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Millionen für Merzlikins und Kaprizov – was zum Start der NHL-Camps lief

DETROIT, MI - MARCH 27: Columbus Blue Jackets goalie Elvis Merzlikins, of Latvia, (90) looks on during a regular season NHL, Eishockey Herren, USA hockey game between the Columbus Blue Jackets and the ...
Elvis Merzlikins bleibt ein Blue Jacket.Bild: IMAGO / Icon SMI

Millionen für Merzlikins und Kaprizov – was zum Start der NHL-Camps lief

22.09.2021, 09:2922.09.2021, 15:47
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Heute Mittwoch ist der eigentliche Auftakt in die NHL-Saison. Ernstkämpfe gibt es zwar erst ab dem 12. Oktober wieder, doch heute eröffnen die ersten Trainingscamps in der besten Eishockey-Liga der Welt und gestern wurden viele Teilnehmer bekanntgegeben. Bald werden auch Testspiele folgen. Dementsprechend gab es gestern Abend und in der Nacht auf heute eine Nachrichten-Flut. Wir fassen zusammen.

Merzlikins verlängert in Columbus

Goalie Elvis Merzlikins unterschreibt bei den Columbus Blue Jackets in der NHL einen neuen Fünfjahres-Vertrag. Der 27-jährige Lette mit Schweizer Lizenz hätte nächsten Sommer als Unrestricted Free Agent (UFA) den Markt testen können, verzichtet aber darauf und bindet sich langfristig an die Blue Jackets. Diese Saison läuft noch Merzlikins' alter Vertrag, ab 2022/23 verdient er dann 5,4 Millionen Dollar jährlich.

Kaprizov kassiert Kohle

Seit heute Nacht ist auch die grösste Vertrags-Saga dieser Offseason beendet. Der russische Stürmer Kirill Kaprizov und die Minnesota Wild konnten sich nach äusserst zähen Verhandlungen auf einen neuen Kontrakt einigen. In diesem Fall ist es der Spieler, der erhält, was er will: Einen Vertrag über fünf Jahre zu 9 Millionen US-Dollar pro Saison. Damit ist Kaprizov am Ende des neuen Deals UFA und könnte ebenfalls den Markt testen.

Bemerkenswert ist aber auch die Lohnsumme von 9 Millionen Dollar jährlich. Natürlich ist Kaprizov ein elektrisierender Spieler und hat in Minnesota letztes Jahr begeistert. Doch der 24-Jährige hat auch erst 55 NHL-Spiele auf dem Buckel. Der Druck der Bestätigung wird in dieser Saison also riesig sein.

Schweizer in den Trainingscamps

Noch nicht ganz alle, aber die meisten NHL-Teams haben gestern Abend die Kaderliste für ihr Trainingscamp bekanntgegeben. Mit dabei sind auch einige Schweizer. Dabei meine ich nicht Stammspieler wie Roman Josi, Nico Hischier, Kevin Fiala oder Pius Suter, sondern eben auch Spieler, die noch um einen Kaderplatz kämpfen oder sich erstmals empfehlen möchten.

Bei den Columbus Blue Jackets sind neben Verteidiger Dean Kukan auch Tim Berni und Stürmer Grégory Hofmann aufgeboten. Berni und Hofmann kämpfen um einen Platz im NHL-Kader, Kukan versucht diesen zu verteidigen.

Bei den Washington Capitals ist Verteidiger Tobias Geisser, der letztes Jahr mit dem EV Zug Meister wurde und seine erste A-WM spielte, ebenfalls unter den 54 Spielern, die den Sprung ins Trainingscamp geschafft haben. Der 22-Jährige wird aber höchstwahrscheinlich den Umweg über die AHL gehen müssen.

Bei den Arizona Coyotes waren ebenfalls zwei Schweizer im Einsatz. Während Janis Moser sich weiterhin gewisse Chancen auf NHL-Einsätze ausrechnen darf, ist für HCD-Stürmer Valentin Nussbaumer das Nordamerika-Abenteuer vorerst vorbei. Der 20-Jährige kehrt in die Schweiz zurück und könnte am Freitag bereits für Davos auflaufen.

Etwas überraschend ist Brian Zanetti immer noch in Nordamerika. Der 18-jährige Tessiner Verteidiger, der im Sommer ebenfalls überraschend von den Philadelphia Flyers gedraftet wurde, darf nun dort auch das Trainingscamp mitmachen. Der Junior des HC Lugano wird danach für die Peterborough Petes in der kanadischen Juniorenliga OHL auflaufen.

Keine Impfung, grosses Problem

Die Columbus Blue Jackets kennen mit Ungeimpften keine Gnade. Vor einer Woche entliessen sie Assistenztrainer Sylvain Lefebvre, weil dieser sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollte. Nun hat auch Stürmer Zac Rinaldo vorerst keine Zukunft mehr beim Team von Dean Kukan.

Der 31-Jährige, der erst gerade an einer Versammlung der rechtskonservativen «People's Party of Canada» eine Rede gegen Impfzertifikate hielt, darf nicht am Trainingscamp der Blue Jackets teilnehmen, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. John Davidson, President of Hockey Operations bei Columbus, sagt dazu: «Als Leader der Organisation tragen wir die Verantwortung. Wir wollen, dass unsere Leute geimpft sind.»

Legendärer Kommentator tritt zurück

Der Name Jim Hughson sagt dir womöglich nichts. Aber wenn du NHL-Fan bist oder früher einst die Videospielserie «NHL on EA Sports» gespielt hast, dann kommt dir vielleicht seine Stimme bekannt vor. Nun hat der 64-jährige Kanadier nach einer 42 Jahre langen Karriere seinen Rücktritt erklärt. Hughson kommentierte für den kanadischen Sender «Sportsnet» zwölf Stanley-Cup-Finals, zudem kommentierte er die Finals der olympischen Eishockeyturniere 2006 und 2014.

Die besten Moment mit Jim Hughson.Video: YouTube/Starkcon Plays

Neue Probleme für Kane

Es wird immer ungemütlicher für Evander Kane. Im letzten Januar wurde bekannt, dass der Stürmer der San Jose Sharks über 26 Millionen Dollar Schulden hat. Im Sommer machte dann Ehefrau Anna Kane, mit der sich der Stürmer im Scheidungsprozess befindet, die Vorwürfe öffentlich, dass dieser auf seine eigenen NHL-Spiele gewettet hätte.

Diese Vorwürfe wies Evander zurück. Doch nun hat Anna Kane im Rahmen des Scheidungsprozesses weitere Vorwürfe gemacht: Demnach soll der 30-Jährige seine Frau geschlagen und auch sexuell misshandelt haben. Wie die NHL auf die jüngsten Vorwürfe reagiert, ist noch offen.

Jack Eichels Zukunft

Eigentlich wurde erwartet, dass Jack Eichel diesen Sommer noch getradet wird. Der Captain der Buffalo Sabres und die sportliche Führung der Organisation sind offenbar unheilbar zerstritten.

Der 24-Jährige erlitt letzte Saison einen Bandscheibenvorfall und hätte diesen gerne mit einer Operation behoben. Doch die Sabres liessen das nicht zu. «Es funktioniert leider nicht so, dass ich mit meinem Körper machen kann, was ich für die beste Option halte», erzählte Eichel nach dem Saisonende. «Ich stehe unter Vertrag und die Organisation hält die Karten in der Hand über die Dinge, die ich tun und lassen kann.»

Die gesundheitlichen Probleme beim Starstürmer bestehen weiterhin, denn Buffalo verweigert ihm immer noch, die geplante Operation machen zu lassen. Dennoch soll Eichel nun im Trainingscamp der Sabres auftauchen. Gemäss NHL-Insider Eliotte Friedman soll der US-Amerikaner dort die medizinischen Tests absolvieren, dürfte diese aber kaum bestehen und deshalb nicht für Spiele freigegeben werden. Zudem gehen Gerüchte um, dass Eichel das Captain-Amt bei den Sabres entzogen werden soll.

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12 Kommentare
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ELMatador
22.09.2021 10:15registriert Februar 2020
Ich frage mich, wie es einem Team erlaubt sein darf zu entscheiden, ob ein Spieler eine medizinische Behandlung braucht oder nicht. Dies sollte lediglich einem Arzt zustehen.

Klar, die Teamführung kann je Nachvertrag entscheiden, ob sie die kosten übernehmen, aber ansonsten sollte die Gesundheit jedes einzelnen immer vorgehen.
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