Am Ende droht den LA Kings schon wieder ein Duell mit den Edmonton Oilers in der ersten Playoff-Runde. Gegen die Mannschaft von Connor McDavid und Leon Draisaitl hat Los Angeles die letzten drei Jahre immer in der ersten Runde verloren. Zwei Mal war auch Kevin Fiala dabei. «Sie sind ein sehr schnelles Team und haben natürlich die zwei Superstars McDavid und Draisaitl. Sie auszubremsen, ist schwierig», erklärt der Schweizer NHL-Stürmer.
Rund zehn Runden vor dem Ende der Regular Season stehen die Kings auf Platz 2 in der Pacific Division, zwei Punkte vor den Oilers auf Platz 3. Alles deutet auf ein neuerliches Duell dieser beiden Mannschaften hin. Auch wenn Edmonton derzeit wegen Verletzungen auf McDavid und Draisaitl verzichten muss, werden sie nicht weiter abrutschen. Am ehesten könnte LA noch Vegas vom ersten Platz verdrängen, aber auch das ist schwierig. Fiala will noch nicht so weit in die Zukunft blicken, sagt aber: «Dieses Jahr ist ein neues Jahr. Wir nehmen Match für Match.»
Klar ist auch, dass Fiala zur richtigen Zeit heiss läuft. Seit Anfang Februar skort der Ostschweizer exakt einen Punkt pro Spiel. Zu Beginn der Saison hat dem Flügel – wie so oft in seiner Karriere – noch etwas die Konstanz gefehlt. «Dafür habe ich auch keine echte Erklärung», sagt Fiala. Aber es sei ihm eigentlich lieber so als umgekehrt: «In der zweiten Saisonhälfte sind Punkte und Tore noch etwas wichtiger, es ist eng in der Tabelle. Die Spiele sind enger und härter.» Aber natürlich sei es ein Ziel, dass er nächste Saison wieder von Beginn weg durchziehen könne.
Vielleicht hat ja der etwas verhaltene Start auch damit zu tun, dass der 28-Jährige privat eine neue Rolle innehat. Fiala bestreitet nämlich seine erste NHL-Saison als Papa, nachdem Tochter Maisie Mae letztes Jahr kurz vor der WM zur Welt gekommen war. «Ich brauchte etwas Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Die Prioritäten haben sich klar verändert.» Der Ostschweizer gibt zu, dass das möglicherweise eine Rolle gespielt habe.
«Jetzt bin ich voll in der Vaterrolle drin und liebe es mit jedem Tag mehr», sagt der Kings-Stürmer. Er freue sich immer, wenn er heimkommen und ihr Lachen sehen könne. Die Tochter helfe ihm auch, abzuschalten. «Zu Beginn meiner Karriere konnte ich nicht abschalten, wenn es auf dem Eis nicht gut lief. Jetzt habe ich gemerkt, dass das Hockey nur ein kleiner Teil des Lebens ist.»
Was beim Blick auf Fialas Statistiken dieses Jahr auffällt: Die Assists fehlen. Hat er in den letzten drei Saisons immer mehr als 40 Tore vorbereitet, liegt er dieses Jahr nach 69 Spielen knapp über 20 Assists. Auf die Gründe angesprochen, sagt der Schweizer mit einem Grinsen: «Da musst du meine Teamkollegen fragen.»
Danach analysiert er ernsthaft: «Ich finde, ich spiele immer noch genau gleich wie sonst auch. Die Assists sind einfach nicht gekommen.» Das könne es geben und sei auch nicht so wichtig, solange sie als Team weiterhin gewinnen.
Tatsächlich sind die Kings derzeit fantastisch unterwegs, haben neun der letzten zehn Spiele gewonnen. Fiala freut sich darüber, warnt aber auch: «Damit kannst du dir noch nichts kaufen.» Jetzt folgen der Schlussspurt und dann die Playoffs. Aber diese Siege seien natürlich gut für das Selbstvertrauen.
Wichtig dürfte für die Kings sein, dass sie zumindest in der ersten Playoff-Runde das Heimrecht auf ihrer Seite haben. Von bislang 33 Heimspielen hat LA 26 gewinnen können. Mit dem Heimvorteil auf der eigenen Seite könnte es vielleicht auch gegen «Angstgegner» Edmonton endlich für den Einzug in die 2. Runde reichen.