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Klotens Ricardo Schödler – durch Bieridee an Fasnacht zum Sportchef

Mit Thomas Roost (l.) und Matthias Röthlisberger sprach Kloten-Sportchef Ricardo Schödler unter anderem über seine Anfänge.
Mit Thomas Roost (l.) und Matthias Röthlisberger sprach Kloten-Sportchef Ricardo Schödler unter anderem über seine Anfänge.Bild: screenshot «Hockey-Talk»

Wie er durch eine Bieridee zum Sportchef wurde – und was Schödler in Kloten überraschte

Nach vielen Jahren als Manager der Schweizer Eishockey-Nationalteams wechselte Ricardo Schödler als Sportchef zu Kloten. Wie es dazu kam und was die Bassersdorfer Fasnacht damit zu tun hatte, erzählt er im Podcast «Hockey-Talk».
31.10.2024, 17:2731.10.2024, 17:42
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Seit Mai fungiert Ricardo Schödler als Sportchef beim EHC Kloten. Bisher kann er zufrieden auf seine Arbeit zurückblicken, obwohl Kloten nach dem guten Saisonstart etwas ausgebremst wurde und nun auf Tabellenplatz 10 steht. Mit einem Sieg am heutigen Donnerstagabend gegen Fribourg (20 Uhr, live bei TV24) könnte man aber bereits wieder auf Platz 8 vorstossen. In jedem Fall ist es eine deutliche Steigerung zum abgeschlagenen 13. Platz in der Vorsaison.

Dass der 36-Jährige diesen Karriereweg aber überhaupt eingeschlagen hat, habe auch mit einer Schnapsidee zu tun, wie Schödler im CH-Media-Podcast «Hockey-Talk» von Thomas Roost und Matthias Röthlisberger erzählt – oder besser gesagt einer Bieridee an der Bassersdorfer Fasnacht.

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Die gute Form zum Saisonstart ist zuletzt wieder etwas abgeflacht.Bild: keystone

2011 sei dies gewesen. Damals spielte er noch in der 2. Liga bei Bassersdorf und wurde dann im Alter von 23 Jahren gleichzeitig Sportchef. «Das war eine Schnapsidee und das Gefühl, im jugendlichen Leichtsinn alles besser zu wissen», lacht Schödler und fügt mit Blick auf seine Anfänge an: «Mich hat früh schon das Drumherum interessiert. Zum Beispiel, wie die NHL-Teams organisiert sind oder weshalb es einen Lockout gibt.»

«Die Euphorie hier ist unglaublich.»

Schon im Januar 2012 übernahm er eine Funktion beim Schweizer Eishockey-Verband, wo er für die Nachwuchsnationalteams zuständig war. Zeitgleich blieb er aber auch bei Bassersdorf und später dann drei Saisons lang in Bülach als Sportchef tätig. 2018 wechselte er dann fix zum Verband und war fortan Manager sämtlicher Nationalteams – bis er zu diesem Sommer hin wieder dem Lockruf eines Postens als Sportchef folgte.

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Über seine ersten Monate in Kloten sagt Schödler: «Ich fühle mich in der Rolle sehr wohl und es ist genau das, was ich mir vorgestellt habe.» Etwas habe ihn jedoch trotzdem überrascht: «Die Euphorie hier ist unglaublich.» Immer wieder kämen Leute auf Schödler zu, «obwohl ich ja kein bekanntes Gesicht bin». Der Ur-Klotener habe zwar gewusst, dass den Fans in seiner Heimat Eishockey unglaublich viel bedeute. «Aber, dass es so extrem ist und die Leute so viel Freude haben, überrascht mich doch ein bisschen und gibt mir auch Energie.»

«Marjamäki steht zu unserer Philosophie und seine Umsetzung passt perfekt zu meiner Idee für Kloten.»

Wenn der Vater zweier Söhne über seine Arbeit spricht, hört man auch Stolz heraus. Besonders den Entscheid, Lauri Marjamäki als Trainer engagiert zu haben, sieht der mit 36 Jahren junge Sportchef im Nachhinein als goldrichtig. «Er steht zu unserer Philosophie und seine Umsetzung passt perfekt zu meiner Idee für Kloten», sagt Schödler. Der 47-jährige Finne sei «ein guter Kommunikator und sehr klar in seiner Spielidee». So wisse jeder Spieler, was er zu tun habe.

Marjamäkis Vertrag läuft aber nur bis Ende Saison, die weitere Zusammenarbeit zu planen, sieht Schödler als eine der Prioritäten für diese Saison. Ausserdem wolle er die Spielerausbildung wieder verbessern und zurückfinden zu den Zeiten, in denen Kloten Topspieler produziert habe. Und immer mehr Einfluss auf die Kaderplanung nehmen.

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Trainer Lauri Marjamäki passt zu Schödlers Idee für Kloten.Bild: keystone

Schon zwischen Mai und dem Saisonbeginn Mitte September hat er in Ludovic Waeber, Thomas Grégoire, Daniel Audette und Sami Niku einige Spieler verpflichtet. Doch der Grossteil des Kaders war selbstverständlich schon da. Dennoch sagt Schödler: «Ich bin der Überzeugung, dass es ab dem Zeitpunkt, in dem ich es übernehme, mein Team ist. Und nicht erst, wenn nur noch Spieler da sind, die ich mit einem Vertrag ausgestattet habe.»

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