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Die HCD-Defensivorganisation war nahezu perfekt. Torhüter Leonardo Genoni spielt sein bestes Hockey und wehrte 97 Prozent von den Schüssen ab. So ist der HCD fast nicht zu besiegen. Selbst in der hektischen Schlussphase hielten die Davoser dem Druck von physisch starken Kanadiern stand.
Zum letzten Bully schickte Arno Del Curto den zum Verteidiger umfunktionierten Center Reto von Arx aufs Eis. Der alternde HCD-Leitwolf gewann das Anspiel und stand auch im Einsatz, als es darum ging, das 2:1 in der Schlussphase ins Ziel zu retten. Die Trainer schicken in den entscheidenden Phasen ihre Vertrauensspieler aufs Eis. Reto von Arx (38) ist also ganz offensichtlich immer noch ein Schlüsselspieler in diesem Team.
In diesen Tagen laufen die Verhandlungen über die Zukunft von Reto von Arx. Präsident Gaudenz Domenig ist aus den USA zurück und führt die Gespräche. «Reto hat uns signalisiert, dass er seine Karriere noch nicht beenden und weiterspielen möchte», sagt der HCD-Präsident.
Die wahrscheinlichste Lösung ist deshalb wohl eine Vertragsverlängerung um zwei Jahre – aber zu einem erheblich reduzierten Salär. Die Frage ist ganz offensichtlich nicht mehr, ob Reto von Arx, seit 1995 beim HCD, auch nächste Saison noch für den HCD spielt. Sondern nur noch zu welchen finanziellen Bedingungen.
Kann der HCD den Spengler Cup gewinnen? Nach diesem gelungenen Startspiel neigt der neutrale Beobachter dazu diese Frage zu bejahen. Aber diese Partie war möglicherweise nicht typisch für den weiteren Verlauf vom Turnier. Die KHL-Teams von Jokerit und Ufa dürften tempofester sein als die Kanadier – und deshalb eher schwierigere Gegner.
Team Canada ist physisch stark. Aber die Mannschaft ist weniger talentiert als in den letzten Jahren. Ob es bei diesem kräftezehrenden Turnier gelingt dieses Manko an Talent durch Härte auszugleichen, ist fraglich.
Die Kanadier haben ihr Team mit sieben Spielern aus der AHL ergänzt. Das ist kein Zufall. HCD-Präsident Gaudenz Domenig sagt, eine kanadische Mannschaft aus AHL-Spielern sei das langfristige Ziel. Denn dann würde Team Canada unabhängig von Spielern aus unseren Nationalliga-Clubs. Es wäre ein erster Schritt zur gänzlichen Emanzipation von der Liga und die NLA-Meisterschaft müsste dann wegen dem Spengler Cup nicht mehr unterbrochen werden.
Dies würde auch bedeuten, dass der HCD die nicht beim Spengler Cup engagierten NLA-Teams nicht mehr für die Meisterschaftspause finanziell entschädigen müsste. Der HCD könnte so jedes Jahr 800'000 Franken einsparen.