Nach den ersten beiden Partien hatte es trotz der Niederlagen gegen die russische Auswahl (0:1) und Tschechien (1:2 n.P.) einige positive Aspekte gegeben. Umso ernüchternder war der Auftritt vom Samstag, es war das erste Mal überhaupt, dass die Schweizer an einem Grossanlass gegen die Dänen verloren.
Die Schweizer vermochten erst nach dem 2:4 von Romain Loeffel (45.), der im Powerplay erfolgreich war, zu überzeugen. Danach machten sie mit dem Mute der Verzweiflung endlich Druck und dominierten sie den Gegner.
Fischer ersetzte bereits 3:53 Minuten vor dem Ende Torhüter Reto Berra durch einen sechsten Feldspieler, was sich zunächst auszahlte. Fabrice Herzog verkürzte 143 Sekunden vor Schluss auf 3:4. Zu mehr waren die Schweizer dann aber nicht mehr fähig, kurz nach dem Beginn der letzten Minute stellte Frederik Storm den Sieg der Dänen mit dem 5:3 sicher.
Dabei waren die Schweizer gar in Führung gegangen. Enzo Corvi profitierte in der 16. Minute von einer schönen Vorarbeit von Verteidiger Yannick Weber. Es war erst der vierte Torschuss der Schweizer in dieser Partie.
Der Start ins zweite Drittel missglückte dann komplett. Die zweite Strafe gegen die Schweizer nutzten die Dänen nach nur sieben Sekunden zum 1:1 aus. Das Tor erzielte der bei Ambri-Piotta tätige Peter Regin, der Captain des Teams. Da waren im Mittelabschnitt erst 46 Sekunden gespielt. 21 Sekunden später gerieten die Schweizer durch das dritte Eigentor an diesem Turnier in Rückstand, diesmal war Lukas Frick der Unglücksrabe.
Danach passte bei den Schweizern lange nichts mehr zusammen. In der 28. Minute zogen zwei Dänen alleine auf Berra los, dies notabene in Unterzahl. Der Keeper von Fribourg-Gottéron behielt aber die Oberhand. In der 34. Minute gerieten die Schweizer nach einem Treffer von Luganos Stürmer Mikkel Boedker dann doch 1:3 in Schieflage. Die beste Chance der Eisgenossen im zweiten Drittel vergab in der 39. Minute Weber, der aus kurzer Distanz am Pfosten scheiterte.
Wer nach der zweiten Pause auf eine Reaktion der Schweizer hoffte, wurde vorerst abermals enttäuscht. In der 42. Minute musste sich Berra durch Nicolai Meyer ein viertes Mal bezwingen lassen. Immerhin zeigten die Schweizer anschliessend Charakter.
Für die Schweiz bleibt zu hoffen, dass die letzten Minuten trotz der Niederlage Schwung geben. Ansonsten enden auch die zweiten Olympischen Spiele unter der Führung von Fischer mit einer Enttäuschung – vor vier Jahren in Pyeongchang sind die Schweizer im Achtelfinal an Deutschland (1:2 n.V.) gescheitert. Auf wen die Schweizer am Dienstag treffen, entscheidet sich am Sonntag.
Schweiz - Dänemark 3:5 (1:0, 0:3, 2:2)
Wukesong Sports Centre. - 620 Zuschauer. - SR Gofman/Vikman (RUS/FIN), Malmqvist/Schalagin (SWE/RUS). -
Tore: 16. Corvi (Weber, Thürkauf) 1:0. 21. (20:46) Regin (Storm, Nicklas Jensen/Ausschluss Malgin) 1:1. 22. (21:07) Storm (Nicholas Jensen, Russell) 1:2 (Eigentor Frick). 34. Boedker (Russell, Oliver Lauridsen) 1:3. 42. Meyer (Nicholas Jensen, Jakobsen) 1:4. 45. 45. Loeffel (Untersander, Corvi/Ausschluss Storm) 2:4. 58. Herzog (Corvi, Untersander) 3:4 (ohne Goalie). 60. (59:01) Storm (Russell) 3:5 (ins leere Tor). -
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Dänemark.Schweiz: Berra; Diaz, Müller; Untersander, Frick; Weber, Loeffel; Alatalo; Andrighetto, Malgin, Hollenstein; Moser, Haas, Hofmann; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Herzog, Bertschy, Vermin; Mottet.
Dänemark: Dahm; Oliver Lauridsen, Jesper Jensen Aabo; Lassen, Markus Lauridsen; Larsen, Nicholas Jensen; Kristensen; Nicklas Jensen, Nielsen, Boedker; Russell, Regin, Storm; Bau, Madsen, Meyer; Aagaard, Jakobsen, Poulsen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Simion (Isolation), Genoni (Ersatzgoalie), Fora und Aeschlimann (beide überzählig). - 39. Pfostenschuss Weber. - 59. Time-Out Schweiz, von 56:07 bis 57:37 und von 58:15 bis 59:01 ohne Goalie - Schüsse: Schweiz 31 (7-10-14); Dänemark 30 (9-11-10). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/3; Dänemark 1/7.
(zap/sda)
Klar hatte man auch Pech, aber man liess sich teilweise von Dänemark dominieren…