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Informantinnen von FIFA-Ermittler Garcia kritisieren Bericht

WM-Vergaben 2018 und 2022

Informantinnen von FIFA-Ermittler Garcia kritisieren Bericht

16.11.2014, 14:0016.11.2014, 14:00
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FIFA-Chefermittler Michael Garcia.
FIFA-Chefermittler Michael Garcia.Bild: AP/KEYSTONE

Neue Fakten in Zusammenhang mit den Ermittlungen der FIFA-Ethikkommission zu den WM-Vergaben 2018 und 2022 an Russland und Katar: Zwei Informantinnen von FIFA-Chefermittler Michael Garcia klagten gegenüber der britischen Zeitung «Mail on Sunday», dass in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht wichtige Aussagen über Fehlverhalten nicht berücksichtigt worden seien.

Dies sei eine «absichtliche Verunglimpfung von zwei Frauen, die mutig genug waren, etwas zu sagen», erklärten Phaedra Almajid, eine Ex-Mitarbeiterin von Katars Bewerbungskomitee, und Bonita Mersiades, die Ex-Chefin für öffentliche Angelegenheiten von Australiens Kandidatur für die WM 2022, in der Zeitung. Der deutsche FIFA-Richter Hans-Joachim Eckert habe die Aussagen als unzuverlässig und ungenau abqualifiziert, belastende Aussagen seien in dem Bericht nicht mehr aufgetaucht.

Almajid erklärte, sie habe sogar Aussagen unter Druck aus Sorge um ihre Familie zurücknehmen müssen. Die Frauen wurden nun gemeinsam mit Garcia ins Parlament in London eingeladen und sollen vor einem neutralen Komitee im Unterhaus aussagen. Der deutsche Jurist Eckert, Vorsitzender der FIFA-Ethikkommission, hatte in seinem Report die Vergabe der beiden WM-Endrunden für zulässig erklärt. Garcia kritisierte daraufhin eine «unvollständige und fehlerhafte Darstellung von Fakten und Schlussfolgerungen» und legte Einspruch ein.

Gleichzeitig forderte der zuständige EU-Kommissar die FIFA zur Veröffentlichung von Garcias Bericht auf. «Während ich nicht die Autonomie der Sportverbände angreifen will, denke ich, dass es Zeit ist, dass die FIFA alle Karten auf den Tisch legt, um die Zweifel über die Ergebnisse des Reports zu beseitigen», sagte Tibor Navracsics der «Financial Times». Der ungarische Aussenminister hat in der EU-Kommission die Ressorts Bildung, Kultur, Jugend und Sport übernommen. (si/dpa/zap)

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