Auf das 2:4 vom Dienstag in Zug folgte aus Berner Sicht ein 6:2 in der heimischen Arena. Bern gewann diese Partie nicht glückhaft oder unverdient. Bern spielte solid und war gut. Und der EV Zug war nicht gut. Von den Innerschweizern kam in diesem zweiten Spiel viel zu wenig. Captain Raphael Diaz fehlte enorm.
Bern dominierte von Anfang an. Zwar glich Zug durch Dario Simion nach zehn Minuten zum 1:1 aus, allerdings entsprang dieser Treffer im Prinzip aus der ersten gefährlichen Abschlusschance der Gäste. Bern liess sich von diesem Ausgleichstreffer nicht beirren, sondern ging schon vor der ersten Pause dank Goals von Jesper Olofsson und Ramon Untersander innerhalb von 152 Sekunden 3:1 in Führung.
Zug erwies sich zu keiner Reaktion mehr in der Lage. André Heim gelang in Überzahl das 4:1 schon in der 27. Minute. Danach fielen die Zuger Schlüsselspieler fast nur noch negativ auf. Jan Kovar und Justin Abdelkader leisteten sich Undiszipliniertheiten. Für Abdelkader ging die Partie vor der zweiten Pause zu Ende (Restausschluss). Und Jan Kovar droht im Nachgang noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines noch ungeahndeten Fouls (Slew Footing) im ersten Abschnitt.
Schon den Playoff-Final 2019 verlor Zug gegen Bern nach einem Sieg in Spiel 1. Die Berner steigerten sich zuletzt insbesondere in der Offensive. In vier der letzten acht Partien gelangen Bern in einem Abschnitt drei Tore.
Bern - Zug 6:2 (3:1, 1:0, 2:1)
0 Zuschauer. - SR Wiegand/Tscherrig, Kehrli/Duarte.
Tore: 8. Conacher (Zryd, Jeffrey) 1:0. 11. Simion (Klingberg, Kovar) 1:1. 16. Olofsson 2:1. 19. Untersander (Olofsson, Heim) 3:1. 27. Heim (Scherwey, Conacher/Powerplaytor) 4:1. 44. Untersander (Zryd, Pestoni/Powerplaytor) 5:1. 52. Hofmann (Alatalo, Kovar/bei 5 gegen 3) 5:2. 58. Andersson 6:2 (ins leere Tor).
Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Bern, 6mal 2 plus 5 Minuten (Abdelkader) plus 10 Minuten (Zgraggen) plus Spieldauer (Abdelkader) gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Colin Gerber; Klingberg.
Bern: Karhunen; Untersander, Henauer; Andersson, Zryd; Thiry, Beat Gerber; Colin Gerber; Conacher, Jeffrey, Moser; Pestoni, Praplan, Scherwey; Bader, Heim, Olofsson; Berger, Neuenschwander, Sopa; Sterchi.
Zug: Genoni; Zgraggen; Schlumpf, Geisser; Gross, Stadler; Cadonau, Alatalo; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Zehnder; Martschini, Shore, Abdelkader; Langenegger, Leuenberger, Bachofner; Allenspach.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Ruefenacht und Sciaroni (alle verletzt), Zug ohne Albrecht, Diaz, Thürkauf (alle verletzt) und Thorell (überzähliger Ausländer). Zug von 55:35 bis 57:20 ohne Torhüter.
Das letzte Heimspiel der Qualifikation hatten die ZSC Lions gegen Lausanne trotz drückender Überlegenheit 0:2 verloren. Das Glück, das damals fehlte, war den Zürchern diesmal hold. Und Denis Malgin, der in Spiel 1 die Overtime mit seinem Treffer entschieden hatte, agierte diesmal ohne Glück.
Malgin sass nach acht Minuten auf der Strafbank, als Sven Andrighetto die erste Powerplay-Chance zum 1:0 für den Zürcher SC nützte. Und vor dem zweiten Lausanner Gegentor nahm Christian Marti mit einem korrekten, wuchtigen Bodycheck Malgin den Puck ab, stürmte über das Eisfeld und hämmerte zum Abschluss des Konters den Puck ins Netz. Malgin kehrte daraufhin (verletzt) nicht mehr ins Spiel zurück.
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— CR (@spz19) April 15, 2021
Lausanne begann zu hadern. Zehn Minuten vorher hatte Lausanne durch Malgin vermeintlich ausgeglichen, jedoch annullierten die Schiedsrichter den Treffer wegen Torhüterbehinderung, wobei Lausannes Christoph Bertschy aber in Zürichs Torhüter Ludovic Waeber hinein geschubst worden war. Ludovic Waeber kam mit 26 Paraden zu seinem ersten Shutout in den Playoffs.
ZSC Lions - Lausanne 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)
1 Zuschauer. - SR Piechaczek/Fluri, Obwegeser/Fuchs.
Tore: 9. Andrighetto (Powerplaytor) 1:0. 35. Christian Marti (Hollenstein) 2:0. 40. (39:41) Berni 3:0. 50. Sigrist (Lasch) 4:0. 58. Andrighetto (Powerplaytor) 5:0.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 10mal 2 plus 5 Minuten (Krueger) plus Spieldauer (Krueger) gegen Lausanne. -
PostFinance-Topskorer: Prassl; Malgin.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Christian Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Noah Meier; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick; Riedi.
Lausanne: Stephan (50. Boltshauser); Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Aurélien Marti; Krueger, Antonietti; Bertschy, Malgin, Hudon; Gibbons, Emmerton, Kenins; Krakauskas, Jooris, Almond; Jäger, Froidevaux, Douay.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Morant und Pettersson (alle verletzt).
Die Basis zum Sieg legten die Lakers in den ersten 29 Minuten, in denen sie 3:0 in Führung gingen. Es war allerdings nicht so, dass die Gastgeber Lugano dominierten, wie es das klare Resultate vermuten liesse. Vielmehr agierten die Rapperswiler aus einer soliden Defensive und profitierten von Aussetzern der Bianconeri, die einen schwachen Abend einzogen.
Dem 1:0 von Kevin Clark nach 75 Sekunden ging ein Fehlpass von Mark Arcobello voraus, beim 2:0 (12.) überforderte Marco Lehmann die Gäste-Verteidiger Thomas Wellinger und Matteo Nodari mit seinem Speed, und vor dem 0:3 verteidigten die Südtessiner zu puckorientiert, sodass der Rapperswiler Verteidiger Dominik Egli vergessen ging. Der zum HC Davos wechselnde Egli hatte schon im Playoff-Achtelfinal gegen Biel (2:0 Siege) zweimal getroffen. Clark zeichnete in der 53. Minute auch für das 4:0 verantwortlich, es war für den Kanadier der 18. Doppelpack in der höchsten Schweizer Liga.
Die Partie unterstrich, wie wenig aussagekräftig das Schussverhältnis sein kann. Dieses lautete nach 40 Minuten 28:10 zu Gunsten des HCL, oft gefährlich waren die Gäste allerdings nicht. Die Lakers gewannen, obwohl mit Topskorer Roman Cervenka der wichtigste Feldspieler fehlte. Dafür stand wieder Headcoach Jeff Tomlinson an der Bande, der die erste Partie aus gesundheitlichen Gründen verpasst hatte.
Rapperswil-Jona Lakers - Lugano 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)
1 Zuschauer. - SR Salonen/Urban, Progin/Steenstra.
Tore: 2. Clark (Wick, Schweri) 1:0. 12. Lehmann 2:0. 29. Egli (Rowe) 3:0. 53. Clark (Egli, Wick) 4:0. 55. Arcobello (Bertaggia) 4:1.
Strafen: 5mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Clark, Rehak) gegen Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 plus 10 Minuten (Bertaggia) gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Profico; Bürgler.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Jelovac; Egli, Profico; Sataric, Maier; Randegger, Dufner; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Clark, Wick, Schweri; Moses, Wetter, Loosli; Rehak, Ness, Forrer.
Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Zangger, Riva; Bürgler, Arcobello, Bödker; Walker, Lajunen, Suri; Fazzini, Herburger, Lammer; Morini, Sannitz, Bertaggia.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Cervenka, Dünner, Lhotak und Payr (alle verletzt), Lugano ohne Traber (verletzt), Brennan und Josephs (beide überzählige Ausländer).
Den Reigen der Heimsiege in den Playoffs komplettiert der Genève-Servette Hockey Club. In den letzten neun Minuten machen die Genfer gegen Freiburg aus einem 1:1 einen 3:1-Sieg.
Bis zur 52. Minute konnte Gottéron beim Stand von 1:1 auf den zweiten Sieg hoffen. Die Freiburger kassierten während des fulminanten Beginns der Genfer nur ein Gegentor und glich im zweiten Abschnitt durch Killian Mottet aus.
Im Schlussabschnitt erspielte sich Freiburg sogar Vorteile. Beide Teams agierten vorsichtig. Aber Gottéron wurde immer stärker. In der 47. Minute verpasst traf Julien Sprunger den Pfosten. Fünf Minuten später schiesst Henrik Tömmernes entgegen des Spielverlaufs in Führung. In den letzten Sekunden gelingt Servette mit einem Schuss ins leere Tor auch noch das 3:1.
Genève-Servette - Fribourg-Gottéron 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
0 Zuschauer. - SR Lemelin/Mollard, Altmann/Wolf.
Tore: 4. Smirnovs (Powerplaytor) 1:0. 37. Mottet 1:1. 52. Tömmernes 2:1. 60. (59:44) Vermin (Winnik) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 5mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Arnaud Montandon; Herren.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Guebey, Völlmin; Smons; Vouillamoz, Winnik, Omark; Rod, Fehr, Vermin; Moy, Kast, Miranda; Arnaud Montandon, Berthon, Patry; Smirnovs.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Kamerzin, Jecker; Abplanalp; Bougro, Schmid, Jörg; Stalberg, Desharnais, Mottet; Herren, Marchon, DiDomenico; Sprunger, Walser, Bykow; Jobin.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Maurer, Mercier, Richard (alle verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Brodin und Rossi (beide verletzt). Fribourg-Gottéron von 58:24 bis 58:27 und 58:41 bis 59:44 ohne Torhüter. (abu/sda)
Um nur ein paar, der hier in den letzten Tagen abgegebenen Zuger Kommentare zu nennen. Jetzt steht es 1:1, der SCB hat total mehr Tore erzielt, heute die besseren Ausländer, den besseren Torhüter und das bessere Powerplay gehabt. Da waren ein paar Herren wohl etwas gar blauäugig…
Mit jeder Runde weniger gewinnt ein Sieg an Wichtigkeit.
Trotz grosser Punktdifferenzen in der Quali sind die Serien bis jetzt ziemlich ausgeglichen. Freue mich schon auf Samstag.