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Playoff-Final: Die ZSC Lions holen das Break in Zug

Zuerichs Chris Baltisberger, links, jubelt mit Teamkollegen nach dem zweiten Tor ihres Teams im ersten Eishockey Playoff-Finalspiel der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Montag  ...
Am Ende jubelt in Zug der ZSC.Bild: keystone

Die ZSC Lions schocken Zug 2,2 Sekunden vor der Sirene und holen das Break

Die ZSC Lions wenden in Zug in den letzten zwei Minuten ein 1:2 in ein 3:2 und gehen im Playoff-Final 1:0 in Führung.
18.04.2022, 19:1518.04.2022, 23:17
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Zug – Zürich 2:3

Serie 0:1

Eine Serie musste zu Ende gehen: Die Zuger waren mit acht Siegen in acht Playoff-Spielen in den Final gestürmt, die Lions gewannen die vorangegangenen sechs Partien. Saisonübergreifend hatten die Zentralschweizer gar zwölfmal in Folge in der entscheidenden Meisterschaftsphase gewonnen; die zuvor letzte Niederlage in den Playoffs erlitten sie vor einem Jahr im dritten Halbfinalspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers.

Die Tore des Spiels.Video: YouTube/MySports

Lange sahen die Zuger wie der Sieger aus. Noch in der 59. Minute führten sie 2:1. 89 Sekunden vor dem Ende glich Chris Baltisberger mit einem Ablenker zum 2:2 aus . die Zürcher spielten zu diesem Zeitpunkt ohne Goalie. Der Zuger Trainer Dan Tangnes nahm eine Coaches Challenge, weil er eine Torhüterbehinderung gesehen haben wollte. Die Schiedsrichter gaben jedoch den Treffer, weshalb die Gastgeber eine Strafe kassierten. Dennoch hätten beinahe die Zuger das 3:2 erzielt, ZSC-Keeper Jakub Kovar rettete 67 Sekunden vor Schluss spektakulär gegen Dario Simion. 2,2 Sekunden bevor es zur Verlängerung gekommen wäre, gelang dann ZSC-Stürmer Justin Azevedo das 3:2.

«Ich sah den Puck draussen im Netz vor dem 2:2, ich war mir fast 100 Prozent sicher. Goaliebehinderung war es wohl nicht, darum die Strafe. Wir haben das Spiel selbst in der Hand, müssen nach der Führung mehr machen, um auch zu gewinnen. Es ist Playoff-Final, die Details entscheiden. Jetzt gehen wir nach Zürich und holen dort den Sieg.»
Grégory Hofmann, EV Zug.

Die 7200 Zuschauer in der ausverkauften Arena mussten sich bis zur 34. Minute gedulden, ehe der erste Treffer der Partie fiel. Dafür verantwortlich zeichnete der im Januar aus der NHL zurückgekehrte Gregory Hofmann, der ZSC-Keeper Jakub Kovar mit einem haltbaren Schuss bezwang. 169 Sekunden später erhöhte Fabrice Herzog nach schöner Vorarbeit von Yannick Zehnder auf 2:0. Der Powerstürmer traf aus kurzer Distanz zum fünften Mal in diesen Playoffs, wobei ihm die Zürcher Simon Bodenmann und Marcus Krüger im Slot zu viel Platz gewährten.

«Beide Mannschaften starteten gut, es war sehr ausgeglichen. Die Gegentore können wir verhindern, wenn wir konzentrierter sind. Ich wusste, es geht nicht mehr lange, aber wie lange ich noch genau Zeit habe, wusste ich nicht. Ich sah den offenen Mann, die Geduld war wichtig.»
Sven Andrighetto, ZSC Lions

Die Lions wären jedoch nicht die Lions, wenn sie nicht zu einer Reaktion fähig wären. Sie starteten gut in den Schlussabschnitt; in der 41. Minute scheiterte ZSC-Verteidiger Yannick Weber aus guter Position an Leonardo Genoni. In der Folge konnten die Zürcher zweimal Powerplay, das zweite nutzte der zu den Rapperswil-Jona Lakers wechselnde kanadische Verteidiger Maxim Noreau zum 1:2 - er war mit einem Schuss von der blauen Linie erfolgreich. Es war der Startschuss zu einer packenden Schlussphase mit einer fantastischen Wende aus Sicht der Lions. Die Finalserie ist jedenfalls so richtig lanciert.

Zuerichs goalkeeper Jakub Kovar im ersten Eishockey Playoff-Finalspiel der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Montag 18. April 2022, in der Bossard Arena in Zug. (KEYSTONE/Michae ...
ZSC-Goalie Kovar war eine der grossen Figuren.Bild: keystone

Zug - ZSC Lions 2:3 (0:0, 2:0, 0:3)
7200 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Tscherrig, Altmann/Wolf.
Tore: 34. Hofmann (Simion) 1:0. 37. Herzog (Zehnder) 2:0. 48. Noreau (Andrighetto/Powerplaytor) 2:1. 59. (58:31) Chris Baltisberger (Marti) 2:2 (ohne Torhüter). 60. (59:58) Azevedo (Geering, Andrighetto/Powerplaytor) 2:3.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 1mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Jan Kovar; Andrighetto.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Schlumpf, Kreis; Gross; Simion, Jan Kovar, Hofmann; Müller, Lander, Bachofner; Zehnder, Senteler, Herzog; Suri, Leuenberger, Allenspach; De Nisco.
ZSC Lions: Jakub Kovar; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Weber, Kivistö; Trutmann; Denis Hollenstein, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Krüger, Bodenmann; Pedretti, Sigrist, Diem; Aeschlimann, Schäppi, Chris Baltisberger; Sopa.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Morant (verletzt) und Roe (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 58:12 bis 58:31 ohne Torhüter. (abu/sda)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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JtotheP
18.04.2022 22:20registriert Februar 2018
...
2,2 Sekunden vor dem Ende! Die ZSC Lions gehen in Führung und holen das Break\n...
779
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das Otzelot
18.04.2022 22:25registriert April 2016
Mit welcher Selbstverständlichkeit Tagnes die Challenge nimmt. Selber Schuld
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Hallo22
18.04.2022 22:55registriert Oktober 2016
Ausgeglichenes hochstehendes Spiel, die Coaches-Challenge ärgerlich. Aber ja wir sind ja froh haben wir einen Trainer wie Tangnes, er (oder eher Holden) darf aich auch mal irren.

In diesem Sinne (eine schmerzende) Gratulation an den ZSC aus Zug
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