Wegen den steigenden Corona-Zahlen ist die Anfang Oktober gestartete Hockey-Saison bereits wieder in Gefahr. Ganze Mannschaften müssen in Quarantäne, in einigen Kantonen wird wieder vor leeren Rängen gespielt und am Mittwoch droht bereits die nächste Ausweitung der Corona-Massnahmen. Kein Wunder, fürchten die Schweizer Hockey-Klubs um ihre Existenz.
In einem offenen Brief richten die Präsidenten der 12 National-League-Klubs nun einen eindringlichen Appell an den Bundesrat. «Lassen Sie unsere Spieler Hockey spielen», so die zentrale Botschaft.
Die 12 NL-Klubs erklären, dass man alles daran setzen wolle, die laufende Hockey-Saison zu Ende zu spielen – und zwar vor Zuschauern. Denn die entwickelten Schutzkonzepte seien ja als «vorbildlich taxiert» worden und hätten den «Praxistest bestanden». Es habe auch keine Superspreader-Events gegeben – «weder in noch vor den Stadien, weder vor noch nach den Matches.»
Auch finanziell sehen die Klubs ihre und die Pflicht der Fans als erfüllt. Man habe erhebliche Lohnreduktionen erwirkt, Fans und Publikum hätten auf Rückerstattung verzichtet und auch die Aktionäre der Klubs nähmen grosse Defizite in Kauf.
«Wir wollen und könnten mit diesen Massnahmen und mit unseren Schutzkonzepten auch weiterhin Hockey vor maximal 2/3 unseres normalen Publikums spielen», so die Klub-Präsidenten. Doch aufgrund der gefällten oder noch geplanten Entscheidungen seien die grossen Anstrengungen «wertlos» geworden. «Die finanzielle Basis, auf der wir aufgebaut haben, ist uns entzogen worden.»
Fussball und Eishockey hätten in der Schweiz eine immense Bedeutung – sozial, ökonomisch und gesundheitlich. Es sei deshalb zentral, dass auch in Krisenzeiten Sport betrieben werde – für die Profis, für die Junioren, für die Fans, für die Mitarbeiter, für die Partner und für die gesamte Bevölkerung. «Wir dürfen uns nicht durch das Covid-19-Virus das Leben diktieren und verbieten lassen», so die Forderung.
Schliesslich richten die Klub-Präsidenten einen letzten Appell an den Bundesrat: Wenn nicht vor Publikum gespielt werden könne, weil der Bundesrat dies verboten habe, dann solle die Regierung die Klubs mit «à fonds perdu-Beiträgen» für die zusätzlich auferlegten Verluste entschädigen. «Stellen Sie sicher, dass das Schweizer Hockey nicht dem Corona-Virus zum Opfer fällt und wir die Saison zu Ende spielen können.» (pre)
Ich finde es Verantwortungslos bei den derzeitigen Ansteckungszahlen nur aufs Geld zu schauen.