Im Duell der letzten beiden Meister waren die Stärkeverhältnisse zunächst glasklar. Die ZSC Lions feierten gegen Genève-Servette zwar den vierten Sieg im vierten Spiel, während die Genfer ohne Erfolg bleiben. Dennoch müssen sich die Zürcher über einen verlorenen Punkt ärgern, weil die mit ihren vielen Chancen fahrlässig umgingen. So konnte Sakari Manninen gut sechs Minuten vor Schluss die frühe Führung von Rudolfs Balcers ausgleichen. In der Verlängerung liess sich dann ausgerechnet der zuvor starke Servette-Goalie Robert Mayer von Dean Kukan aus spitzem Winkel zum 2:1-Siegtreffer überlisten.
ZSC Lions - Genève-Servette 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) n.V.
9698 Zuschauer. SR Borga/Staudenmann, Schlegel/Gnemmi.
Tore: 4. Balcers (Andrighetto, Malgin) 1:0. 54. Manninen (Spacek, Hartikainen) 1:1. 64. Kukan (Lammikko) 2:1. - Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Malgin; Praplan.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Trutmann, Marti; Bünzli, Lehtonen; Schwendeler; Andrighetto, Malgin, Balcers; Rohrer, Grant, Zehnder; Baltisberger, Lammikko, Henry; Graf, Sigrist, Frödén; Truog.
Genève-Servette: Mayer; Vatanen, Berni; Jacquemet, Lennström; Le Coultre, Chanton; Schneller; Hartikainen, Manninen, Praplan; Spacek, Richard, Hischier; Loosli, Jooris, Bertaggia; Guignard, Maillard, Völlmin.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Baechler, Geering, Riedi (alle krank) und Kinnunen (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Descloux (verletzt), Cavalleri, Granlund, Miranda, Pouliot und Rod (alle krank).
Dank einem starken Schlussdrittel und Doppel-Torschütze Luca Fazzini entschied Lugano den Klassiker gegen den SC Bern 6:4 für sich. Den wichtigsten Treffer erzielte aber Mirco Müller zwei Sekunden vor Ende des Mitteldrittels mit dem 3:3 in Unterzahl. Auch Marco Lehmann bestätigte seine gute Frühform mit den Saisontoren drei und vier, er konnte aber nicht verhindern, dass die Berner zum dritten Mal in Folge verloren.
Lugano - Bern 6:4 (1:2, 2:1, 3:1)
5077 Zuschauer. SR Lemelin (USA)/Gerber, Altmann/Gurtner.
Tore: 12. Merelä (Untersander/Powerplaytor) 0:1. 14. (13:10) Thürkauf (Joly) 1:1. 15. (14:19) Vermin (Merelä, Czarnik) 1:2. 26. Fazzini (Alatalo, Sekac/Powerplaytor) 2:2. 37. Lehmann (Baumgartner, Scherwey) 2:3. 40. (39:58) Mirco Müller (Unterzahltor!) 3:3. 43. Marco Müller (Fazzini, Alatalo/Powerplaytor) 4:3. 46. Fazzini (Carr/Powerplaytor) 5:3. 49. Lehmann (Lindholm, Scherwey) 5:4. 58. Arcobello (Unterzahltor!) 6:4 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 8mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Joly; Baumgartner.
Lugano: Schlegel; Hausheer, Dahlström; Aebischer, Mirco Müller; Jesper Peltonen, Alatalo; Andersson, Guerra; Joly, Thürkauf, Carr; Fazzini, Arcobello, Patry; Verboon, Marco Müller, Canonica; Zanetti, Zohorna, Sekac.
Bern: Wüthrich; Untersander, Nemeth; Lindholm, Vermin; Füllemann, Kindschi; Rhyn; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Kahun, Merelä, Ejdsell; Bader, Czarnik, Marchon; Schild, Ritzmann, Simon Moser; Graf.
Bemerkungen: Lugano ohne Morini (verletzt), Bern ohne Kreis, Loeffel (beide verletzt) und Reideborn (überzähliger Ausländer). Bern von 56:25 bis 59:05 und 59:29 bis 59:56 ohne Torhüter.
Der HC Davos blamierte sich in Langnau auf der ganzen Linie. Bereits nach dem ersten Drittel lag man im Emmental 0:3 im Rückstand. Im Bestreben, sein Team aufzurütteln, übertrieb es dann ausgerechnet der Captain Andres Ambühl. Der Routinier leistete sich einen Check gegen den Kopf von Oskars Lapinskis und musste unter die Dusche. Auch ein Timeout von Coach Josh Holden zeitigte keine Wirkung, 39 Sekunden später stand es 5:0. Am Ende war die Rechnung für die Bündner gesalzen, im vierten Spiel resultierte die dritte Niederlage. Mit dem 7:0 egalisierten die SCL Tigers den höchsten Sieg gegen Davos aus dem Jahr 2018.
SCL Tigers - Davos 7:0 (3:0, 3:0, 1:0)
5403 Zuschauer. SR Hebeisen/Dipietro, Steenstra (CAN)/Urfer.
Tore: 4. (3:03) Salzgeber 1:0. 4. (3:15) Pesonen (Malone) 2:0. 17. Saarela (Riikola) 3:0. 26. Saarijärvi (Powerplaytor) 4:0. 29. Malone (Rohrbach, Saarijärvi/Powerplaytor) 5:0. 40. (39:43) Fahrni (Saarijärvi, Felcman) 6:0. 59. Zanetti (Rohrbach, Felcman) 7:0.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 1mal 2 plus 5 Minuten (Ambühl) plus Spieldauer (Ambühl) gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Mäenalanen; Honka.
SCL Tigers: Charlin; Guggenheim, Riikola; Saarijärvi, Baltisberger; Cadonau, Zanetti; Paschoud; Mäenalanen, Malone, Pesonen; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Saarela; Fahrni, Felcman, Allenspach; Rohrbach, Salzgeber, Lapinskis; Berger.
Davos: Hollenstein (41. Aeschlimann); Honka, Dahlbeck; Fora, Gross; Guebey, Jung; Barandun; Stransky, Corvi, Ambühl; Frehner, Ryfors, Tambellini; Nussbaumer, Egli, Zadina; Wieser, Gredig, Knak; Parrée.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erni (verletzt), Davos ohne Kessler und Nordström (beide verletzt).
Kloten holte auch im vierten Spiel mindestens einen Punkt. Gegen den Playoff-Finalisten Lausanne klappte es sogar erstmals ohne Überzeit. Die Zürcher Unterländer trafen in jedem Drittel einmal, Thomas Grégoires 1:0 war das erste Powerplay-Tor in dieser Saison. Der 3:1-Sieg hat Seltenheitswert: Die letzten sechs Heimspiele hatte Kloten gegen Lausanne allesamt verloren, der letzte Erfolg datiert noch vor dem Wiederaufstieg im September 2017.
Kloten - Lausanne 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
4102 Zuschauer. SR Hürlimann/Tscherrig, Obwegeser/Francey.
Tore: 13. Grégoire (Ramel, Profico/Powerplaytor) 1:0. 31. Audette (Aaltonen, Wolf) 2:0. 38. Glauser 2:1. 45. Aaltonen (Niku) 3:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kloten, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Niku; Rochette.
Kloten: Waeber; Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sidler, Steve Kellenberger; Steiner; Simic, Aaltonen, Audette; Ojamäki, Morley, Ramel; Meier, Schäppi, Meyer; Weibel, Diem, Marchon; Schreiber.
Lausanne: Pasche; Glauser, Bayreuther; Heldner, Frick; Sklenicka, Marti; Fiedler, Genazzi; Riat, Suomela, Oksanen; Bozon, Jäger, Fuchs; Pajuniemi, Kuokkanen, Rochette; Hügli, Bougro, Holdener.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Der EV Zug kassiert im dritten Saisonspiel die erste Niederlage. Er verliert zu Hause gegen Ambri-Piotta 2:3.
Nach zwei Siegen in der National League und sechs in der Vorbereitung hätten die Zuger nur so vor Selbstvertrauen strotzen sollen. Zwar dominierten sie im Startdrittel und gingen dank Gregory Hofmann (15.) verdient in Führung. Im Mittelabschnitt häuften sich dann aber die Unkonzentriertheiten, was sich rächte.
Dies auch deshalb, weil Torhüter Tim Wolf keinen guten Abend erwischte. Nachdem schon das 1:1 von Dario Bürgler (28.) haltbar gewesen war, liess er sich 159 Sekunden danach von einem harmlosen Schuss aus spitzem Winkel von Miles Müller erwischen. Der 19-jährige Stürmer traf in seinem vierten Spiel in der höchsten Liga erstmals.
Hatten die Zuger in den ersten beiden Meisterschaftspartien im Powerplay eine Erfolgsquote von 71,43 Prozent erreicht, liess das Überzahlspiel (total acht Minuten) diesmal zu wünschen übrig. Ambri vergab durch Dominik Kubalik (18.) und Manix Landry (37.) gleich zwei Top-Möglichkeiten für einen Shorthander. Beide scheiterten allein vor Wolf. Erwähnenswert ist zudem, dass die Leventiner auch nach dem vierten Saisonspiel kein Gegentor in Unterzahl kassiert haben.
In der 48. Minute traf Jesse Virtanen in doppelter Überzahl zum 3:1 für die Gäste, worauf den Zugern nur noch der Anschlusstreffer durch Tobias Geisser (52.) gelang. Für Ambri war es nach einem Sieg nach Penaltyschiessen und zwei Niederlagen nach Verlängerung der erste Dreier in der laufenden Meisterschaft.
Zug - Ambri-Piotta 2:3 (1:0, 0:2, 1:1)
7037 Zuschauer. SR Kaukokari (FIN)/Stricker, Bürgy/Meusy.
Tore: 15. Hofmann (Vozenilek, Kovar) 1:0. 28. Bürgler 1:1. 31. Müller 1:2. 48. Virtanen (bei 5 gegen 3) 1:3. 52. Geisser (Carlsson) 2:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Kovar; Landry.
Zug: Wolf; Bengtsson, Geisser; Balestra, Carlsson; Schlumpf, Riva; Stadler; Vozenilek, Kovar, Hofmann; Martschini, Olofsson, Herzog; Biasca, Senteler, Künzle; Simion, Wingerli, Eggenberger; Leuenberger.
Ambri-Piotta: Senn; Heed, Curran; Virtanen, Zgraggen; Wüthrich, Zaccheo Dotti; Terraneo; Tim Muggli, Heim, Müller; Bürgler, Ang, Lilja; Zwerger, Landry, Kubalik; Grassi, De Luca, Pestoni; Brüschweiler.
Eine erwartet klare Angelegenheit war die Partie zwischen den ungeschlagenen Rapperswil-Jona Lakers und dem sieglosen Schlusslicht Ajoie. Einen frühen 0:1-Rückstand korrigierten die St. Galler spielend leicht, Tyler Moy und Malte Strömwall zeichneten sich beim 6:2 als Doppel-Torschützen aus. Ajoie tritt zu Beginn dieser Saison alles andere als oberklassen-würdig auf. Die Bilanz nach vier Runden: 0 Punkte, 7:20 Tore.
Rapperswil-Jona Lakers - Ajoie 6:2 (1:1, 5:0, 0:1)
3740 Zuschauer. SR Hungerbühler/Eriksson (SWE), Fuchs/Huguet.
Tore: 9. Brennan (Nättinen) 0:1. 20. (19:54) Moy (Henauer/Powerplaytor) 1:1. 22. Strömwall (Rask, Aberg/Powerplaytor) 2:1. 29. (28:11) Wetter 3:1. 30. (29:57) Strömwall 4:1. 32. Dünner (Wetter, Gerber) 5:1. 36. Moy (Jensen, Dünner/Powerplaytor) 6:1. 44. Turkulainen (Romanenghi, Thiry) 6:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 Minuten gegen Ajoie.
PostFinance-Topskorer: Jensen; Pedretti.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Baragano, Maier; Henauer, Gerber; Jelovac, Holm; Alge, Djuse; Aberg, Albrecht, Strömwall; Hofer, Taibel, Zangger; Moy, Rask, Jensen; Wick, Dünner, Wetter.
Ajoie: Conz (41. Bernasconi); Minder, Fey; Fischer, Nussbaumer; Pilet, Brennan; Thiry; Hazen, Palve, Pedretti; Turkulainen, Romanenghi, Nättinen; Sopa, Devos, Veckaktins; Robin, Garessus, Bozon; Rundqvist.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Capaul, Lammer, Larsson, Quinn (alle verletzt) und Nyffeler (krank), Ajoie ohne Frossard, Maurer, Schmutz (alle verletzt) und Ciaccio (krank).
Fribourg-Gottéron glich gegen Biel zweimal einen Rückstand aus, ging aber am Ende dennoch im zweiten - wie gewohnt ausverkauften - Heimspiel als Verlierer vom Eis. Biels finnischer Goalie Harri Säteri stach dabei Reto Berra klar aus. Während er sich einzig von Christoph Bertschy bezwingen liess, konnte Berra keinen der drei Versuche abwehren.
Fribourg-Gottéron - Biel 2:3 (0:1, 0:0, 2:1, 0:0) n.P.
9119 Zuschauer. SR Piechaczek (GER)/Mollard, Stalder/Humair.
Tore: 13. Christen (Schläpfer) 0:1. 41. (40:20) Wallmark (Diaz) 1:1. 46. Rajala 1:2. 52. Sörensen (Gunderson, Wallmark/Powerplaytor) 2:2.
Penaltyschiessen: DiDomenico -, Hofer 0:1; Sörensen -, Andersson 0:2; Bertschy 1:2, Rajala 1:3; Mottet -.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 5mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: De la Rose; Yakovenko.
Fribourg-Gottéron: Berra; Diaz, Borgman; Gunderson, Streule; Rathgeb, Jecker; Dufner; Sörensen, Wallmark, Mottet; DiDomenico, De la Rose, Bertschy; Marchon, Schmid, Dorthe; Sprunger, Walser, Gerber; Binias.
Biel: Säteri; Zryd, Lööv; Burren, Yakovenko; Christe, Grossmann; Derungs, Stampfli; Brunner, Andersson, Rajala; Kneubuehler, Bärtschi, Heponiemi; Hofer, Tanner, Müller; Bachofner, Christen, Schläpfer.
Bemerkungen: Biel ohne Cunti, Delémont, Haas, Reinhard und Sallinen (alle verletzt).
(hkl/sda)