Bei der letzten Austragung des Spengler Cups vor drei Jahren retteten die Leventiner aus Schweizer Sicht das Turnier: Sie besiegten die Russen aus Ufa 4:1, gewannen gegen Turku 3:0, beendeten ihre Vorrundengruppe auf Platz 1 und scheiterten im Halbfinal erst in der Verlängerung an Ocelari Trinec. Derweil setzte der HC Davos 2019 mit lauter Niederlagen null Akzente.
Drei Jahre später begann das Turnier für Ambri wieder mit einem Exploit. Die Tessiner wiesen das Spitzenteam aus der Svenska Hockey League verdientermassen in die Schranken. Nach 34 Minuten gelang Ambri die Vorentscheidung: Josh Jooris und Brandon McMillan skorten innerhalb von 28 Sekunden die Goals vom 1:1 zum 3:1.
Aber auch das Drumherum überzeugte wieder: Ambris grosse Fan-Gemeinde nahm die Davoser Eissporthalle ein und in Beschlag. Als am Ende wieder «La Montanara», das Lied der Berge, angestimmt wurde, bekamen alle Zuschauer in der ausverkauften Arena Hühnerhaut. Es ist schwer vorstellbar, dass ein anderer Schweizer Vertreter solche Stimmung im Bündnerland entfachen könnte.
⚪️🔵La Montanara risuona a Davos! Tifosi biancoblù siete incredibili🔥🙏🏻#HCAP pic.twitter.com/uGtuxR2WFr
— HC Ambrì Piotta (@HCAP1937) December 26, 2022
Sportlich überzeugte in Ambris Team insbesondere Alexander Formenton, der umstrittene Neuzugang aus Kanada. Umstritten ist der 23-Jährige, weil ihm in Kanada für einen sexuellen Übergriff mit Teamkollegen des U20-Weltmeisterteams eine Verurteilung drohen könnte. Vor allem deshalb spielt Formenton diese Saison nicht mehr für die Ottawa Senators in der NHL. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
Formenton bestritt in Davos sein viertes Spiel für Ambri. Beim 6:2-Sieg vor Weihnachten über die ZSC Lions gelang ihm das Führungstor, ehe er früh unter die Dusche musste (Spieldauerstrafe). Gegen Örebro gelang Formenton mit einer brillanten Einzelleistung wieder das bedeutsame erste Tor im Spiel, und später bereitete er das 3:1 für Brandon McMillan vor.
Für den HC Ambri-Piotta geht der Spengler Cup am Mittwoch mit dem zweiten Gruppenspiel gegen IFK Helsinki weiter.
Ambri-Piotta - Örebro 5:2 (1:0, 2:1, 2:1)
Davos. - 6267 Zuschauer (ausverkauft). - SR Borga/Nord (SUI/SWE), Cattaneo/Nyqvist (SUI/SWE).
Tore: 13. Formenton 1:0. 23. Mastomäki (Eklind, Ekström) 1:1. 34. (33:42) Jooris (Pestoni, Zwerger) 2:1. 35. (34:10) McMillan (Formenton) 3:1. 43. Öberg (Holm) 3:2. 46. Bürgler (Heim) 4:2. 58. Virtanen 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Ambri-Piotta: Juvonen; Heed, Zaccheo Dotti; Virtanen, Saarijärvi; Fischer, Fohrler; Isacco Dotti; Spacek, Eggenberger, Chlapik; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Jooris, Zwerger; McMillan, Grassi, Formenton; Trisconi.
Örebro: Enroth; Holm, Berglund; Näkyvä, Rissanen; Forsmark, Hardegard; Nilsson; Bromé, Lajunen, Wikman; Eklind, Ekström, Mastomäki; Leino, Öberg, Abols; Muzik, Marenis, Howden; Karlsson.
Bemerkungen: Timeout Örebro (35.). (abu/sda)
Das Team Canada, Turniersieger am Spengler Cup an vier der letzten fünf Austragungen, startet mit einer 2:3-Niederlage gegen Sparta Prag ins Turnier.
Die Kanadier kassierten gegen Sparta Prag eine seltene Niederlage in Davos. Von den vorangegangenen 16 Partien hatten sie bloss eine verloren – den Final von 2018 gegen KalPa Kuopio (1:2 n.P.).
Die Vorentscheidung gelang den Tschechen schon im ersten Abschnitt und innerhalb von 30 Sekunden. Michal Repik und Daniel Pribyl brachten Prag in der 19. Minute 2:0 in Führung. Repik, der vor acht Jahren vier Partien für den EV Zug bestritt, erzielte auch das 3:0. Diesem Rückstand lief Kanada trotz eines Sturmlaufs ab der 30. Minute erfolglos hinterher.
Das Team Canada steht nach der Startniederlage am Dienstagabend gegen den HC Davos bereits wieder im Einsatz. 2016 verloren die Kanadier letztmals am Spengler Cup ihr Startspiel: mit 4:7 gegen Dinamo Minsk. Trotzdem gewann das Team Canada damals mit Siegen gegen Davos (4:3), Hradec Kralove (5:1), Minsk (3:2) und Lugano (5:2) das Turnier noch.
Sparta Prag - Team Canada 3:2 (2:0, 1:2, 0:0)
Davos. - 5859 Zuschauer. - SR Lemelin/Stolc (USA/SVK), Altmann/Steenstra (SUI).
Tore: 19. (18:11) Repik 1:0. 19. (18:41) Pribyl (Moravcik) 2:0. 28. Repik (Pribyl/Ausschluss DiDomenico) 3:0. 29. Connolly (Gregoire) 3:1. 35. 3:2. Connolly (Carr) 3:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sparta Prag, 6mal 2 Minuten gegen Team Canada.
Sparta Prag: Korenar; Moravcik, Krutil; Jandus, Miklis; Tomer, Bohm; Forman, Sobotka, Repik; Buchtele, David Vitouch, Safin; Konecky, Thorell, Dvoracek; Pribyl, Simon, Michal Vitouch.
Team Canada: Hutchinson; Connauton, Gregoire; Paquette, Brook; Kalynuk, Leduc; Beaudin; Desharnais, Perlini, Winnik; DiDomenico, Ennis, Quine; Connolly, Eakin, Carr; Sceviour, Nash, Ang; Emmerton.
Bemerkungen: Timeout Team Canada (59:51). - Team Canada die letzten 55 Sekunden ohne Torhüter. (abu/sda)
Ambri ist die perfekte Ergänzung zum HCD an diesem Turnier.