Im Qualifying hatten die Fahrer von Mercedes gegen das Ferrari-Duo den Kürzeren gezogen. Bereits war vom Ende der Dominanz der Silbernen die Rede gewesen. Doch Bottas strafte alle Prognostiker Lügen. Der Finne legte die Basis zu seinem Premierensieg mit einem perfekten Start, dank dem er von Position 3 aus die aus der Frontreihe ins Rennen gegangenen Vettel und Räikkönen zu überholen vermochte.
Nach der durch Zwischenfälle verzögerten Freigabe des Rennens baute Bottas seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Nach der Hälfte der Distanz lag er schon über fünf Sekunden vor Vettel und fast zehn vor Räikkönen. Vettel konnte zwar dank den weniger stark abbauenden Reifen am Ferrari kurz vor dem Ende des Rennens den Anschluss wieder herstellen, zum Überholen reichte es dann aber nicht mehr.
PROVISIONAL CLASSIFICATION: A race that @ValtteriBottas will never forget 🇫🇮🏆 #RussianGP pic.twitter.com/oPVWVbQP6Y
— Formula 1 (@F1) 30. April 2017
Auf der Strecke im Sochi Autodrom fühlt sich Bottas besonders wohl. Als Fahrer von Williams war er auf dem in den olympischen Park der Spiele 2014 eingebetteten Rundkurs vor drei Jahren Dritter und in der vergangenen Saison Vierter geworden. Auch in der vorletzten Saison hatte er bis in die Schlussrunde auf Platz 3 gelegen, als er nach einer durch Räikkönen verschuldete Kollision zur Aufgabe gezwungen wurde.
Vettel hatte sich nach der Eroberung der Pole-Position natürlich sehr gute Chancen auf den dritten Sieg im vierten Grand Prix des Jahres ausgerechnet. Mehr als Rang 2 lag für den Deutschen diesmal aber nicht drin. Bottas und Mercedes waren an diesem Sonntag zu gut. Immerhin konnte Vettel als Führender in der Gesamtwertung seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Lewis Hamilton um 6 auf 13 Punkte ausbauen. Der Engländer, der die ersten zwei Grands Prix von Russland gewonnen hatte, musste sich Rang 4 bescheiden.
Das Feld war schnell von 20 auf 17 Fahrer reduziert. Fernando Alonso blieb im McLaren schon am Ende der Formationsrunde wegen neuerlichen Motorproblemen stehen und konnte erst gar nicht starten. Kurz nach Beginn des Rennens war der Arbeitstag von Romain Grosjean im Haas und Jolyon Palmer im Renault zu Ende. Der für Frankreich fahrende Genfer und der Engländer waren sich in der zweiten Runde ins Gehege gekommen. Die Kollision machte den Auftritt des Safety-Cars nötig.
Die Fahrer des Teams Sauber spielten wie erwartet keine Rolle. Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein belegten bei 16 klassierten Fahrer die letzten zwei Plätze. Die Mängel des Autos stellten ein zu grosses Handicap dar. Dem C36 gebricht es vor allem an Abtrieb. Dazu kommt, dass das zum Einsatz kommende, letztjährige Modell des Antriebsstrangs von Ferrari den Ansprüchen nicht ganz genügt. (pre/sda)