Am morgigen Freitag beginnt die neue Saison der höchsten Schweizer Liga, die fortan Brack Super League heisst, mit der Partie des FC Zürich gegen den FC Sion. Erstmals seit der Saison 2020/21 hat die Schweiz dabei nur noch vier Europacup-Plätze zur Verfügung, für die Top 3 der Super League und den Cupsieger.
Philippe Guggisberg, Mediensprecher der Swiss Football League, zeigt sich gegenüber watson enttäuscht von der Entwicklung, dass die Schweiz in der Fünfjahreswertung der UEFA nach der letzten Saison auf Platz 17 abgerutscht ist, weiss aber auch: «Für uns als Liga sind die Möglichkeiten beschränkt, das zu beeinflussen.» Zwar versuche die SFL so gut wie möglich dafür zu sorgen, dass die Schweizer Klubs in Europa konkurrenzfähig sind. «Ein enger Titelkampf mit sportlichem Kampf in der Liga hilft da meiner Meinung nach, aber schlussendlich ist es der Job der Klubs, Leistung zu bringen.»
Dass der Titelkampf in der letzten Saison lange eher einem Schneckenrennen glich, sieht Guggisberg dabei nicht unbedingt als Nachteil. «Ein enges Titelrennen ist nicht automatisch ein Qualitätsverlust», so der SFL-Sprecher. Es habe ihn in der letzten Saison gestört, dass oft von einem Niedergang des Niveaus in der Liga gesprochen und geschrieben wurde. «Da wurden nicht immer objektive Kriterien angewendet. Ich finde, das Niveau war gut, wir hatten sehr spannende Duelle und einmal gar ein Quartett an der Spitze.» Wenn viele Klubs um die Meisterschaft spielen, sorge das auch für volle Stadien. Die Super League verzeichnete in der letzten Spielzeit einen Fanrekord. «Für uns als Meisterschaft ist es mit Abstand das Beste, was passieren kann», findet Guggisberg.
Dies liegt auch daran, dass die Ticketverkäufe für die Klubs von enormer Bedeutung sind. Schliesslich gibt es für die Schweizer Liga kaum einen internationalen Markt, womit unter anderem die TV-Einnahmen deutlich kleiner sind. Umso wichtiger ist in der Hinsicht auch ein Star wie Xherdan Shaqiri, der die Liga überstrahlt. «Wir merken einen enormen Boom bezüglich unserer Ausstrahlung auf allen Kanälen. Das kann von einem Spieler ausgehen», so Guggisberg. Gleichzeitig würde ein Spieler wie Shaqiri aber auch die anderen Klubs mitziehen und habe so auch einen Effekt auf die Konkurrenz. Guggisberg sagt: «Davon hoffen wir zusammen mit Klub und Spieler zu profitieren.»
Wichtig dürfte deshalb auch sein, dass die Liga in Brack einen neuen Namenssponsor hat, der die Credit Suisse ablöst. Marketingchef Roman Reichelt ist sich bewusst, dass Fans einen Sponsor niemals «lieben» würden. Als grosser Fussballfan, der seit über 30 Jahren eine Saisonkarte bei seinem liebsten Bundesligaklub besitze, wisse der Deutsche, wovon er spreche. Bei der Partnerschaft mit der Super League gehe es deshalb darum, «unsere Liebe für den Schweizer Fussball zu untermauern». So wird auch der Breitensport weiterhin unterstützt.
Zwar sei das Paket der Super League finanziell auch schon mal höher bewertet gewesen, doch wurde mit Brack ein Partner gefunden, der «den Fussball wirklich gern hat und schon im Juniorenbereich unterstützt», freut sich Guggisberg.