Kurz rekapituliert: Damit der HCD-Hockeytempel bis 2026 seinen Namen trägt und damit er vor dem Stadion in einem Musikpavillon während des WEF Konzerte veranstalten darf, hat Peter Buser mit dem HCD einen Vertrag im Gesamtwert von 11,20 Millionen abgeschlossen. 3,125 Millionen (inkl. MwSt) sind bereits bei Vertragsabschluss überwiesen worden.
Seit längerem will Peter Buser dieses Geld wieder zurück und den Vertrag auflösen. Weil einzelne Punkte im Vertrag nicht erfüllt werden können. HCD-Präsident Gaudenz Domenig möchte die gut drei Millionen hingegen behalten. Er sieht keine Vertragsverletzung.
Nun hat Peter Buser dem HCD-Vorsitzenden am 1. August schriftlich (per Mail) drei Vorschläge für eine gütliche Einigung unterbreitet. Sie liegen dem Chronisten im Wortlaut vor.
Vorschlag 1: Wir bestimmen per Los fünf wichtige Kantonsrichter als Schiedsrichter, die nach einer Anhörung von dir und von mir entscheiden.
Vorschlag 2: Ich lade dich in den Tennisklub Trimbach ein. Dort wählen wir gemeinsam von der Tribüne aus 20 Personen, die wir nach oben in die Gaststätte bitten. Dort hältst du und ich ein Plädoyer. Anschliessend entscheiden die 20 mit einfachem Mehr.
Vorschlag 3: Du kennst sicher Martina Hingis und Marco Chiudinelli. Diese beiden laden wir auf meine Kosten ein. Wir berichten ihnen über unsere Anliegen und bitten sie, die Summe definitiv zu bestimmen.
Peter Buser wäre zudem auch für ein Schlichtungsgespräch mit NHL-Star Joe Thornton als Mediator (= Vermittler) bereit. Und er schreibt Gaudenz Domenig in einem für sein Temperament versöhnlichen Ton: «Wenn du nur eine dieser Lösungen bis zum 10. August akzeptierst, kannst du sofort einen neuen Sponsor suchen, und ich habe meine Ruhe. Ich werde nächstens 84 und ich hätte diese Geschichte wirklich gerne vom Hals.»
Die Antwort von Gaudenz Domenig auf diese Vorschläge ist ungnädig kurz ausgefallen. «Pacta sunt servanda!» Das ist eine lateinische Redewendung und bedeutet: «Vereinbarungen sind einzuhalten». Als Akademiker – Gaudenz Domenig ist ein international erfolgreicher Wirtschaftsanwalt, Peter Buser Doktor der Philosophie – verstehen die Streitenden Latein. HCD-Sportdirektor Raeto Raffainer schliesst übrigens ein Schlichtungsgespräch mit Joe Thornton als Mediator aus. «Das macht der Joe ganz sicher nicht.»
Was nun? Peter Buser hat auf die knapp formulierte Absage von Gaudenz Domenig schriftlich eine neue Frist bis zum 19. August gesetzt. In dem Schreiben (Mail), das dem Chronisten ebenfalls vorliegt, bringt er zusätzlich Tarzisius Caviezel ins Spiel. Der Alt-Nationalrat und ehemalige HCD-Präsident ist heute als Landamman das Regierungsoberhaupt in Davos. Einer, der etwas zu sagen hat.
Und so schreibt Peter Buser: «Mangels fruchtbringender Verhandlungen müssten wir uns nun auch öffentlich nochmals Tarzisius Caviezel vorknöpfen. Er hat an der Presskonferenz Versprechungen gemacht und tut nun so, als hätte es diese Konferenz nie gegeben. Will der mit einem derartig peinlichen Schlussakt in den Ruhestand treten?» Hier unterschätzt Peter Buser, dass Gaudenz Domenig und Tarzisius Caviezel eine lange Freundschaft verbindet.
Peter Buser schliesst sein launiges Schreiben mit einer Bitte: «Nimm eine meiner Schiedsgericht-Vorschläge an oder mache selber einen zielführenden. Du musst es einsehen: Es ist das Beste für den HCD und für dich persönlich.» Immerhin wird inzwischen nicht mehr damit gedroht, vor Gericht zu gehen. Vielleicht doch ein Zeichen für eine Annäherung und baldige Aussöhnung?
Gaudenz Domenig vs. Peter Buser: Hier geht es um viel mehr als «nur» die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Hier geht es – frei nach Tom Wolfe – darum, Millionen aus dem Fegefeuer der Eitelkeiten zu retten.
Besser als gar kein Hockey 😁!