Sport
Eismeister Zaugg

Gnade für Hitzkopf Wohlwend – unanständig sein kostet nur 2'260 Franken

Der Davoser Head Coach Christian Wohlwend hinter der Bande beim Schreien, in Spiel 6 des Playoff 1/4 Final Eishockeyspiels der National League beim Eishockey Spiel der National League zwischen dem HC  ...
Glimpflich davongekommen: HC Davos-Coach Christian Wohlwend.Bild: keystone
Eismeister Zaugg

Gnade für Hitzkopf Wohlwend – unanständig sein kostet nur 2'260 Franken

Christian Wohlwend hat für seinen Ausraster im Spiel gegen Davos gnädige Richter gefunden: Sie haben ihn lediglich mit 2'260 Franken gebüsst.
12.04.2022, 18:21
Mehr «Sport»

Der Vorfall hat die Gemüter erhitzt. HCD-Coach Christian Wohlwend hat in der Schlussphase mehrere Trinkflaschen Richtung Schiedsrichter geschmissen. Der EV Zug hatte 15 Sekunden vor Schluss den Siegestreffer zum 2:1 im Powerplay erzielt. HCD-Verteidiger Jesse Zgraggen sass auf der Strafbank. Die Strafe war regelkonform. Aber nicht zwingend.

Die Schiedsrichter haben Christian Wohlwend mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt und die Liga hat beim Einzelrichter ein Verfahren eingeleitet. Nun hat der feuerköpfige HCD-Coach die Rechnung bekommen. Gemäss offizielle Medienmitteilung ist die Busse saftig: 4'400 Franken.

In Tat und Wahrheit hat Christian Wohlwend gnädige Richter gefunden. Der Betrag setzt sich nämlich im Detail wie folgt zusammen:

  • Verfahrenskosten: CHF 680.-
  • Busse nach Tarif für Spieldauerdisziplinarstrafe: CHF 1'460.-
  • Busse des Einzelrichters für unanständiges Benehmen: CHF 2'260.-
  • Total: CHF 4'400.-

Damit ist der Tarif gesetzt: Mehrere Flaschen im Zorn in einem gut gefüllten Stadion und vor sicherlich über 100'000 TV-Zuschauerinnen und Zuschauer Richtung Schiedsrichter werfen, kostet lediglich 2'260 Franken. Wenn einer nur eine Flasche wirft, kann er beim Einzelrichter in der Stellungnahme einen «Wohlwend-Rabatt» einfordern: Eine Flasche kostet weniger als mehrere. Und ein Stock im Zorn vor den Augen der Zuschauer oder des TV-Publikums auf's Eis schmeissen oder auf der Bande zertrümmern (bitte darauf achten, dass die Schiedsrichter nicht in der Nähe sind) dürfte ebenfalls weniger kosten als das Werfen von mehreren Flaschen. Die Trainer kennen jetzt jedenfalls den Tarif für einen publikumswirksamen Zornesausbruch.

Wohl sind 2'260 Franken im richtigen Leben viel Geld. Aber in Relation zu den Gehältern im Profi-Hockey ist der Betrag doch eher gering. Diese Busse dürfte höchstens drei Tagesverdienste von Christian Wohlwend ausmachen.

Der Zuger Sven Leuenberger, links, gegen den Davoser Enzo Corvi, im zweiten Eishockey Playoff-Halbfinalspiel der National League zwischen dem HC Davos und dem EV Zug, am Sonntag, 10. April 2022, im Ei ...
Die Davoser liegen in der Halbfinal-Serie gegen Zug in Schieflage: Am Dienstagabend steht die dritte Partie an.Bild: keystone

HCD-Präsident Gaudenz Domenig versichert, sein Trainer müsse die Busse (auch die wegen der Spieldauerdisziplinarstrafe) plus die Verfahrenskosten aus dem eigenen Sack zahlen. Das sei beim HCD so Usanz.

Was uns die im Grunde lächerliche Geldstrafe auch noch sagt: Der Einzelrichter hat das Vergehen von Christian Wohlwend nicht streng sanktioniert. Die Höhe der Busse signalisiert: Es war wohl eine eher lässliche Sünde. Kurz noch etwas Polemik: Ein Schelm, ja geradezu ein Schuft, wer denkt, in der offiziellen Medienmitteilung sei die Rede von insgesamt 4'400 Franken Busse, weil man beim Verband intern der Meinung ist, Christian Wohlwend habe einen gar milden Richter gefunden und es sei besser, alle Kosten zusammenzuaddieren um in der Öffentlichkeit einen besseren Eindruck zu machen.

Ende der Polemik.

watson Eishockey auf Instagram
Selfies an den schönsten Stränden von Lombok bis Honolulu, Fotos von Quinoa-Avocado-Salaten und vegane Randen-Lauch-Smoothies – das alles findest du bei uns garantiert nicht. Dafür haben wir die besten Videos, spannendsten News und witzigsten Sprüche rund ums Eishockey.

Folge uns hier auf Instagram.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
1 / 76
NLA-Trikotnummern, die nicht mehr vergeben werden
HC Davos: 5 - Marc Gianola.
quelle: keystone / fabrice coffrini
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn Hockey-Vereine beim Samichlaus wären
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
bullygoal45
12.04.2022 18:53registriert November 2016
Gottseidank keine Spielsperre - wir wollen ja nicht, dass Davos noch unverhofft durch jemanden gut gecoacht wird! 🤭
689
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pat the Rat (das Original)
12.04.2022 18:28registriert Februar 2017
Lächerliche Busse für noch lächerliches Benehmen!
447
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rodu
12.04.2022 18:37registriert Oktober 2020
Becher-/ Münz-Werfer erhalten im Stadion einen Freipass - darf fürs Publikum keine Stadionverbote mehr geben, wenn die Hausordnungen nur für einen Teil gelten. "Was, ich soll was strafbares begangen haben ? Habe doch nur mein Vorbild Wolwend nachgemacht" 🙉🙈🙊
3312
Melden
Zum Kommentar
23
Xhaka schlägt Sommer im Schweizer Duell – Befreiung für Real und PSG
Real Madrid kommt in der 6. Runde der Champions-League-Ligaphase zum dringend benötigten Sieg. Der Titelverteidiger gewinnt bei Atalanta Bergamo 3:2. Auch Leverkusen, PSG und Bayern siegen.

Im Spitzenspiel zwischen Bayer Leverkusen und Inter Mailand fiel das Tor zum 1:0-Sieg der Deutschen in der 90. Minute. Nordi Mukiele bezwang als erster Spieler in dieser Ligaphase Yann Sommer im Tor von Inter. Der Sieg des von Granit Xhaka angeführten Bundesligisten war verdient. Schon in den ersten Minuten der Partie rettete die Latte für den geschlagenen Sommer im Tor des italienischen Meisters.

Zur Story