Torhüter, 7 Spiele, 1,39 Gegentorschnitt, 94,08 % Fangquote
Der beste Genoni der Geschichte, eher noch besser als 2018 bei den Siegen über Finnland (Viertelfinal), Kanada (Halbfinal) und im Final bis zur Penalty-Entscheidung (Schweden). Vielleicht eine Spur weniger spektakulär, aber erfahrener und smarter – er ist oft schon dort, wo der Puck hinkommt, und benötigt keine spektakuläre Reflexparade für die grossen Spiele. Zudem wohl der beste Schweizer Goalie mit der Scheibe auf dem eigenen Stock. Diese Sicherheit macht auch seine Vorderleute besser. Hext die Schweiz gegen Kanada in einem dramatischen Spiel in den WM-Final und hält die Schweiz im Final lange im Spiel.
Torhüter, 3 Spiele, 0,86 Gegentorschnitt, 94,59 % Fangquote
Kommt gegen Österreich zu seinem ersten WM-Einsatz, als er Reto Berra nach 40 Minuten ablöst, und kassiert rasch ein ebenfalls haltbares Tor, rettet aber mit einer der besten Reflexparaden dieser WM den Sieg. Bei seinem ersten WM-Start gegen Grossbritannien feiert er gleich einen Shutout. Noch nicht so ruhig und abgeklärt wie Genoni und wenn er es werden sollte, wird er der nächste und vielleicht sogar noch bessere Genoni sein.
Torhüter, 1 Spiel, 6,0 Gegentorschnitt, 66,67 % Fangquote
Der WM-Silberheld von 2013 (3:0 im Halbfinal gegen die USA) und von 2018 (nur in der Vorrunde eingesetzt) spielte nach dem missglückten Einsatz gegen Österreich (nach 40 Minuten ausgewechselt) keine Rolle mehr. Die WM 2024 als letzter Tanz auf der WM-Bühne.
Verteidiger, 10 Spiele, 3 Tore, 9 Assists, 24:33 Eiszeit/Spiel
Der kompletteste und deshalb beste Spieler. Offensiv magisch, defensiv smart und verlässlich und mit einer Leichtigkeit im Spiel (seine Bewunderer sagen, er schreite übers Eis wie Jesus über Wasser). Er dominiert, wenn er mit der Scheibe nach vorne läuft, das Spiel spektakulär. Und er hält, wenn er verteidigt, unspektakulär aber effizient die Abwehr zusammen und ist sich nicht zu schade, sich auch mal in eine Schussbahn zu werfen. Es ist nicht übertrieben, ihn als «Spielertrainer» zu bezeichnen. Wir haben in Prag den besten Josi der Geschichte gesehen.
Verteidiger, 10 Spiele, 1 Tor, 0 Assists, 16:45 Eiszeit/Spiel
Blüht an der Seite von Roman Josi so richtig auf. Wenn sein Verteidigungspartner vorne wirbelt, sichert er hinten ab. Wenn es möglich ist, stürmt er als vierter Angreifer mit nach vorne. Nicht so ruhig und fehlerlos wie Josi. Aber alles in allem die Westentaschen-Version von Josi – und das will ja auch etwas heissen.
Verteidiger, 10 Spiele, 2 Tore, 5 Assists, 14:47 Eiszeit/Spiel
Offensiv der zweitbeste Schweizer Verteidiger. Gegen «kleine» Teams, wenn er mehr Zeit hat, ist er mit Schlenzern und Krachern von der blauen Linie gefährlich und im Powerplay ist er mit smarten Pässen ein guter Konstrukteur. Nicht ganz fehlerlos mit der Scheibe, aber dafür im Spiel ohne.
Verteidiger, 9 Spiele, 0 Tore, 4 Assists, 20:10 Eiszeit/Spiel
Sammelt beinahe unbemerkt 4 Assists. Das ist typisch für das Spiel des NHL-Riesen. Er ist am besten, wenn man ihn kaum sieht. Bei 5-gegen-5 ist er sehr solide, trifft unter Druck die richtigen Entscheidungen und spielt kluge Pässe, um aus der Zone zu kommen. Neben Josi der robusteste Schweizer Verteidiger und er schultert am zweitmeisten Eiszeit aller Verteidiger. Gerade im Boxplay dann am besten, als es wirklich zählte.
Verteidiger, 10 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 14:47 Eiszeit/Spiel
Der ZSC-Titan ist kein Spektakelmacher und der perfekte defensive Defensivverteidiger, der unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung fliegt. Die Postur, um auch gegen die «bösen Hunde» auf diesem Niveau zu rumpeln, aber am meisten Wirkung erzielt er mit «Checks mit dem Kopf»: mit seiner Spielintelligenz. Sein Positionsspiel ist phänomenal. Er «beisst» gegnerische Pässe ab und stellt sich schlau zwischen den Puck und die Forechecker. Mit einem klugen ersten Pass bringt er Ruhe ins Spiel und in den Spielaufbau – aber die Assists machen dann vorne die Stürmer.
Verteidiger, 10 Spiele, 1 Tor, 2 Assists, 18:15 Eiszeit/Spiel
Im Schatten von Roman Josi nicht ganz so dominant wie bei früheren WM-Turnieren. Die DNA seines Spiels ähnelt durchaus jener von Josi, aber er ist eigentlich ein «Josi light»: nicht ganz so dominant, nicht ganz so smart und halt noch nicht mit so viel Erfahrung. Vielleicht hat ihn die Präsenz des alles überragenden Nashville-Captains ein wenig gehemmt.
Verteidiger, 7 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 6:24 Eiszeit/Spiel
Kommt nicht in jedem Spiel zum Einsatz, einmal auf dem Matchblatt, aber ohne Eiszeit. Wenn er eingesetzt wird, macht er das, was er kann, und schätzt seine Möglichkeiten richtig ein. Das macht ihn zu einem verlässlichen Rollenspieler, zumal er robust genug ist, um es auch auf diesem Niveau mit den «Bösen» aufzunehmen.
Verteidiger, 8 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 9:20 Eiszeit/Spiel
Es ist kein Zufall, dass in Davos Sven Jung und nicht Michael Fora als bester Schweizer Verteidiger im Team bezeichnet wird. Sein Ruf als WM-Silberheld von 2018 macht ihn besser, als er tatsächlich ist: Er kann die Mannschaft defensiv nicht stabilisieren und offensiv nicht inspirieren. In Prag ein freundlicher «Hilfsverteidiger», der sich nach schwachem Beginn hütete, Risiken einzugehen, und sich ins Team integrierte. Ob er spielte oder nicht, hatte keinen Einfluss aufs Team.
Stürmer, 8 Spiele, 7 Tore, 6 Assists, 16:58 Eiszeit/Spiel
Kommt nach der Geburt seiner Tochter verspätet ans Turnier und ist sofort ein riesiger Faktor. Inspirierte und orchestrierte die Schweizer zum Sieg gegen Tschechien (1:0 und verwerteter Penalty) und gegen Kanada im Halbfinal (1:0 und verwerteter Penalty). Einer der wenigen Stürmer, die selbst auf diesem Niveau ein Spiel im Alleingang zu entscheiden vermögen. Der beste Schweizer Flügel der Neuzeit und einerseits ein Schillerfalter und andererseits ein bissiger Energiespieler, der die Gegenspieler mit seiner Spielkunst verwirrt und ihnen auch unter die Haut gehen kann. Wird zum MVP des Turniers gekürt.
Stürmer, 10 Spiele, 6 Tore, 5 Assists, 18:48 Eiszeit/Spiel
Er verneigte sich vor Roman Josi und übergab ihm das Amt des Captains, obwohl er ja auch – wie Josi – Captain seines NHL-Teams (New Jersey) ist. Wenn Kevin Fiala der beste «Kunstflügel» eines Schweizer WM-Teams war, dann ist Nico Hischier der wirkungsvollste Mittelstürmer und Zweiwegstürmer, der in der Neuzeit in einem WM-Team war. Er setzt sich in den Zweikämpfen in allen drei Zonen durch, steckt alle Schläge und Provokationen ohne mit den Wimpern zu zucken ein und ist als Vollstrecker eher noch kaltblütiger als Kevin Fiala. Ein Leader ohne Fehl und Tadel. Führt mit dem Tor zum 2:0 gegen Deutschland die Schweiz in den Halbfinal.
Stürmer, 10 Spiele, 4 Tore, 0 Assists, 13:25 Eiszeit/Spiel
Mal in der vierten Linie, mal in der ersten an der Seite von Hischier und Fiala: Er kann jede Rolle übernehmen, die ihm zugewiesen wird. Mit seiner Zweikampfstärke mahnt er an Nico Hischier und hätte er die Schusstechnik Hischiers, dann wäre er in der NHL. Aber muss für jedes Tor und jeden Assistpunkt mehr Energie investieren als Roman Josi, Nico Hischier oder Kevin Fiala – und das macht ihn zu einem Leader ohne offensiven Glanz und Gloria, dessen Bedeutung für das Spiel und die Chemie der Mannschaft nicht hoch genug bewertet werden kann. Typisch für seinen Stil die Art und Weise, wie er in Unterzahl gegen die Deutschen das 1:0 erzielte – es war der Stich ins Herz des Erzrivalen.
Stürmer, 10 Spiele, 3 Tore, 4 Assists, 17:30 Eiszeit/Spiel
Ein «Rumpelflügel» mit Weltklasse-Format. Nicht so leichtfüssig wie Nico Hischier und Kevin Fiala und auch seine Handgelenke sind nicht ganz so gut geölt. Aber er ist schlau und mutig und fürchtet keinen Gegenspieler und geht dorthin, wo es weh tut, und lässt sich aus dem Slot nicht vertreiben: Einer der zweikampfstärksten Stürmer unserer Hockey-Geschichte. Typisch dafür sein Ablenker zum 2:0 gegen Kanada.
Stürmer, 10 Spiele, 0 Tore, 5 Assists, 13:45 Eiszeit/Spiel
40 Jahre und noch kein bisschen müde. Neben Roman Josi der wohl leichtfüssigste Spieler des Turniers: Tempo und Schlauheit rosten eben nie. Er kann Powerplay, Boxplay, erste, zweite, dritte oder vierte Sturmlinie und ist so smart und schlau, dass er auch mit Roman Josi, Nico Hischier und Kevin Fiala harmoniert. Lief immer wieder auch den Kanadiern davon, gegen die er zwei Strafen herausholte.
Stürmer, 10 Spiele, 1 Tor, 3 Assists, 16:13 Eiszeit/Spiel
Braucht einige Spiele, um ins Turnier zu finden. Der beste Schweizer Skorer der Liga brauchte ein wenig Zeit, um sich an eine neue Rolle zu gewöhnen: Auf diesem Niveau ging alles ein bisschen zu schnell und er mutierte vom heimischen Schillerfalter zum internationalen Defensivstürmer. Dass er dazu in der Lage war, spricht für ihn und er schulterte in den entscheidenden Partien fast so viel Eiszeit wie die NHL-Titanen. Dass er nicht noch produktiver war, hängt auch ein wenig damit zusammen, dass er einfach zu wenig Glück hatte.
Stürmer, 5 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 13:31 Eiszeit/Spiel
Verpasst einen grossen Teil der Vorrunde wegen einer leichten Blessur. Als er ins Team nachrückte, sorgte er für Stabilität und mehr offensive Wirkung in der vierten Linie. Nach wie vor einer der meistunterschätzten Leitwölfe unseres Hockeys: Kein Spektakelläufer, aber schlau, zäh, sicher im Spiel mit und ohne Scheibe und mit ungemein viel Mut, Zähigkeit und Energie im Defensivspiel.
Stürmer, 9 Spiele, 1 Tor, 1 Assist, 12:16 Eiszeit/Spiel
Verpasst ein Gruppenspiel wegen Unwohlseins. Wir haben in Prag den besten Scherwey dieser Saison gesehen: Niemand erwartet von ihm, dass er – wie in Bern – das Team trägt und prägt. Er fühlt sich wohl im Windschatten von Titanen wie Kevin Fiala oder Nico Hischier und machte das, was er am besten kann und dem Team am meisten bringt: laufen mit und ohne Scheibe, den Gegenspielern unter die Haut gehen, Emotionen und Energie ins Spiel bringen – mit etwas Glück bringen dann seine generösen Anstrengungen auch diesen oder jenen Skorerpunkt.
Stürmer, 10 Spiele, 2 Tore, 0 Assists, 11:57 Eiszeit/Spiel
Er weiss eigentlich gar nicht, wie gut er ist: In lichten Momenten mahnt er an eine Westentaschen-Ausgabe von Nico Hischier und war ein smarter Zweiwegstürmer: defensiv ohne Fehl, Tadel und Angst, offensiv immer wieder mit einem Lichtblitz und der eigentliche Taktgeber der Zuger Defensivlinie mit Fabrice Herzog und Dario Simion.
Stürmer, 10 Spiele, 1 Tor, 2 Assists, 14:42 Eiszeit/Spiel
Fleissig, aber glücklos. Keine drei Worte beschreiben Andrighetto an dieser WM besser. Der ZSC-Meisterstürmer gibt immer Vollgas, zieht aufs Tor, schiesst oder setzt seine Mitspieler in Szene. Aber die Scheibe will lange nicht seinen Weg gehen. Er steht für den Zusammenhalt des WM-Teams: Obwohl er nicht trifft, obwohl es einfach nicht läuft, ist er nie frustriert und kämpft und rackert unbeirrt weiter. Wer nie nachlässt, nie den Mut verliert, wird belohnt: Gegen Kanada versenkt er den entscheidenden Penalty.
Stürmer, 10 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 13:06 Eiszeit/Spiel
Ein tapferer Mitläufer und gewissenhafter Defensivstürmer ohne Einfluss auf das Spiel der Mannschaft. Das immense Talent blitzt nie auf. Es war, als hätte sich ein offensiver Schmetterling in einer defensiven Rolle verpuppt. Aber es hilft dem Team enorm, wenn einer mit so viel Talent klaglos eine Defensivrolle übernimmt.
Stürmer, 10 Spiele, 0 Tore, 2 Assists, 12:12 Eiszeit/Spiel
In lichten Momenten kann er vor dem gegnerischen Tor fast ein wenig die Zuger Antwort auf Nino Niederreiter sein. Aber wie Fabrice Herzog blitzte sein offensives Talent nicht auf und statt einer offensiven Kür haben wir eine defensive Pflicht gesehen.
Stürmer, 6 Spiele, 1 Tor, 1 Assists, 12:27 Eiszeit/Spiel
Beginnt das Turnier als Center zwischen Nino Niederreiter und Sven Andrighetto. Dass er die Chemie mit so talentierten Flügeln nicht gleich findet, ist kein Grund zur Kritik. Nach dem Vorrundenspiel gegen Kanada auf der Bank. Er steht am Anfang einer vielversprechenden Karriere. Mag sein, dass er noch nicht so cool und kreativ ist, um auf diesem Niveau eine Rolle zu spielen – aber er hat den Mut, das Tempo, die Energie und den taktischen Verstand, um ein guter Forechecker zu sein und eine ähnliche Rolle zu übernehmen wie Tristan Scherwey.
Stürmer, 8 Spiele, 0 Tore, 2 Assists, 12:32 Eiszeit/Spiel.
Die grosse Enttäuschung. Nach seiner besten NHL-Saison findet er einfach seine Rolle im Team nicht und sitzt beim Viertelfinal gegen Deutschland und Halbfinal gegen Kanada auf der Tribüne. Erst im Final als 13. Stürmer wieder im Einsatz. Ein Künstler, der auf sich allein gestellt war und sich zu sehr verkrampfte, als es nicht funktionierte. Es spricht für die Ausgeglichenheit des WM-Teams, wenn ein NHL-Stürmer auf die Tribüne muss, weil Stürmer aus der heimischen Liga besser sind – zum ersten Mal in der Geschichte.
Trainer
Die Maximalnote! Einerseits ist es seinem Charisma zu verdanken, dass die NHL Stars – wenn immer möglich – zur WM anreisen. Und andererseits hat er das Gespür, welche Rolle er seinen Spielern überlassen bzw. zuweisen darf. Mag sein, dass er nicht der gestrenge Bandengeneral und taktische Zuchtmeister sein kann und mag. Aber der Nonkonformist ist ein sensibler «Spieler-Versteher» und bringt eine Eigenschaft für sein Amt mit, die ihm immer wieder viel hilft: Er hat zwar viel Charisma, aber er versteht es auch, sein Ego zu Gunsten der Spieler zurückzunehmen, und mit einem Sinn für Selbstironie verkraftet er Kritik – und die war während der Saison ja nicht zu knapp. Alles in allem bringt er sehr viele Eigenschaften mit, die ihm noch einen Job in der NHL einbringen könnten. Er ist der moderne, vernetzt denkende Bandengeneral mit einem Horizont weit über die Bande hinaus.
Wie beurteilst du die Schweizer Spieler und Trainer Patrick Fischer nach der WM in Prag und Ostrava? Lass es uns mit dem Slider-Tool wissen.
Wenn man das Spiel analysiert hätte, kommt man zum Ergebnis, daß die Schweiz sicherlich Chancen gehabt hätte um ein Tor zu schießen, jedoch der Druck der Tschechen war konstant hoch und hinzu, eine Armada an Rückenstärkung vom eigenen Publikum das stärkt ungemein und setzt noch freie Kräfte hinzu. Trotzdem hat die Schweiz ein beinahe perfektes Spiel abgeliefert das schlussendlich es nur einen Sieger geben kann ( Finale ) Und ein Fizeweltmeister ist auch ein Argument und Zeugnis ! Bin stolz auf diese Mannschaft 🍀♥️