Unter anderem gratulierten ihm Andres Ambühl und Mark Streit. «Es war ein sehr cooler Abend», sagt Niederreiter in einem Video-Call mit Schweizer Journalisten. Als kleiner Bub sei es ein Traum gewesen, überhaupt mal in der NHL zu spielen, und nun stehe er bei 900 Partien. «Das ist sehr speziell.»
Dem Bündner Powerstürmer, der im Mai zum dritten Mal WM-Silber gewonnen hat («diese Medaille ist mir nicht so wichtig wie die ersten beiden»), ist ein Traumstart in die Saison gelungen. In den ersten 13 Begegnungen gelangen ihm sieben Tore und fünf Assists. Das ist umso erstaunlicher, als er in der dritten Linie spielt, welche die primäre Aufgabe hat, die gegnerischen Topreihen in Schach zu halten. «Wir machen diesbezüglich einen sehr guten Job. Entsprechend nehmen die Gegner mehr Risiko und kriegen wir dadurch unsere Chancen», sagt Niederreiter.
Zupass kommt seiner Linie auch das System von Scott Arniel, der auf diese Saison hin vom Assistenten zum Headcoach befördert worden ist. «Die Defensivarbeit ist ihm extrem wichtig. Er legt hohen Wert auf die Zweikämpfe an der Bande. Das spielt uns in die Karten.»
Zudem ist Niederreiter einer, der während der Saisonpause immer tüftelt, was nötig ist, denn die Liga habe sich enorm entwickelt. «Mittlerweile gibt es für alles (Schlaf, Ernährung etc.) eine zuständige Person.» So ist sein Stock etwas länger als in der vergangenen Saison. Im Sommertraining absolvierte er häufiger Powerskating-Einheiten, Yoga ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung. Und er konnte konstant trainieren. Das spürt er nun.
Hilfreich ist selbstredend auch, dass es dem ganzen Team läuft. Die Jets verloren nur eines der ersten 13 Partien. Sie würden nun das System noch besser umsetzen, sagt Niederreiter. «Die Mischung im Team ist sehr gut. Und wir haben mit (Connor) Hellebuyck einen der besten Goalies der Welt. Wenn du weisst, hinter dir eine solche Wand zu haben, kannst du eher mal etwas probieren, vor allem die ersten beiden Linien.»
Die Jets sind jedoch gewarnt. In der vergangenen Saison waren sie in der Qualifikation das zweitbeste Team der Western Conference und holten gleich viele Punkte wie der spätere Champion Florida Panthers. Dennoch scheiterten sie deutlich in der ersten Playoff-Runde an den Colorado Avalanche (1:4).
«Die Playoffs sind noch so weit weg», sagt Niederreiter. Das erste Ziel sei, diese vorzeitig zu erreichen. «Die Siege jetzt sind wichtig, um nachher nicht den Punkten hinterherrennen zu müssen. Wir wissen alle, dass es nicht die ganze Saison so weitergehen kann. Es gibt Mannschaften wie Nashville, die aktuell unter ihren Möglichkeiten bleiben, und wir spielen vielleicht etwas darüber. Wir wollen nun einfach so lange wie möglich auf dieser Welle weiterreiten.» (nih/sda)