«Unfassbar schmerzhaft»: Die Stimmen zum bitteren Conference-League-Aus des FC Basel
Die Enttäuschung steht Wouter Burger ins Gesicht geschrieben. Der Abpfiff des Halbfinal-Rückspiels liegt noch keine halbe Stunde zurück – und damit auch der entscheidende Treffer der Fiorentina zum 3:1 –, als der 22-jährige Mittelfeldspieler sagt:
Gerade weil der FC Basel so nahe am Finaleinzug war und das Penaltyschiessen nur wenige Sekunden entfernt war, sitze der Schmerz so tief. «Die ganze Mannschaft ist am Boden zerstört», so Burger. FCB-Präsident David Degen untermalt die beschriebene Stimmung in der Kabine kurz nach dem Spiel: «In der Kabine ist es mucksmäuschenstill. Es herrscht eine grosse Leere.»
Degen betont aber auch, dass er stolz sei auf das Team, den Klub und auch seine Fans, die dem besonderen Spiel mit einer Choreo und der tollen Stimmung eine würdige Kulisse verliehen.
Das sagt FCB-Präsident David Degen:
Nun erwartet der 40-Jährige, dass die Spieler die Niederlage akzeptieren und spätestens am Samstag wieder aufstehen und den Fokus auf den Sonntag richten. «Wir haben jetzt noch drei Spiele. Noch denke ich nicht daran, dass wir Europa verpassen. Aber die Spieler müssen sich zusammenraufen und alles aus sich herausholen.»
Dass das nicht einfach wird, sagt Burger gleich selbst. «Ich kann noch nicht sagen, ob wir die Energie noch einmal bündeln können.» Das Team müsse sich zusammensetzen, das Ausscheiden akzeptieren und den Fokus umlegen. «Das wird nicht einfach. Es war das grösste Spiel meiner Karriere vor dieser aussergewöhnlichen Atmosphäre.» Der Niederländer wird am Sonntag gegen Lugano wegen seiner Roten Karte aus dem Spiel gegen den FC Zürich noch gesperrt fehlen.
Das sagte Wouter Burger:
Auch Trainer Heiko Vogel, weiss, dass es nicht einfach wird, sich nach diesem bitteren Aus noch einmal neu zu motivieren. Doch der FCB muss die verbleibenden drei Spiele in den nächsten zehn Tagen erfolgreich gestalten, will er in der nächsten Saison erneut die Chance auf magische, europäische Nächte haben. «Wir müssen unsere Wunden lecken», so der deutsche Interimscoach, der am Ende der Saison von seinem Landsmann Timo Schultz abgelöst wird. Vogel werde am Freitag in Gesprächen herausfinden wollen, wie die Spieler das verarbeiten können. «Deshalb kann ich heute noch nicht sagen, wie wir dann am Sonntag gegen Lugano spielen. Darum kümmere ich mich morgen.»
Das sagt Heiko Vogel:
Dass es im zweiten Duell mit Fiorentina nicht gereicht habe, machte Vogel unter anderem am Grössenvorteil der Gäste aus, durch den sie bei den vielen ruhenden Bällen zu unzähligen Chancen gekommen sind. «Milenkovic ist gefühlt 7,08 m gross, Igor auch 6,98 m. Dazu kam Biraghi, der die Bälle gut reinbrachte und da haben wir ihnen zu viel Möglichkeiten erlaubt.» Ausserdem habe Fiorentina nach dem medizinischen Notfall in der zweiten Halbzeit der Verlängerung gezeigt, dass sie das mit Glück verbundene Penaltyschiessen vermeiden wollten. «Dieses Mal haben sich am Ende die anderen belohnt.»