Der SC Bern kassierte mit 1:2 gegen Leader Zug eine weitere Niederlage. Seit dem sensationellen Auswärtssieg in Zug bei Mario Koglers Debüt als Head-Coach verloren die Berner vier Partien in Folge gegen die Innerschweizer.
Berns Niederlage war die Folge völlig unterschiedlicher Voraussetzungen. Derweil Bern jetzt schon den Zwei-Tage-Rhythmus für die Playoffs üben muss (um den Rückstand bei den bestrittenen Spielen aufzuholen), konnte der EV Zug eine Woche lang ausruhen.
Die Folge: Bern führte bis zur 36. Minute 1:0, verpasste durch Vincent Praplan, Tristan Scherwey (2x) und Dustin Jeffrey mehrmals das 2:0, beklagte in der 30. Minute noch einen Pfostenschuss (durch Inti Pestoni), vermochte die gute Leistung aber nicht durchzuziehen. Im Finish verpasste Ramon Untersander mit zwei Lattenschüssen den 2:2-Ausgleich knapp.
Jérôme Bachofner (36.) und Lino Martschini (45.) erzielten innerhalb von neun Minuten die wegweisenden Tore für den EV Zug, der auf gutem Weg bleibt, den Punkterekord in der Qualifikation des HC Davos aus der Saison 2010/11 zu brechen.
Davos gewann damals 113 Punkte in 50 Runden. Um diesen Rekord ohne Wenn und Aber zu brechen, benötigt Zug 118 Zähler aus 52 Runden – oder aus den verbleibenden 10 Runden noch 20 Punkte. Zuletzt gewann Zug neun Mal hintereinander, was in dieser Saison keiner anderen Equipe gelungen ist.
Bern - Zug 1:2 (1:0, 0:1, 0:1)
0 Zuschauer. - SR Hebeisen/Urban, Altmann/Wolf.
Tore: 14. Scherwey (Heim, Praplan/Powerplaytor) 1:0. 36. Bachofner 1:1. 45. Martschini (Thorell, Senteler/Powerplaytor) 1:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 5mal 2 plus 10 Minuten (Cadonau) gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Kovar.
Bern: Philip Wüthrich; Untersander, Zryd; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Mika Henauer; Conacher, Jeffrey, Olofsson; Scherwey, Praplan, Pestoni; Jeremi Gerber, Heim, Moser; Berger, Neuenschwander, Bader; Sopa.
Zug: Genoni; Cadonau, Geisser; Stadler, Alatalo; Schlumpf, Gross; Nussbaumer; Klingberg, Kovar, Simion; Thorell, Albrecht, Zehnder; Martschini, Senteler, Abdelkader; Langenegger, Leuenberger, Bachofner.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Ruefenacht, Sciaroni (alle verletzt), Karhunen und Sterchi (beide krank), Zug ohne Diaz, Hofmann, Shore, Thürkauf und Zgraggen (alle verletzt). Bern ab 58:16 ohne Torhüter.
Die Rapperswil-Jona Lakers feiern im Kampf um die Playoff-Teilnahme einen wichtigen Sieg. Nach fünf Niederlagen in Serie bezwingen sie die ZSC Lions zu Hause 5:4 und rücken auf Kosten von Ambri-Piotta auf den 9. Tabellenplatz vor.
In den ersten vier verlorenen Saisonduellen gegen die Lions hatten die Lakers während 33:34 Minuten die Gelegenheit, in Überzahl zu spielen. Dabei blieben sie nicht nur torlos, sie kassierten gar drei Gegentreffer. Diesmal dauerte es im ersten Powerplay bloss zehn Sekunden bis zum 1:0 (3.), und die zweite Strafe gegen die Zürcher nutzten die Rapperswiler zum 2:0 (7.) ebenfalls aus. Die Tore schossen Kevin Clark respektive Kay Schweri. Ersterer zeichnete in der 9. Minute auch für das 3:0 verantwortlich; es war für den Kanadier der 16. Doppelpack in der National League.
Nur 47 Sekunden nach dem 1:3 von Marco Pedretti (24.) stellte Michael Loosli den Drei-Tore-Vorsprung zu Gunsten der Gastgeber wieder her. Zwar drückten die Lions nach dem 2:4 von Liga-Topskorer Sven Andrighetto (34.), der zum 24. Mal in der laufenden Meisterschaft erfolgreich war, mächtig auf den Anschlusstreffer.
Die Lakers retteten sich jedoch in die Pause, worauf Marco Lehmann in der 42. Minute auf 5:2 erhöhte – Patrick Geering lenkte den Puck ins eigene Tor. Dennoch wurde es nochmals spannend, die Verteidiger Dario Trutmann (52.) und Geering (59.) verkürzten noch auf 4:5. Zu mehr reichte es dem im ersten Drittel desolat aufgetretenen ZSC nicht.
Rapperswil-Jona Lakers - ZSC Lions 5:4 (3:0, 1:2, 1:2)
1 Zuschauer. - SR Tscherrig/Dipietro, Kehrli/Progin.
Tore: 3. Clark (Dünner, Cervenka/Powerplaytor) 1:0. 7. Schweri (Lehmann, Rowe/Powerplaytor) 2:0. 9. Clark (Moses, Randegger) 3:0. 24. (23:20) Pedretti (Schäppi) 3:1. 25. (24:07) Loosli (Wetter) 4:1. 34. Andrighetto (Lasch, Phil Baltisberger) 4:2. 42. Lehmann 5:2 (Eigentor Geering). 52. Trutmann (Hollenstein) 5:3. 59. Geering (Krüger) 5:4 (ohne Torhüter).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Cervenka; Andrighetto.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Egli, Profico; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Randegger; Clark, Cervenka, Moses; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Schweri, Dünner, Jeremy Wick; Forrer, Wetter, Loosli; Ness.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Noah Meier; Hollenstein, Krüger, Andrighetto; Lasch, Sigrist, Bodenmann; Rautiainen, Prassl, Roman Wick; Riedi, Schäppi, Pedretti; Diem.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Dufner, Nyffeler und Payr (alle verletzt), ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Morant, Pettersson und Roe (alle verletzt). ZSC Lions von 57:38 bis 58:15 und ab 58:47 ohne Torhüter.
Dank 15 famoser Minuten setzte sich der EHC Biel in Lausanne mit 3:2 durch. Michael Hügli (24.), Damien Brunner (27.) und Samuel Kreis (39.) erzielten im zweiten Abschnitt die siegbringenden Tore vom 0:1 zum 3:1.
Damien Brunner spielte eine Hauptrolle. Sowohl der zweite wie der dritte Bieler Treffer mussten von den Schiedsrichtern per Video überprüft werden. Beide Male entschieden die Referees, dass Lausannes Torhüter Luca Boltshauser nicht behindert worden ist. Damien Brunner erzielte das 2:1 und erhielt beim 3:1 das Assist, weil er den Puck von Boltshausers Beinschoner frei geschlagen hatte.
Der EHC Biel nähert sich mit dem Auswärtssieg weiter den Top 6 an. Die Bieler gewannen auswärts acht der letzten neun Partien. Lausanne dagegen tut sich in der heimischen Arena zu Malley weiter schwer: In den letzten sechs Heimpartien gelang Lausanne bloss ein Sieg.
Lausanne - Biel 2:3 (1:0, 0:3, 1:0)
1 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc, Obwegeser/Fuchs.
Tore: 3. Froidevaux (Genazzi) 1:0. 24. Hügli (Cunti, Rathgeb/Powerplaytor) 1:1. 27. Brunner 1:2. 39. Kreis (Brunner) 1:3. 53. Malgin (Hudon, Genazzi/Unterzahltor!) 2:3.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Lausanne, 6mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Malgin; Cunti.
Lausanne: Boltshauser; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Marti; Krueger, Schneeberger; Malgin, Almond, Hudon; Bertschy, Emmerton, Kenins; Jäger, Hudacek, Bozon; Krakauskas, Froidevaux, Douay.
Biel: van Pottelberghe; Kreis, Moser; Fey, Forster; Lindbohm, Rathgeb; Stampfli; Brunner, Pouliot, Rajala; Hofer, Komarek, Fuchs; Hügli, Cunti, Künzle; Kessler, Tanner, Kohler.
Bemerkungen: Lausanne ohne Antonietti, Jooris, Maillard (alle verletzt), Gibbons und Roth (beide überzählige Ausländer), Biel ohne Lindgren, Lüthi (beide verletzt) und Gustafsson (krank). Lausanne von 57:31 bis 57:37 und ab 57:47 ohne Torhüter.
Der Genève-Servette Hockey Club bleibt mit dem von Sierre ausgeliehenen Kanadier Guillaume Asselin ungeschlagen. Asselin traf auch in seinem vierten Spiel für Servette wieder. Zum 5:0-Sieg über den HC Ambri-Piotta steuerte Asselin das Powerplay-Tor zum 2:0 bei. In nur vier Partien in der National League gelangen Asselin sechs Tore. Nun kehrt er aber für die Playoffs in der Swiss League zum HC Siders zurück.
Die ersten drei Partien in dieser Saison gegen Ambri hatte Servette alle verloren. Aber die Genfer sind in den letzten Wochen heiss gelaufen. Sie gewannen acht der letzten elf Spiele - und in der Les-Vernets-Halle sogar acht der letzten zehn Partien.
Bei Ambri dagegen funktioniert derzeit wenig nach Wunsch. In den letzten 14 Partien setzte es 11 Niederlagen ab. Am Wochenende folgen für die Leventiner im Rennen um die Qualifikation für die Playoffs wegweisende Spiele: zuerst am Freitag das nächste Derby gegen Lugano, gegen das Ambri diese Saison stets verloren hat, dann am Samstag die Direktbegegnung auswärts gegen die Lakers.
Genève-Servette - Ambri-Piotta 5:0 (2:0, 2:0, 1:0)
0 Zuschauer. - SR Lemelin/Mollard, Schlegel/Burgy.
Tore: 5. Le Coultre (Omark) 1:0. 18. Asselin (Fehr/bei 5 gegen 3) 2:0. 25. Fehr (Unterzahltor!) 3:0. 35. Fehr (Omark, Asselin/Powerplaytor) 4:0. 49. Miranda 5:0.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 6mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Omark; Zwerger.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Völlmin; Karrer, Le Coultre; Mercier, Kast; Smons; Rod, Richard, Vermin; Miranda, Winnik, Omark; Moy, Fehr, Asselin; Berthon, Smirnovs, Vouillamoz; Patry.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Hächler, Fischer; Fora, Zaccheo Dotti; Fohrler, Pezzullo; Ngoy; Kneubuehler, Flynn, Perlini; Zwerger, Cajka, Incir; Grassi, Novotny, Müller; Trisconi, Kostner, Mazzolini; Dal Pian.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Guebey, Maurer und Tömmernes (alle verletzt), Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti, Goi und Nättinen (alle krank).