
Gruppenfoto vom Schweizer Meister – der EVZ darf erneut jubeln.Bild: keystone
02.05.2022, 00:0102.05.2022, 00:01
Der EV Zug schreibt Hockey-Geschichte und wird zum dritten Mal nach 1998 und 2021 Schweizer Meister. Die Zuger gewinnen die Finalissima gegen die ZSC Lions nach einem 0:1-Rückstand mit 3:1. Mit zwei Powerplay-Toren realisierte der EV Zug die Wende. Die Innerschweizer nützten gleich die ersten beiden Zürcher Ausschlüsse für ihre Überzahltore, welche die Entscheidung brachten.
Jan Kovar stösst den Meisterpokal unters Hallendach. Video: SRF
Der EVZ verteidigte diese Führung schliesslich souverän und so wurde die Bosshard-Arena schon Minuten vor dem Ende zum grossen Hexenkessel. Als die Schlusssirene ertönte, brachen schliesslich alle Dämme und die Spieler konnten ihren Emotionen freien Lauf lassen.
Leo Genoni war einer der Zuger Helden. Weil er jeden seiner sieben Playoff-Finals gewonnen hat. Und weil er im Zürcher Hallenstadion das sechste Spiel mit einem Shutout aus dem Feuer riss, in dem die ZSC Lions dominant aufgetreten waren.
Leonardo Genoni:
«Ja, auch der siebte Titel ist noch speziell. Es ist der Abschluss, den wir uns gewünscht haben, einfach wunderschön! Gezweifelt? Nie! Schon die ersten drei Spiele verliefen äusserst knapp. Uns war klar: Irgendwann kehrt's ... Solche Momente vergisst man nie, davon wird man noch lange erzählen. Letztes Jahr haben wir es schon geschafft, aber da waren nur 50 Leute da. Wir haben uns in dieser Finalserie immer wieder aufgerafft und das zeichnet diese Mannschaft auch sehr aus.»
Genoni: «Diese Momente vergisst man nie.»Video: SRF
7200 Zuschauer feierten in der ehemaligen Herti-Halle, rund 15'000 feierten vor der Arena mit. Sie erlebten auf Grossleinwand ein paar herzzerreissende Momente. Zum Beispiel wie Jan Kovar (Zug) seinen älteren Bruder Jakub Kovar (ZSC Lions) tröstete.
Die Brüder Kovar herzen sich nach dem Final.Video: SRF
Jan Kovar:
«Als mir mein Bruder zum Titel gratulieren musste, war das sehr emotional. Grönborg hatte Recht, er ist der bessere Kovar. Am Ende hatte ich vielleicht etwas mehr Glück und wir konnten den Titel gewinnen. Aber hat allen gezeigt, dass er ein grosser Goalie ist. Am Ende kann nur einer gewinnen und ich bin natürlich froh, dass wir das waren.»
Kovar: «Jakub ist der bessere Kovar.»Video: SRF
Samuel Kreis (EV Zug):
«Das sind unbeschreibliche Gefühle. Wir lagen 0:3 zurück. Nicht viele glaubten noch an uns. Aber wir haben immer an uns geglaubt. Als Mannschaft sind wir noch näher zusammen gerückt. Und Leo (Genoni) hat in Spiel 6 unglaublich gut gespielt.»
Kreis: «Nicht mehr viele haben an uns geglaubt.»Video: SRF
Dario Simion:
«Es ist einfach unglaublich, wir haben extrem viel Charakter gezeigt. Wir haben nicht allzu viel überlegt und Hockey einfach gespielt. Jeder Spieler hat 100 Prozent gegeben und so konnten wir am Ende den Titel verteidigen.»
Simion: «Wir haben viel Charakter gezeigt.»Video: SRF
Grégory Hofmann (EV Zug):
«Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Wir glaubten immer an den Titel, sind immer positiv geblieben. Jeder Spieler im Team zeigte Leadership. Die Fans verdienten diesen Titel, nachdem sie vor einem Jahr nicht haben mitfeiern dürfen.»
Hofmann: «Pumpenvoll – schaut euch diese Atmosphäre an.»Video: SRF
Bei den Verlierern stand einer im Mittelpunkt, der nicht auf dem Eis stand, dessen Einsatz sich viele ZSC-Fans aber gewünscht hatten. Lukas Flüeler hatte wie Genoni nie einen Playoff-Final verloren. Er beendete in Zug seine Karriere. Für ihn sah das Drehbuch kein Happy-End vor.
Lukas Flüeler:
«Es tut weh, es tut mega weh. Ich hätte es der Mannschaft so gegönnt. Es waren zwei gute Mannschaften im Final, es hat sehr wenig gefehlt. Wirklich schade! Ich hätte mega gern mit den Jungs gefeiert. Es tut mir sehr leid für sie, sie haben so hart gearbeitet.»
Flüeler: «Es tut sehr weh.»Video: SRF
Patrick Geering (ZSC Lions):
«3:0 hin oder her. Wir schafften es in den letzten Spielen nicht mehr, das nötige Glück auf unsere Seite zu zwingen. Alle Spiele waren ausgeglichen. Wir haben es aber nicht geschafft, den vierten Sieg einzufahren.»
Geering: Konnten es nicht nach Hause bringen.Video: SRF
Chris Baltisberger:
«Es ist einfach nur bitter. Wir hatten vier Meisterpucks, aber wir konnten den Stier einfach nicht bodigen. Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber eine Playoff-Serie ist etwas sehr Ehrliches. Sie gewinnen viermal, wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen.»
Die grossen Playoff-Wenden im Schweizer Eishockey
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Die grossen Playoff-Wenden im Schweizer Eishockey
«Chered die Serie!»[/strong], fordern die Fans immer wieder, wenn ihr Klub im Playoff hoffnungslos zurückliegt. Doch erst [strong]elfmal hat das in der National League seit Einführung des Best-of-Seven-Modus nach mindestens einem 1:3-Rückstand auch geklappt.
quelle: keystone / ennio leanza
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