180 Kilometer trennen Calvi im Norden der Insel Korsika vom mondänen Monaco. Noam Yaron will sie ohne eine längere Pause schwimmend zurücklegen. Am Montagmorgen hat das Abenteuer des 28-jährigen Waadtländers begonnen.
Gelingt Yaron sein Unterfangen, dann stellt er mit der zurückgelegten Distanz einen neuen Weltrekord auf. Aber darum geht es ihm erst in zweiter Linie. Primär schwimmt er durchs Mittelmeer, um auf den Umweltschutz beziehungsweise dessen Fehlen aufmerksam zu machen.
Der Schwimmer wird das Wasser während der kommenden fünf Tage nicht einmal zum Schlafen verlassen. Dem «Blick» sagte er, er plane ein oder zwei Nickerchen von sieben Minuten Dauer. «Ich liege dafür im Wasser auf dem Rücken, murmle mir einige Wörter zu, die wie eine Hypnose wirken und mein Hirn zurücksetzen.» Delfine würden auch im Schwimmen schlafen, ergänzte er.
Mit Messer und Gabel zu essen, ist schwimmend eher schwierig, entsprechend wird sich Yaron vorwiegend flüssig ernähren. Shakes, Energie-Gels und -Riegel stehen auf dem Speisezettel. Und das nicht zu knapp: «Ich werde im Schnitt 1000 Kalorien pro Stunde zu mir nehmen.»
Der Sportler wird auf dem ausgedehnten Schwumm von Wissenschaftlern begleitet. Sie entnehmen dem Wasser im Pelagos-Schutzgebiet, welches Noam Yaron durchquert, Proben. Das Gebiet sei trotz seines Status immer noch stark der Plastikverschmutzung und der industriellen Fischerei ausgesetzt, so das Team des Schwimmers. Diese Probleme will es mit dem Weltrekord-Versuch ins Bewusstsein rücken. (ram)