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NHL: Chaos bei den New York Rangers – das steckt dahinter

New York Rangers head coach Peter Laviolette watches his players during the third period of an NHL hockey game against the Nashville Predators, Tuesday, Dec. 17, 2024, in Nashville, Tenn. The Predator ...
Ein häufiges Bild: Enttäuschung bei den New York Rangers.Bild: keystone

Die New York Rangers sind implodiert – und das Chaos ist noch nicht vorbei

Bei den New York Rangers läuft derzeit alles schief. Die Resultate stimmen nicht und es herrscht viel Unruhe. Die Probleme sind hausgemacht.
19.12.2024, 12:1319.12.2024, 14:52
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Letzte Saison gewannen die New York Rangers die Presidents' Trophy für das beste Team der NHL-Regular-Season. Sie waren zwei Siege vom Einzug in den Stanley-Cup-Final entfernt. Nun hat das Traditionsteam aus Manhattan elf der letzten 14 Spiele verloren und ist aus den Playoffplätzen gerutscht. Captain Jacob Trouba ist weg und vergangene Nacht wurde auch der Nummer-2-Draft von 2019 Kaapo Kakko per Trade zu Seattle geschickt.

Das Team ist regelrecht implodiert. Was ist bloss passiert?

Eigentlich hat die Saison der Rangers sehr gut begonnen. Nach zwölf Siegen aus den ersten 17 Spielen waren sie an der Spitze der Metropolitan Division zu finden. Doch als es zum ersten Mal mehrere Niederlagen in Serie gab, brach sofort Nervosität aus. Teambesitzer James Dolan ist nicht für seine Geduld bekannt. Er machte offenbar Druck auf General Manager Chris Drury, Veränderungen durchzuführen.

NHL: Die aktuelle Tabelle der Metropolitan Division, am 19. Dezember 2024.
Die aktuelle Tabelle der Metropolitan Division.Bild: nhl.com

Drury gab bekannt, dass er offen für Trade-Angebote sei. Dabei ging es nicht um irgendwelche Hinterbänkler, sondern ganz konkret: Captain Jacob Trouba und Klub-Legende Chris Kreider, der derzeit seine 13. Saison für die Rangers spielt. Schon im Sommer hatte Drury mit einem Trouba-Trade geliebäugelt, doch er scheiterte an der No-Trade-Liste im Vertrag des Verteidigers. Doch als Troubas Leistungen auch in diesem Jahr nicht mit seinem Jahreslohn von acht Millionen US-Dollar übereinstimmten, hatte der Rangers-GM genug.

Er machte seinem Captain bei einem Gespräch klar, dass die Rangers ohne ihn planen. Der Spieler könne einem Trade zu Anaheim zustimmen, oder werde sonst halt über die Waiver-Liste zum gleichen Gegner abgeladen. Am 8. Dezember wurde Jacob Trouba für Urho Vaakanainen und einen Viertrunden-Draftpick zu den Ducks abgeschoben. Schon im Sommer umging der GM eine No-Trade-Klausel von Stürmer Barclay Goodrow, in dem er ihn via Waiver-Liste nach San Jose schickte.

Die meisten von Troubas Mitspielern in New York hatten aber gar keine Freude an den Drohungen der Teamführung und daran, wie mit ihrem Captain umgegangen wurde. Die Mannschaft hielt eine Sitzung ohne Trainer und andere Staff-Mitglieder ab, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen.

Was läuft bei den Rangers schief?Video: YouTube/sdpn

Besser wurde es bei den Rangers mit dem Trouba-Trade übrigens nicht. Seit diesem 8. Dezember hat das Team aus Manhattan nur zwei von acht Spielen gewonnen. Nach aussen wirkt es fast ein wenig so, als hätten die Spieler schon aufgegeben – oder als würden sie den oberen eines auswischen wollen.

Die Spieler sind allerdings auch nicht unschuldig am aktuellen Absturz von New York. Von den Stars wird einzig Artemi Panarin (36 Punkte in 29 Spielen) seinem Ruf gerecht. Mika Zibanejad (21 Punkte in 31 Spielen), Vincent Trocheck (18 Punkte in 31 Spielen) oder Chris Kreider (11 Punkte in 28 Spielen) enttäuschen. Adam Fox spielt gut, ist aber im Gegensatz zu anderen Jahren nicht einer der absoluten Spitzenverteidiger der Liga.

Und die jungen Alexis Lafrenière (Nummer-1-Pick von 2020) oder der nun getradete Kaapo Kakko (Nummer-2-Pick von 2019) sind in ihrer Entwicklung noch nicht so weit, wie man aufgrund ihrer Draft-Position erhofft hätte. Für einmal kann nicht einmal Igor Shesterkin seine Vorderleute retten.

Eine Teilschuld tragen aber auch General Manager Chris Drury und Trainer Peter Laviolette. Drury hat das Fingerspitzengefühl im Umgang mit der Mannschaft vermissen lassen und die negativen Auswirkungen von seinen Trade-Plänen unterschätzt. Zudem hat der 48-Jährige es verpasst, die Rangers auch für langfristigen Erfolg aufzustellen.

Eigentlich fiel dem GM ein riesiges Geschenk in den Schoss. Als er seinen jetzigen Job bei den Rangers im Sommer 2021 übernahm, haben sie in den Jahren zuvor Kakko und Lafrenière gedraftet und Panarin verpflichtet. Zudem hatten sie mit Adam Fox bereits einen der vielversprechendsten jungen Verteidiger und mit Igor Shesterkin den besten jungen Goalie der Welt im Kader. Doch mit einem langfristigen Vertrag für Zibanejad, der in den Playoffs oft unsichtbar ist und der Verpflichtung von Vincent Trocheck und Trainer Laviolette hat er die langfristige Zukunft für den Versuch, kurzfristig den Stanley Cup zu holen, geopfert.

New York Rangers center Mika Zibanejad reacts after scoring a goal in the second period of an NHL hockey game against the Montreal Canadiens Saturday, Nov. 30, 2024, in New York. The Rangers won 4-3.  ...
Mika Zibanejad hinkt derzeit seiner Bestform hinterher.Bild: keystone

Um Panarin, Shesterkin und die Youngster hätte man mit etwas mehr Geduld eine sehr erfolgreiche Mannschaft aufbauen können. Doch dafür braucht es auch den richtigen Trainer. Laviolette – in seiner zweiten Saison in New York – ist nicht dafür bekannt, ein Förderer von jungen Spielern zu sein.

Während der jüngsten Niederlagenserie wollte der 60-Jährige ein Zeichen setzen. Er schickte aber nicht einen seiner unterperformenden Stars auf die Tribüne, sondern Kaapo Kakko, der zwar nicht überragend, aber immerhin ordentlich spielt. Der Finne hatte daran natürlich keine Freude. «Ich war nicht zu oft auf dem Eis, wenn die Gegner Tore schiessen. Ich spiele nicht am schlechtesten», kommentierte er die Entscheidung. Und zwei Tage später war er weg.

Die Rangers tradeten den einstigen Nummer-2-Pick für Verteidiger Will Borgen und zwei Draft-Picks (3. und 6. Runde) zu Seattle. Es würde niemanden überraschen, wenn dieser Trade in ein paar Jahren aus Rangers-Sicht ganz schlecht aussieht.

Die Probleme in New York sind also hausgemacht. Und wenig deutet darauf hin, dass im Madison Square Garden bald Ruhe einkehrt. Drury hat durchblicken lassen, dass er weiteren Trades nicht abgeneigt ist. Und wenn die Rangers weiter so häufig verlieren, dürfte auch die Tatsache nicht trösten, dass es bei der Konkurrenz im eigenen Bundesstaat in Buffalo und bei den New York Islanders ebenfalls düster aussieht.

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16 Kommentare
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Blaugrana
19.12.2024 13:23registriert Januar 2017
Ein loderndes Dumpster Fire. Als zäher Blueshirts Fan tue ich mir das nach wie vor Spiel für Spiel an, obwohl es mittlerweile nicht mehr anzuschauen ist. Ich tröste mich mit der traurigen Tatsache, dass man die letzte Saison von Sam Rosen am Mikro nicht verpassen darf und harre der Dinge, die Drury da noch rumbastelt bis er dann hoffentlich auch mal Geschichte ist.
Absolutes Trauerspiel das Ganze... der Kakko-Trade wird ganz schlecht altern. Der Junge war bei den Rangers kein flashy Spieler, aber grundsolide, erst 23 und hatte häufig auch Abschluss- und Verletzungspech...
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CuJo
19.12.2024 13:46registriert Mai 2018
Drury ist eine Katastrophe. Es ist unfassbar wie schnell er diese Hockeymaschine in einen Scherbenhaufen verwandelt hat (so schnell hat das nicht mal Patrick Emond in Fribourg geschafft).
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