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Formel 1: Lewis Hamilton droht bei Ferrari gar ein Negativrekord

epa12340029 Scuderia Ferrari driver Lewis Hamilton of Britain.crashes during the Formula One Dutch Grand Prix race at Zandvoort Circuit in Zandvoort, the Netherlands, 31 August 2025. EPA/SEM VAN DER W ...
Lewis Hamilton und Ferrari ist bisher keine Liebesgeschichte.Bild: keystone

Hamilton steht vor dem Ferrari-Heimrennen unter Druck – es droht sogar ein Negativrekord

Ausgerechnet vor dem Heimrennen in Monza liegt bei Ferrari mal wieder (fast) alles im Argen. Lewis Hamilton enttäuschte bisher im roten Gewand und dem Rekordweltmeister droht ein Negativrekord.
05.09.2025, 19:0505.09.2025, 19:05
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Riesig war der Jubel bei den Anhängern der Scuderia Ferrari, als am 1. Februar vermeldet wurde, dass der siebenfache Weltmeister ab 2025 für den italienischen Rennstall fahren wird. Mittlerweile ist die Freude aber eher dem Frust gewichen.

Nach 15 von 24 Rennen wartet der Brite nicht nur noch immer auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg für Ferrari, sondern sogar auf sein erstes Podium für die Italiener. Einzig im Sprintrennen von China fuhr Hamilton bisher als Erster über die Ziellinie. Zu wenig für ihn und den stolzen Rennstall.

epa11980320 Scuderia Ferrari driver Lewis Hamilton of Britain celebrates after winning the Sprint race prior to the Formula One Chinese Grand Prix, at the Shanghai International Circuit in Shanghai, C ...
In Shanghai gewann Hamilton das Sprintrennen.Bild: keystone

Handicap in Monza

Negative Höhepunkte erlebte Hamilton in den letzten beiden Rennen. Während sein Teamkollege in Ungarn im Qualifying auf die Pole fuhr, landete der siebenfache Weltmeister bloss auf dem zwölften Platz. «Immer liegt es an mir. Ich bin nutzlos», sagte Hamilton damals nach dem Qualifying und sorgte für erste Gerüchte: «Das Team ist gut, das Auto steht auf Pole – das Team muss wahrscheinlich den Fahrer wechseln.»

Auch letzte Woche im niederländischen Zandvoort wurde es nicht besser. Zwar beendete der 40-Jährige das Qualifying auf dem 7. Platz, doch in der 23. Runde war das Rennen für einen der besten Rennfahrer der Geschichte bereits vorbei. «Es tut mir so leid, Leute», entschuldigte sich Hamilton direkt. Noch schlimmer: Der 105-fache Grand-Prix-Sieger fuhr auf dem Weg in die Startaufstellung unter doppelt geschwenkter gelber Flagge zu schnell und kassiert ausgerechnet für den Grand Prix in Monza eine Fünf-Plätze-Gridstrafe.

Experten rechnen mit Schlussstrich

Kein Wunder, ist die Stimmung in ganz Italien gerade nicht grandios, wenn es um die Formel 1 geht. Vor allem, weil auch Hamiltons Teamkollege Charles Leclerc in Zandvoort ausschied. Der Monegasse konnte allerdings nicht viel dafür, da er von Mercedes-Rookie Kimi Antonelli abgeschossen wurde. Passend dazu schrieb die «Gazzetta dello Sport» nach dem Rennen: «Ferrari liegt in Trümmern!»

Auch Leclerc gewann in diesem Jahr noch kein Rennen und mit einem Coup wie in der vergangenen Saison in Monza kann kaum gerechnet werden – obwohl die beiden im ersten Training die Schnellsten waren. Damals fuhr Ferrari im Heimrennen einen spektakulären Doppelsieg ein.

Bei Hamilton gibt es aktuell immer mehr Gerüchte, dass er die Scuderia Ferrari nach einem Jahr bereits verlassen wird. Auch verschiedene Experten zählen den Briten an, so zum Beispiel Ralf Schumacher im Podcast von Sky: «Wenn das so weitergehen sollte, glaube ich, wird das schwer für ihn bei Ferrari. Ich weiss nicht, was höher war, die Bezahlung oder die Erwartung oder beides.»

Weiterhin optimistisch

Trotz des Fehlers, der mit der Routine von Hamilton nicht geschehen sollte, ist der Brite optimistisch vor dem wichtigen Rennen in Monza: «Ich glaube, wir machen Fortschritte, und das ist das Wichtigste. Die erste Hälfte der Saison verlief definitiv nicht so, wie wir es uns erhofft hatten, aber ich habe das Gefühl, dass wir alles, was wir bisher durchgemacht haben, hinter uns lassen können. Es gibt viele positive Aspekte, die wir daraus mitnehmen können.» So erklärte Hamilton beispielsweise: «Ich fühle mich wohl im Auto, und der Speed stimmt. Mein Ziel nach der Sommerpause war, auf dem Erreichten aufzubauen, und das war der erste Schritt in diese Richtung.»

Ferrari driver Lewis Hamilton of Britain steers his car during the qualifying session ahead of the Formula One Dutch Grand Prix at the Zandvoort racetrack in Zandvoort, Netherlands, Saturday, Aug. 30, ...
Bei Ferrari wartet Hamilton noch auf den ersten Podiumsplatz in einem Grand Prix.Bild: keystone

Selbst aus den Niederlanden konnte er einiges mitnehmen: «Das Wochenende hat uns viel Positives gebracht. Wir haben Fortschritte gemacht. Schade, dass ich das nicht in Ergebnisse umsetzen konnte.» Auf sein erstes Rennen als Ferrari-Pilot in Monza freut sich der Rekordweltmeister enorm: «Ich denke darüber nach, wie ich als Kind Michael Schumacher dabei zugesehen habe, wie er hier gewinnt», sagte Hamilton, «wenn ich am Freitag die Garage im Ferrari verlasse, wird das sehr speziell.»

Negativrekord droht

Sollte es Hamilton in Monza nicht auf das Podium schaffen, würde er sich einem Negativrekord nähern. Kein Ferrari-Fahrer brauchte so lange bis zum ersten Podium wie Didier Pironi. 1981/82 schaffte es Pironi erst im 19. Rennen für die Italiener auf das Podest. Für Hamilton ist es am Wochenende der 16. Grand Prix im Ferrari.

epa12350214 Ferrari's Formula One driver Lewis Hamilton Britiain greets Ferrari fans during an event at the Royal Palace in Milan, Italy, 03 September 2025. The Formula One Grand Prix of Italy ta ...
Trotz der enttäuschenden Leistungen ist die Unterschrift von Hamilton beliebt.Bild: keystone

Rückendeckung erhielt Hamilton zuletzt vor der Sommerpause von Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur. «Er wird ganz sicher weiterfahren für uns», stellte der Franzose klar.

Ein weiteres Indiz für den Verbleib ist, dass sich die Regeln für die Autos im nächsten Jahr grundlegend verändern werden, die Autos werden kompakter, leichter und schmaler. Mit seiner Erfahrung kann Hamilton bestimmt einiges dazu beitragen, den neuen Boliden zu entwickeln und auch die italienischen Herzen wieder höher schlagen zu lassen. Seit 2007 und Kimi Räikkönen konnte kein Ferrari-Pilot mehr Weltmeister werden. In diesem Jahr wären die Tifosi schon mit einem Sieg mal zufrieden.

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