kaderli/Cattaneo. -
Tore: 17. Moser (Arcobello, Untersander) 1:0. 23. Ebbett (Ausschluss Sciaroni!) 2:0. 24. Mursak (Praplan/Ausschluss Sciaroni!) 3:0. 26. Praplan (Mursak, Andersson) 4:0. 47. Flynn (D'Agostini) 4:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Arcobello; D'Agostini.
Bern: Schlegel; Untersander, Blum; Andersson, Beat Gerber; Burren, Koivisto; Krueger, Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Praplan, Mursak, Berger; Sciaroni, Ebbett, Pestoni; Grassi, Heim, Jeremi Gerber.
Ambri-Piotta: Hrachovina; Ngoy, Fischer; Fora, Dotti; Fohrler, Pinana; Payr; Trisconi, Goi, Bianchi; D'Agostini, Flynn, Hofer; Zwerger, Müller, Sabolic; Incir, Dal Pian, Kneubühler.
Bemerkungen: Bern ohne Kämpf und Bieber (beide verletzt) sowie Scherwey (NHL-Camp Ottawa), Ambri ohne Novotny, Rohrbach, Jelovac, Conz und Kostner (alle verletzt) sowie Plastino (überzähliger Ausländer). - National-League-Debüt des tschechischen Keepers Dominik Hrachovina (25). - 24. Timeout Ambri.
SCL Tigers - Fribourg-Gottéron 3:2 (1:2, 1:0, 1:0)
5335 Zuschauer. - SR Hebeisen/Stricker, Fuchs/Schlegel. -
Tore: 10. Gagnon (Dostoinow) 1:0. 17. Brodin (Gunderson, Stalberg/Ausschluss Dostoinow) 1:1. 20. (19:01) Abplanalp (Bykow, Sprunger) 1:2. 40. (39:13) Pesonen (Earl/Ausschluss Schmid) 2:2. 53. Maxwell (Diem/Ausschluss Erni!) 3:2.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 6mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Blaser; Walser.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Schilt, Blaser; Cadonau; Schmutz, Maxwell, Pesonen; Berger, Earl, Neukom; Rüegsegger, Gagnon, Dostoinow; Kuonen, Diem, Sturny.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Schneeberger, Furrer; Abplanalp, Stalder; Marti; Rossi, Desharnais, Stalberg; Sprunger, Bykow, Marchon; Brodin, Walser, Lhotak; Vauclair, Schmutz, Schmid; Mottet.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne In-Albon (verletzt) und DiDomenico (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Forrer (verletzt). - Pfostenschüsse: 14. Schmutz, 21. Earl. - 60. (59:40) Timeout Fribourg-Gottéron.
Biel - Rapperswil-Jona Lakers 0:1 (0:0, 0:0, 0:0, 0:1) n.V.
4977 Zuschauer. - SR Fluri/Salonen, Kehrli/Progin.
Tor: 63. (62:23) Cervenka (Clark) 0:1.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Biel, 4mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Gähler, Forrer) gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Rajala; Cervenka.Biel: Hiller; Moser, Kreis; Rathgeb, Forster; Sataric, Salmela; Fey; Tschantré, Pouliot, Rajala; Schneider, Cunti, Künzle; Ulmer, Neuenschwander, Lüthi; Tanner, Gustafsson, Karaffa; Wüest.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Profico; Hächler, Maier; Egli, Randegger; Gähler, Schmuckli; Kristo, Rowe, Forrer; Clark, Cervenka, Spiller; Mosimann, Schlagenhauf, Casutt; Hüsler, Ness, Dünner.
Bemerkungen: Biel ohne Fuchs, Hügli und Brunner (alle verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Wellman (überzähliger Ausländer).
Genève-Servette - ZSC Lions 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
4606 Zuschauer. - SR Lemelin/Mollard, Altmann/Dreyfus. -
Tore: 21. (20:54) Maillard (Jeremy Wick) 1:0. 49. Winnik (Wingels, Tömmernes/Ausschluss Roman Wick) 2:0. 59. Wingels (ins leere Tor) 3:0.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 9mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Wingels; Suter.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Mercier, Le Coultre; Guebey; Wingels, Smirnovs, Winnik; Jeremy Wick, Fehr, Maillard; Bozon, Kast, Miranda; Fritsche, Berthon, Simek; Heinimann.
ZSC Lions: Flüeler (54. bis 56. Guntern); Noreau, Marti; Sutter, Geering; Trutmann, Berni; Phil Baltisberger; Suter, Roe, Roman Wick; Pettersson, Krüger, Diem; Hollenstein, Prassl, Bodenmann; Simic, Schäppi, Pedretti; Chris Baltisberger.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Antonietti, Richard und Völlmin (alle verletzt) sowie Rod und Douay (beide gesperrt). ZSC Lions ohne Blindenbacher und Nilsson (beide verletzt). - 56. Timeout ZSC Lions, von 56:45 bis 58:54 ohne Torhüter.
Zug - Lausanne 5:6 (1:4, 2:1, 2:1)
6312 Zuschauer. - SR Urban/Vikman, Gnemmi/Duarte.
Tore: 3. (2:44) Genazzi (Emmerton/Ausschluss Kovar) 0:1. 3. (2:53) Herren (Nodari, Froidevaux) 0:2. 13. (12:53) Junland (Moy/Ausschluss Zehnder) 0:3. 14. (13:51) Junland (Moy) 0:4. 17. Zehnder (Simion) 1:4. 22. Lindberg (Alatalo, Thorell/Ausschluss Lindbohm) 2:4. 27. Almond (Grossmann) 2:5. 39. Hofmann (Simion/Ausschluss Nodari) 3:5. 49. Vermin (Jeffrey, Almond/Ausschluss Hofmann) 3:6. 51. Bachofner (Klingberg) 4:6. 54. Hofmann (Diaz) 5:6.
Strafen: 7mal 2 plus 10 Minuten (Hofmann) gegen Zug, 5mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Martschini, Bertschy.
Zug: Genoni (14. Hollenstein); Stadler, Diaz; Morant, Alatalo; Schlumpf, Zgraggen; Zryd; Martschini, Lindberg, Thorell; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder; Schnyder.
Lausanne: Stephan; Heldner, Junland; Lindbohm, Frick; Nodari, Grossmann; Genazzi; Bertschy, Jooris, Kenins; Vermin, Jeffrey, Leone; Moy, Emmerton, Almond; Herren, Froidevaux, Traber; Antonietti.
Bemerkungen: Zug ohne McIntyre und Thiry (EVZ Academy). Pfostenschuss Kenins (12.). Zug 58:19 von bis 60:00 ohne Torhüter. (abu/sda)
mad_aleister
Cervenka stellt sich als Rolex heraus und Nyffeler hext seit über 120 Minuten. Ist doch Wahnsinn!
Ich persönlich habe noch grosse Freude an Hüsler. Wenn der noch etwas stärker im Abschluss wird, kommt das gut. Und dann noch aus eigenem Hause 🤘🏼
goschi
Wer ist jetzt Favorit? wer ist bereits im Tal der Tränen?
Spannend, spannend, so wünscht man sich das! :)
Pat the Rat (das Original)